Elektromobilität: Infrastrukturen für alternative Antriebe im Kostenvergleich

Jülich, 11. Oktober 2017 – Nicht zuletzt seit der Diskussion um gesundheitsschädliche Stickoxide sind alternative Antriebe gefragt. Als umweltfreundliche Alternative bieten sich in erster Linie batterie- und brennstoffzellenangetriebene Fahrzeuge an. Beide Technologien sind marktreif, erfordern jedoch jeweils den Aufbau einer Tank- und Ladeinfrastruktur. Doch wie hoch sind die Kosten für diese beiden Infrastrukturen? Und ab welchen Absatzzahlen ist mit Kostensenkungen zu rechnen? Auf der internationalen Fachmesse f-cell haben Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich erste Ergebnisse einer durch die H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG beauftragten Studie vorgestellt, die Konzeption und Kosten der Infrastrukturen für Wasserstoffautos und batteriebetriebene Pkws vergleicht. Auf der zeitgleich stattfindenden Messe EVS30 stellen die Forscher zudem weitere Lösungen vor.

Bei geringen Fahrzeugzahlen ist die Ladeinfrastruktur für batteriebetriebene Fahrzeuge demnach günstiger als eine Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge. Doch mit zunehmender Größe der jeweiligen Fahrzeugflotte ändert sich das Bild. Ab einer Marktdurchdringung größer 25 Prozent – sobald also mindestens jedes vierte Fahrzeug in Deutschland entweder mit Brennstoffzellen oder im Vergleich mit einer Batterie betrieben wird – entfallen niedrigere Kosten auf die Wasserstoff-Infrastruktur.

Infrastrukturvergleich
Wasserstoff- und Batterieladeinfrastruktur im Kostenvergleich
H2MOBILITY / Forschungszentrum Jülich

Weitere Ergebnisse der noch unveröffentlichten Studie

Pressegespräch EVS30/f-cell
Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich präsentieren erste Ergebnisse einer durch die H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG beauftragten Studie, die Konzeption und Kosten der Infrastrukturen für Wasserstoffautos und batteriebetriebene Pkws vergleicht.
EVS30/f-cell / Angelika Emmerling
Pressegespräch EVS30/f-cell
Pressegespräch: Nikolas Iwan, H2 MOBILITY, Wissenschaftler des Forschungszentrum Jülich, Institut für Energie- und Klimaforschung: Prof. Dr. Detlef Stolten (Institutsleiter), Dr.-Ing. Martin Robinius, Jochen Linßen
EVS30/f-cell / Angelika Emmerling

Forschungszentrum Jülich auf der EVS30

Unter dem Motto „Energieforschung für die Elektromobilität“ stellen Jülicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Messestand 1J31 in Halle 1 ihre Forschungsergebnisse für die Nutzung von Elektrofahrzeugen vor. Wasserstoff bietet hervorragende Möglichkeiten Energie im großen Maßstab zu speichern. Der universell einsetzbare Energieträger kann gelagert und über große Entfernungen transportiert werden. Er lässt sich zu flüssigen Kraftstoffen weiterverarbeiten oder mithilfe von Brennstoffzellen direkt als Treibstoff nutzen. Gewonnen werden kann Wasserstoff durch die elektrochemische Spaltung von Wasser.

PEM-Elektrolyse

Die PEM-Elektrolyse soll es künftig ermöglichen, Wasserstoff aus "grünem" Strom in großen Mengen herzustellen. Noch ist dies aufgrund der hohen Anlagenkosten zu teuer. Die Jülicher Wissenschaftler entwickeln daher kostengünstige, alternative Materialien. Auf der EVS30 zeigen sie einen Stack aus 27 Elektrolysezellen sowie eine Zelle mit 1200 cm2 aktiver Fläche.

Brennstoffzellen

Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff oder wasserstoffreiche Brennstoffe umweltfreundlich und effizient in Elektrizität um. Hochtemperatur-Polymerelektrolyt-Brennstoffzellen (HT-PEFC) arbeiten mit Brenngasen, generiert aus Diesel oder synthetischen Kraftstoffen. Jülicher Experten arbeiten seit über zehn Jahren an ihrer Entwicklung und Verbesserung. Auf der EVS30 zeigen sie Reaktoren zur Brenngaserzeugung und einen HT-PEFC-Stack mit metallischen Bipolarplatten.

Weitere Informationen:

Institut für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3)

EVS30 – the Electric Vehicle Symposium & Exhibition

Messe f-cell

H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG

Ansprechpartner:

Prof. Dr.-Ing. Detlef Stolten
Leiter des Instituts für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3)
Telefon: 49 2461 61-3076
E-Mail: d.stolten@fz-juelich.de

Dr.-Ing. Bernd Emonts
Wissenschaftlicher Koordinator und stellvertretender Leiter des Instituts für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3)
Telefon: +49 2461 61-3525
E-Mail: b.emonts@fz-juelich.de

Dr.-Ing. Martin Robinius
Institut für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3)
Telefon: +49 2461 61-3077
E-Mail: m.robinius@fz-juelich.de

Jochen Linßen
Institut für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik (IEK-3)
Telefon: +49 02461 61-3581
E-Mail: j.linssen@fz-juelich.de

Pressekontakt:

Dr. Regine Panknin
Unternehmenskommunikation Forschungszentrum Jülich
Telefon + 49 2461 61-9054
E-Mail: r.panknin@fz-juelich.de

Tobias Schlößer
Unternehmenskommunikation Forschungszentrum Jülich
Telefon +49 2461-4771
E-Mail: t.schloesser@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 19.05.2022