Atmosphärenforschung zum Schutz des Klimas

Jülich, 14. März 2017 - Das Forschungsflugzeug HALO dringt bis in die Stratosphäre vor, in den letzten fünf Jahren sammelte es Atmosphärendaten in allen Erdregionen. Das Langstrecken-Flugzeug ist eine gemeinsame Initiative von mehreren deutschen Umwelt- und Klimaforschungseinrichtungen, darunter auch das Forschungszentrum Jülich. "Mehr denn je brauchen wir grundlegende Forschungsarbeiten und eine detaillierte Auswertung von Klimadaten, damit wir uns beim Klimaschutz auf gesicherte Fakten stützen können", sagte Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka in Berlin anlässlich eines Symposiums zu den bisherigen und bis 2022 geplanten HALO-Missionen.

"Wir werden daher weiter auf hohem Niveau in die Klimaforschung investieren. Denn Klimaschutz ist ein Motor für Innovationen und eine Modernisierungsstrategie für unser Land, beides stärkt Deutschland im Wettbewerb mit anderen Staaten. Mit einer ambitionierten Klimapolitik stoßen wir einen technologischen und gesellschaftlichen Innovationsschub in allen Lebens- und Produktionsbereichen an", betonte die Bundesministerin für Bildung und Forschung.

HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) ist seit August 2012 für die Umwelt- und Klimaforschung im Einsatz. Mit einer maximalen Flughöhe von 15 km erreicht das Langstrecken-Flugzeug den Bereich der oberen Troposphäre sowie der unteren Stratosphäre. Auf bisher 18 wissenschaftlichen Missionen konnten Forscher mit HALO in verschiedenen Regionen der Erde, von den Polen bis hin zu den Tropen, chemische Prozesse in der Atmosphäre untersuchen.

Anfang 2016 fanden die Forscher etwa Anzeichen dafür, dass im Winter über der Arktis ein starker Ozonabbau begonnen hat. Hierbei nutzten sie unter anderem den Detektor GLORIA, den Wissenschaftler aus Jülich und Karlsruhe entwickelt haben. In weiteren Missionen untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die zahlreichen Brandrodungen im brasilianischen Regenwald auf die Wolken- und Niederschlagsbildung auswirken. Weitere Messkampagnen nahmen die Klimafolgen von Eiswolken (Zirren) oder Transportprozesse über dem Atlantik ins Visier. Letztere könnten dabei helfen, Extremwetterereignisse besser zu verstehen und vorherzusagen.

Über HALO

Das Forschungsflugzeug HALO ist eine Gemeinschaftsinitiative deutscher Umwelt- und Klimaforschungseinrichtungen. HALO wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) beschafft. Der Betrieb von HALO wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der MPG, dem Forschungszentrum Jülich (FZJ), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam und dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig (TROPOS) getragen. Das DLR ist zugleich Eigner und Betreiber des Flugzeugs.

Forschungsflugzeug HALO
Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft)
DLR (CC-BY 3.0)
Gruppenbild in HALO
DLR (CC-BY 3.0)

Am Tisch sitzend, vom Fenster links im Uhrzeigersinn: Dr. Gisela Helbig, Ministerialrätin, Bundesministerium für Bildung und Forschung; Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR); Katrin Witte, Koordinatorin der HALO-Betreiber (DLR), Prof. Martin Stratmann (vorn), Präsident, Max-Planck-Gesellschaft. Im Kreis außen, v.l.n.r.: Prof. Andreas Wahner (stehend), Leiter des Wissenschaftlichen Lenkungsausschusses von HALO und Leiter des Instituts für Energie- und Klimaforschung, Troposphäre (IEK-8) des Forschungszentrums Jülich, Prof. Markus Rapp (stehend), Institutsdirektor Physik der Atmosphäre (DLR), Alex Dorow, Mitglied des Bayrischen Landtags; Prof. Rolf Henke, Vorstandsmitglied Luftfahrtforschung (DLR), Prof. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich
Copyright: DLR (CC-BY 3.0)

Weitere Informationen:

Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vom 14. März 2017

Institut für Energie- und Klimaforschung, Stratosphäre (IEK-7)

Institut für Energie- und Klimaforschung, Troposphäre (IEK-8)

Pressekontakt:

Tobias Schlößer, Pressereferent
Forschungszentrum Jülich
Telefon: 02461 61-4771
E-Mail: t.schloesser@fz-juelich.de

Regine Panknin, Pressereferentin
Forschungszentrum Jülich
Telefon: 02461 61-9054
E-Mail: r.panknin@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 19.05.2022