Biomasse aus Mikroalgen: BMBF unterstützt Forschungsprojekte

Jülich/Aachen, 29. August 2017 – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Solar-Instituts Jülich der FH Aachen (SIJ) und des Forschungszentrums Jülich arbeiten gemeinsam an Lösungen, wie Mikroalgen energie- und kosteneffizient zur Produktion von Biomasse eingesetzt werden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt sie dabei mit rund 1,58 Mio. Euro. Gestern überreichte der Parlamentarische Staatssekretär des BMBF, Thomas Rachel MdB, im Senatssaal der FH Aachen die Förderbescheide für das Projekt "AlgNutrient-UrBioSol".

"Mikroalgen sind wahre Arbeitspferde unter den Pflanzen", sagte Rachel, "sie wandeln Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Biomasse um, und zugleich können sie als natürliche 'Klärwerker' Stoffe wie Phosphat, Nitrat und Schwefelverbindungen aus Abwässern filtern." Die Förderung des BMBF zeige, wie stark die Forschungsregion Jülich-Aachen in der Bioökonomie aufgestellt sei. Im Projekt "AlgNutrient- UrBioSol" arbeiten das Forschungszentrum und das Solar-Institut Jülich gemeinsam mit der Lomonosov-Universität Moskau und dem Nationalen Forschungszentrum Kurchatov Institut an lichttechnischen Konzepten für die Mikroalgenproduktion sowie an angepassten Materialien zur Verbesserung der Lichtausnutzung und damit der Gesamteffizienz.

Thomas Rachel erläuterte, im Rahmen des Vorhabens würden zwei Algen-Photobioreaktor-Konzepte erprobt. Diese zielen auf die Untersuchung von Wegen ab, das bioökonomische Potenzial von Mikroalgen wirtschaftlicher nutzbar zu machen. Das SIJ erhält eine Zuwendung in Höhe von 358.680 Euro, das Forschungszentrum von 1.228.141 Euro. Rachel sagte, in diesem Projekt arbeite der Solar-Campus Jülich der FH Aachen in einer in dieser Konstellation einzigartigen Weise mit dem Forschungszentrum, aber auch mit russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an einem weltweit relevanten Zukunftsthema. Das Projekt wird im Rahmen des Programms "GER-RUS Bioeconomy International" des BMBF gefördert.

Prof. Björn Usadel, Leiter des Instituts für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenschaften, am Forschungszentrum Jülich, betonte, die Bioökonomie spiele für den Forschungsstandort eine große Rolle: "Wir suchen neue Möglichkeiten der Rohstoff- und Energiegewinnung." Mit dem Projekt werde die erfolgreiche gemeinsame Arbeit der vergangenen Jahre fortgesetzt und vertieft. Die Prorektorin für Forschung und Innovation der FH Aachen, Prof. Doris Samm, fügte hinzu, die Förderung durch das BMBF zeige die Wertschätzung, die die wissenschaftliche Arbeit in der Aachen-Jülicher Region genieße: "Diese Förderung ermöglicht unseren Forscherinnen und Forschern, ihre Visionen umzusetzen." Prof. Ulf Herrmann, Leiter des SIJ, erläuterte die Rolle seines Instituts in dem Gemeinschaftsprojekt. Es gehe darum zu erforschen, wie die Mikroalgen gezielt und effizient mit Licht versorgt werden könnten. So würden etwa optische Systeme zur Lichtlenkung und -konzentration erforscht.

1,58 Millionen Euro für die Mikroalgen-Forschung: Thomas Rachel überreichte den Förderbescheid an das Solar-Institut Jülich und das Forschungszentrum Jülich
1,58 Millionen Euro für die Mikroalgen-Forschung: Thomas Rachel überreichte den Förderbescheid an das Solar-Institut Jülich und das Forschungszentrum Jülich
FH Aachen / Arnd Gottschalk

Weitere Informationen:

Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenschaften (IBG-2)

Ansprechpartner:

Prof. Björn Usadel
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenschaften (IBG-2)
Tel.: 02461 61-9503
E-Mail: b.usadel@fz-juelich.de

Dr. Christina Schreiber
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenschaften (IBG-2)
Tel.: 02461 61-3207
E-Mail: c.schreiber@fz-juelich.de

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Letzte Änderung: 19.05.2022