Besucher rühren auf Knopfdruck Öl und Wasser

Ausstellung im Düsseldorfer Innovationsministerium

[7. Dezember 2006]

Jülich, Dezember 2006 - "Geschüttelt, nicht gerührt" - so fordert James Bond seinen Wodka-Martini seit über vier Jahrzehnten. Besucher des Düsseldorfer Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen können auf Knopfdruck rühren, aber nicht schütteln. In einem von insgesamt fünf Exponaten lernen Sie, wie verbesserte Tenside - ein Ergebnis Jülicher Forschung mit Neutronen - die an sich unverträglichen Medien Öl und Wasser miteinander verbinden.

Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart eröffnete die Ausstellung vor zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seines Ministeriums. Dazu begrüßte er auch Prof. Dr. Achim Bachem und einige Jülicher Wissenschaftler.

Tenside sind Moleküle, die an einem Ende wasserliebend, am anderen ölliebend sind. Daher können sie beide Medien miteinander verbinden. Diese Fähigkeit haben Jülicher Forscher durch die Zugabe von Polymeren - langkettigen Kohlenstoffmolekülen - verbessert. Dadurch kann zum Beispiel die Reinigungskraft von Tensiden verbessert werden. Gezeigt wird das in Düsseldorf in drei Plexiglasröhren mit unterschiedlichen Mischungen. Passend zur Farbe der Mischungen präsentierte das Forschungszentrum einen alkoholfreien Drink, der manchen Besucher zunächst zögerlich zugreifen ließ, der sich aber als Orangensaft mit Grenadin entpuppte. (siehe Pressemitteilung)

Ein Blickfang in der Ausstellung ist auch der Jülicher Scooter JuMOVe, dessen Elektroantrieb nicht aus herkömmlichen Batterien, sondern aus einer Direkt-Methanol-Brennstoffzelle gespeist wird. Der Einbau der DMFC war eine Meisterleistung der Ingenieure. (siehe Pressemitteilung)

Warum Reifen auf der Straße haften und wie ihre Haftung verbessert werden kann, ist Gegenstand theoretischer Untersuchungen. Verdeutlicht wird das in der Düsseldorfer Ausstellung an drei original Formel-1-Reifen. (siehe Pressemitteilung)

Jülicher Wissenschaftler haben schon vor vielen Jahren berührungslose Magnetlager entwickelt, die für viele Bereiche der Technik interessant sind, weil sie reibungsfrei auch bei hohen Drehzahlen arbeiten. In der jüngeren Vergangenheit zeigte sich ein Anwendungsgebiet auch in der Medizin, nämlich bei der Herstellung von Blutpumpen. Solche Blutpumpen können Herzpatienten zur Unterstützung eines kranken Herzens oder als Ersatz eingesetzt werden. So kann Jülicher Forschung Leben retten. In Düsseldorf werden Magnetlager beispielhaft an einer schwebenden Kugel gezeigt. (siehe Pressemitteilung)

Schon lange werden sie von den Jülicher Wissenschaftlern verfolgt: die Schad- und Spurengase in der Atmosphäre. Dafür mussten die Forscher mitunter lange Wege zurücklegen; eine Forschungsreise führte bis weit auf den Atlantik hinaus. Heute können die Atmosphärenforscher sich die gewünschte Luft in einer weltweit einzigartigen Simulationskammer selbst zusammenstellen. In einem 20 Meter langen und fünf Meter hohen Teflonsack können nun die photochemischen Reaktionen zu Sommersmog und Treibhausgasen in der Atmosphäre störungsfrei untersucht werden. Dafür kann die Kammer wahlweise mit Stadt-, Land- oder Meeresluft gefüllt werden. Vor allem der Abbau von schädlichen Spurengasen in der Luft ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der Jülicher Wissenschaftler. Ein Modell von SAPHIR, gebaut von Auszubildenden des Forschungszentrums, ist im Foyer des Ministeriums zu sehen. (siehe Pressemitteilung)

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Letzte Änderung: 20.05.2022