Die IAGOS-Flotte wächst weiter

Zweiter Lufthansa-Jet misst für die Klimaforschung

Jülich/Frankfurt am Main, 7. Mai 2015 – Die Lufthansa Group hat gemeinsam mit den Forschungszentren Jülich und CNRS sowie Sabena Technics ein weiteres Flugzeug für das internationale Klimaforschungsprojekt IAGOS ausgerüstet. Mit dem Airbus A330-300 (Kennzeichen: "D-AIKO") sammeln insgesamt sechs Jets von fünf Airlines weltweit auf jedem Flug Messdaten.

"Damit stehen uns erstmals mehr Flugzeuge zur Verfügung als bei unserem EU-geförderten Vorgängerprojekt MOZAIC, das 1994 startete", sagt Dr. Andreas Petzold vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung. Die Abkürzung IAGOS steht für "In-service Aircraft for a Global Observing System". Ziel des Forschungsvorhabens unter Jülicher Federführung ist der Aufbau einer weltweiten Messinfrastruktur, um die Erdatmosphäre mithilfe der zivilen Luftfahrt global beobachten zu können. Die gewonnenen Daten sind von großer Bedeutung für die Klimaforschung und die numerische Wettervorhersage. Gegenwärtig sind neben den beiden Lufthansa-Maschinen noch vier weitere Flugzeuge im Einsatz – von Air France, China Airlines, Cathay Pacific und Iberia.

Mit dem 120-Kilo-Paket von Messgeräten, das sie an Bord haben, werden in Reiseflughöhe Daten von klimarelevanten Spurengasen und Wolkenteilchen gesammelt. Nach der Landung übermittelt ein GSM-Modem die Messerergebnisse an die IAGOS-Datenbank am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) in Toulouse. Die Daten können Forschungseinrichtungen in aller Welt für Atmosphären- und Klimastudien nutzen.

IAGOS ging 2011 mit dem Lufthansa-Airbus A340-300 "Viersen" an den Start. Bis 2020 soll die Flotte für das Forschungsprojekt auf 20 Flugzeuge wachsen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nahm IAGOS 2013 in seine Roadmap besonders wichtiger Forschungsinfrastrukturen auf. Der Wissenschaftsrat urteilte, Deutschland spiele mit IAGOS "eine zentrale Rolle sowohl bei der Messung als auch bei der Interpretation dringend benötigter globaler Atmosphärendaten".

Lufthansamaschine
Mess-Sonde im vorderen linken Rumpfsegment der Lufthansa A340-300 Viersen, D-AIGT für das Klimaforschungsprojekt IAGOS (In-service Aircraft for a Global Observing System). Neben der routinemäßigen Erfassung von atmosphärischen Spurenstoffen sollen künftig auch Aerosole und Wolkenteilchen gemessen werden. Ziel ist der Aufbau einer weltweiten Messinfrastruktur zur Beobachtung der Erdatmosphäre mit Hilfe der zivilen Luftfahrt.
Lufthansa Bildarchiv

Weitere Informationen:

Institut für Energie- und Klimaforschung, Bereich Troposphäre (IEK-8)

IAGOS

Ansprechpartner:

Dr. Andreas Petzold
Tel.: 02461 61-5795
E-Mail: a.petzold@fz-juelich.de

Pressekontakt:

Erhard Zeiss, M.A., Pressereferent
Tel. 02461 61-1841
E-Mail: e.zeiss@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 19.05.2022