ExtreMat Forscher treffen sich in Jülich

[27. Oktober 2006]

Neue Materialien für extreme Belastungen; so lautet der Titel eines großen europäischen Forschungsprojektes, dessen Wissenschaftler sich in dieser Woche im Forschungszentrum Jülich trafen.

Im Rahmen dieses von der Europäischen Union unterstützten Projektes entwickeln Forscher aus 13 europäischen Ländern Materialien für höchste Beanspruchungen. Beispiele sind die Wände von zukünftigen Raketentriebwerken, Hochleistungswärmeleiter für die Elektronik oder Wandmaterialien für zukünftige Fusionskraftwerke. Harald Bolt, Projektkoordinator und früherer Mitarbeiter im Forschungszentrum Jülich, meint hierzu: "Wir treffen höchste Temperaturen und Wärmeflüsse und enorme mechanische Belastungen bei den unterschiedlichsten technischen Anwendungen an. Durch unsere Forschungsarbeit versuchen wir, die gemeinsamen Materialprobleme zu lösen und so der Industrie zu neuen Möglichkeiten zu verhelfen."

Dabei zeigt sich, dass manche Materialien auf Belastungsexperimente im Labor "haarsträubend" reagieren. So wurde zum Beispiel die gezeigte Probe eines faserverstärkten Kompositmaterials für Sekundenbruchteile auf 3000 Grad Temperatur belastet.

Jochen Linke, zuständig für die Fusionsmaterialforschung im Forschungszentrum Jülich, meint: "Hier in Jülich werden Materialien unter Belastungen getestet, die in einem zukünftigen Fusionskraftwerk auftreten. Dabei werden die Plasmateilchen die Materialoberflächen mit Pulsen von einigen Gigawatt pro Quadratmeter belasten. Im Rahmen von ExtreMat können wir die neuesten Materialentwicklungen prüfen und testen."

Die 75 in Jülich versammelten ExtreMat Teilnehmer aus Forschung und Industrie sind zuversichtlich, dass die neu entwickelten Materialien rasch von der Industrie aufgegriffen werden und Europa in Sachen "High-Tech Materialien" deutlich voranbringen werden.

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Faserverstärktes Kompositmaterial nach Aufheizung auf 3000 Grad, stark vergrößert mit dem Elektronenmikroskop.
REM-Aufnahme: Egbert Wessel (IWV-2)

Foto: Forschungszentrum Jülich

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Foto: Forschungszentrum Jülich


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Peter Schäfer
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Letzte Änderung: 20.05.2022