"In zehn Jahren ist die deutsche Forschung wieder Weltspitze"

Prof. Dr. Joachim Treusch, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, im Vorfeld des Parlamentarischen Abends in Berlin am 15. Januar.

[14. Januar 2004]

"In zehn Jahren ist die deutsche Forschung wieder Weltspitze". Das erklärte Prof. Dr. Joachim Treusch, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, im Vorfeld des Parlamentarischen Abends. "Man muss nicht in die USA gehen, um Spitzenforschung zu erleben. Auch in Deutschland gibt es viele Wissenschaftler, die bereits in der Champions League mitspielen - aber wir brauchen eine stärkere Nationalmannschaft in der internationalen Forschungs-Liga."

Dafür seien, so der Manager des größten interdisziplinären Forschungszentrums in Europa, aber wesentliche Voraussetzungen nötig: "Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens, mehr in Wissenschaft und Forschung zu investieren. Die Politik muss ihr Versprechen wahr machen, den Forschungsetat zu erhöhen. Deutschland gibt nur 2,5 Prozent des Bruttosozialprodukts für Wissenschaft und Forschung aus, andere Industrieländer dagegen 3 Prozent und mehr. Dahin müssen wir auch wieder kommen. Auch die Wirtschaft muss mitziehen, denn industrielle Wettbewerbsfähigkeit setzt mittel- und langfristige Forschung voraus."

Treusch weiter: "Wichtig ist auch die Vernetzung zwischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Universitäten. So arbeitet das Forschungszentrum Jülich weltweit eng mit Hochschulen zusammen: darunter 99 in Deutschland, 143 im europäischen Ausland und 40 in den USA. Und 40 Institutsleiter des Forschungszentrums haben gleichzeitig eine Professur an einer nordrhein-westfälischen Universität. Das hat für beide Seiten Vorteile: Die Ergebnisse unserer Forschung fließen unmittelbar in die Lehre ein, und talentierter Nachwuchs wird für das Forschungszentrum gewonnen. Das ist eine ideale Voraussetzung für Spitzennachwuchs und Spitzenforschung."

Prof. Treusch äußerte sich dazu am Vortag eines Parlamentarischen Abends, den das Forschungszentrum Jülich am 15. Januar 2004 in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin veranstaltet. Podiumsteilnehmer sind Hannelore Kraft, Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, undChristoph Matschie, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Thema des Parlamentarischen Abends ist "Jülich - Forschen mit Perspektive". Dabei werden den anwesenden Abgeordneten von Bundestag und Landtag NRW ausgewählte Forschungsprojekte vorgestellt.

Zum Forschungszentrum Jülich:
Das Forschungszentrum Jülich ist das größte interdisziplinäre Forschungszentrum in Europa mit einem Jahresetat von 360 Mio. Euro (einschließlich Sonderaufgaben) und 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Stand 2003). Gesellschafter der "Forschungszentrum Jülich GmbH" sind die Bundesrepublik Deutschland (90 %) und das Land Nordrhein-Westfalen (10 %). Das 1956 gegründete Forschungszentrum ist eines der 15 Mitglieder der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. In Jülich arbeiten Wissenschaftler der Disziplinen Physik, Chemie, Biologie, Medizin und Ingenieurwissenschaften in den Bereichen Materie, Energie, Information, Leben und Umwelt interdisziplinär zusammen. Langfristige, grundlagenorientierte Beiträge zu Naturwissenschaft und Technik werden ebenso erarbeitet wie konkrete technologische Anwendungen für die Industrie.


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Letzte Änderung: 19.05.2022