Jubiläum für Jülicher Dauerbrenner: Brennstoffzelle läuft seit 10 Jahren

Jülich, 7. August 2017 - Geschafft! Seit nunmehr 10 Jahren liefert eine von Jülicher Wissenschaftlern entwickelte Hochtemperatur-Brennstoffzelle in einem Langzeitversuch Strom. Keine andere Brennstoffzelle mit keramischen Zellen lief bisher so lange, und die Jülicher Zelle läuft und läuft und läuft. Eine geringe Lebensdauer galt lange Zeit als Makel dieses Brennstoffzellentyps – doch der Jülicher Dauerbrenner beweist das Gegenteil. Keramische Hochtemperatur-Brennstoffzellen dieses Typs erzielen herausragende Wirkungsgrade und gelten als besonders wartungsarm. Damit sind sie insbesondere für Anwendungen zur stationären Energieversorgung geeignet, beispielsweise für Anlagen in Haushalten und kleinen Betrieben, aber auch für Großfahrzeuge wie Lkws, Züge und Schiffe.

Dauerversuch SOFC
Rekord-Brennstoffzellen-Stack am Forschungszentrum Jülich
Forschungszentrum Jülich / R.-U. Limbach

Hochtemperatur-Brennstoffzellen arbeiten bei Temperaturen von 600 bis 1000 Grad Celsius und liefern höchste elektrische Wirkungsgrade von bis zu 60 Prozent, wobei sich die entstehende Abwärme noch zusätzlich nutzen lässt. Der Rekord-Zellstapel des Forschungszentrums Jülich ging am 6. August 2007 in Betrieb. Der Brennstoffzellen-Stack besteht überwiegend aus Komponenten, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich selbst entwickelt haben. Seit über 20 Jahren forschen sie an der SOFC, so die Abkürzung für "Solid Oxide Fuel Cell", zu Deutsch "Festoxid-Brennstoffzelle", und haben in diesem Zeitraum 95 Patente erhalten. Zu den selbst entwickelten Komponenten zählen etwa die keramischen Zellen, die Kontaktschichten und eine spezielle Glaskeramik, die wegen der hohen Temperaturen zur Abdichtung zum Einsatz kommt. Das Material für die Zwischenplatten, mit denen sich die Zellen zu einem Stapel, dem sogenannten Stack, zusammensetzen lassen, stammt von der österreichischen Firma Plansee SE in Reutte.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung vom 22. Oktober 2015: „Weltrekord: Jülicher Brennstoffzelle läuft seit über 70.000 Stunden“

Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK)
Werkstoffsynthese und Herstellungsverfahren (IEK-1)
Werkstoffstruktur und -eigenschaften (IEK-2)
Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3)
Grundlagen der Elektrochemie (IEK-9)

Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik, Engineering u. Technologie (ZEA-1)

Firma Plansee SE

Ansprechpartner:

Dr. Norbert H. Menzler
Institut für Energie- und Klimaforschung – Werkstoffsynthese und Herstellungsverfahren (IEK-1)
Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61-3059
E-Mail: n.h.menzler@fz-juelich.de

Prof. Ludger Blum
Institut für Energie- und Klimaforschung – Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3)
Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61-6709
E-Mail: l.blum@fz-juelich.de

Pressekontakt:

Tobias Schlößer
Unternehmenskommunikation, Forschungszentrum Jülich
Tel. 02461 61-4771
E-Mail: t.schloesser@fz-juelich.de

Dr. Regine Panknin
Unternehmenskommunikation, Forschungszentrum Jülich
Tel. 02461 61-9054
E-Mail: r.panknin@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 19.05.2022