Prof. Treusch erhält höchste Auszeichnung Frankreichs
Vorsitzender des Forschungszentrums Jülich zum Ritter der Ehrenlegion ernannt
[24. Oktober 2003]
Mit dem Nationalorden der französischen Ehrenlegion ist jetzt Prof. Joachim Treusch, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, geehrt worden. Er wurde zum Ritter (Chevalier) der Ehrenlegion (Legion d'Honneur) ernannt. Damit werden die Verdienste von Prof. Treusch für die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Forschung gewürdigt. Die Zeremonie fand im Forschungszentrum Jülich in Anwesenheit des französischen Generalkonsuls Jacques Moreau statt. Die Auszeichnung wurde Prof. Treusch im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums von Prof. Edouard Brézin überreicht, der Vizepräsident der "Académie des Sciences" und gleichzeitig Präsident der Französischen Physikalischen Gesellschaft ist.
Der Orden der Ehrenlegion, der 1802 von Napoleon Bonaparte geschaffen wurde und jeweils auf Vorschlag des französischen Staatspräsidenten vergeben wird, würdigt hervorragende Verdienste im zivilen und militärischen Bereich. "Mit Professor Treusch ehrt Frankreich einen Wissenschaftler, der sich um die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Forschung sehr verdient gemacht hat", so Prof. Brézin. "Seit zwanzig Jahren hat Prof. Treusch gemeinsame Forschungsvorhaben beider Länder mit hohem Engagement gefördert."
So wurde Treusch - nachdem er zum Forschungszentrum Jülich gekommen war - in den damaligen Gründungsrat der Europäischen Synchrotronquelle ESRF (European Synchrotron Radiation Facility) in Grenoble berufen. Frankreich und Deutschland waren damals die treibenden Kräfte für die Realisierung und erfolgreiche Entwicklung der ESRF, die heute die bedeutendste Synchrotronstrahlungsquelle der Welt ist und mit ihren Mitarbeitern aus 17 Nationen ein herausragendes Beispiel für europäische Zusammenarbeit darstellt. Hohen Stellenwert hatten für Treusch auch andere deutsch-französische Kooperationen des Forschungszentrums Jülich, darunter die Zusammenarbeit mit dem ILL (Institut Laue-Langevin) - der stärksten Neutronenquelle der Welt - sowie der CEA (Commissariat à l'Énergie Atomique) und dem CNRS (Centre Nationale de la Recherche Scientifique).
"Darüber hinaus", so Brézin in seiner Laudatio, "ist es mir auch ein persönliches Vergnügen, Herrn Treusch diesen Orden zu überreichen - so kann ich mich doch für den Gentner-Kastler-Preis für Physik revanchieren, den er mir 1986 im Namen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft überreicht hat. Herr Treusch war damals deren Präsident und hatte diesen Preis, der seitdem abwechselnd einem französischen und einem deutschen Physiker verliehen wird, ins Leben gerufen." In der Folge seien die Verbindungen zwischen der deutschen und der französischen Physikalischen Gesellschaft zunehmend enger geworden.
Informationen:
Mechthild Hexamer
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin
Tel. 02461 61-4661, Fax 02461 61-4666
E-Mail: m.hexamer@fz-juelich.de