Helmholtz-Gemeinschaft fördert Jülicher Biotechnologie Lab

Berlin / Jülich, 10. Mai 2016 – Das Forschungszentrum Jülich erhält ein neues Innovation Lab: das "Microbial Bioprocess Lab" (MiBioLab). Innovation Labs werden von der Helmholtz-Gemeinschaft eingerichtet, um Unternehmen langfristig in gemeinsame Entwicklungsprojekte einzubinden und so die praktische Anwendung von Forschungsergebnissen zu fördern. Das MiBioLab soll innovative Technologien für die Entwicklung von Produktionsprozessen für Mikroorganismen bereitstellen. Die Gesamtprojektsumme wird voraussichtlich knapp vier Millionen Euro betragen.

"In den letzten Jahren haben sich die Werkzeuge der molekularen Biologie zur genetischen Veränderung von Mikroorganismen rasant weiterentwickelt", erklärt Prof. Marco Oldiges vom Bereich für Biotechnologie des Instituts für Bio und Geowissenschaften. Heute können bereits in sehr kurzer Zeit große Stammbibliotheken für die unterschiedlichsten Organismen erstellt werden. "Doch zur Entwicklung wirtschaftlicher Produktionsprozesse – für die Herstellung von Chemikalien, Pharmazeutika, Futter- oder Lebensmittelzusätzen – ist nur ein kleiner Bruchteil der katalogisierten Stämme geeignet", so Oldiges Kollege Dr.-Ing. Stephan Noack. "Die schnelle Stamm-Phänotypisierung – also die quantitative Analyse von strukturellen und funktionellen Eigenschaften der Mikroorganismen – ist damit für die Entwicklung dieser Produktionsprozesse unerlässlich."

Schnelle Phänotypisierung und nachfolgende, zielgerichtete Bioprozessentwicklungen sind deshalb die vorrangigen Aufgaben des Jülicher Innovation Labs. Dabei werden die Wissenschaftler eng mit Industriepartnern zusammenarbeiten, um neue Ansätze und Verfahren für Bioprozesseentwicklung im Labormaßstab zu entwickeln. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere Aspekte der Automatisierung und Miniaturisierung.

In den Helmholtz Innovation Labs werden Wissenschaftler mit Kollegen aus der Industrie – vom Konzern über den Mittelstand bis zum Start-Up – gemeinsame Projekte bearbeiten. Die Labore werden jeweils an einem Helmholtz-Zentrum eingerichtet, sodass ihnen auch die besonderen Infrastrukturen des Zentrums zur Verfügung stehen. Für Aufbau der neuen Labore stellt die Helmholtz-Gemeinschaft in den nächsten fünf Jahren rund zwölf Millionen Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft

Technologietransfer als Teil der Helmholtz-Mission

Institut für Bio- und Geowissenschaften (IBG)

Bereich Biotechnologie (IBG-1)

Ansprechpartner:

Prof. Marco Oldiges
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Biotechnologie (IBG-1)
Tel.: 02461 61-3951
Email: m.oldiges@fz-juelich.de

Dr.-Ing. Stephan Noack
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Biotechnologie (IBG-1)
Tel.: 02461 61-6044
Email: s.noack@fz-juelich.de

Dr. Andrea Mahr
Geschäftsbereich Drittmittel und Technologietransfer
Innovationsmanagement
Tel.: 02461 61-9282
Email: a.mahr@fz-juelich.de

Pressekontakt:

Dr. Regine Panknin
Unternehmenskommunikation
Tel.: 02461 61-9054
Email: r.panknin@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 19.05.2022