Exaflop/s-Leistung für die Supercomputer von morgen

Intel, ParTec und Forschungszentrum Jülich gründen gemeinsames ExaCluster Laboratory

[31. Mai 2010]

Jülich/Hamburg, 31. Mai 2010 – In den nächsten zehn Jahren soll die Rechenleistung von Supercomputern um den Faktor 1000 gesteigert werden – auf ein Exaflop/s, also eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde. Das Forschungszentrum Jülich und die Firmen Intel und ParTec unterzeichneten heute während der Fachkonferenz ISC in Hamburg einen Vertrag über ein gemeinsames "ExaCluster Laboratory", in dem bis Ende des Jahrzehnts die Voraussetzungen geschaffen werden, modular aufgebaute Computer, sogenannte Cluster, in diesem Leistungsbereich zuverlässig zu betreiben.

"Wir freuen uns, mit Intel und ParTec gemeinsam die Jagd auf Exaflop/s-Leistung zu eröffnen und begrüßen das gemeinsame Engagement", sagt Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. Das ExaCluster Laboratory stellt sich der zentralen Herausforderung des Supercomputings, energieeffizient, zuverlässig und nachhaltig Rechenleistung der höchsten Leistungsklasse bereitzustellen. Es wird Betriebssysteme, Softwarewerkzeuge und Simulationssoftware für Cluster-Rechner entwickeln.

Computer, die auf der sogenannten Clustertechnologie basieren, werden aus einer großen Zahl von günstigen, standardisierten Hardware-Komponenten modular aufgebaut. „Durch leistungsfähige Betriebssoftware realisieren wir Supercomputer, die die Ansprüche vieler Anwendergruppen zuverlässig und nutzerfreundlich befriedigen können“, sagt Bernhard Frohwitter, Geschäftsführer der Münchner Firma ParTec. Im ExaCluster Laboratory werden etwa ein Dutzend Forscher zusammenarbeiten.

"Das Forschungszentrum Jülich hat eine führende Rolle, um die Forschung im Bereich Supercomputing in Europa voranzutreiben" sagte Kirk Skaugen, Vice President und General Manager der Intel Data Center Group. "Den Ausschlag für die Entscheidung mit dem Forschungszentrum Jülich zusammenzuarbeiten gaben die bisherigen Erfolge im Bereich von Forschung und Entwicklung."

Mit Supercomputern simulieren Wissenschaftler, wie sich das Klima wandelt, wie neue Halbleiter funktionieren oder wie Brennstoffzellen zu verbessern sind. Mit Exascale-Rechnern wird es möglich sein, exaktere Simulationen zu verarbeiten und einzigartige Erkenntnisse zu gewinnen.

"Supercomputer sind mittlerweile nicht nur unverzichtbar für die Wissenschaft, sondern liefern zunehmend auch Beiträge zur Lösung der großen, gesellschaftlichen Herausforderungen", sagt Ministerialdirektor Prof. Wolf-Dieter Lukas, Leiter der Abteilung Schlüsseltechnologien im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). "Dies sind zwei gute Gründe, warum das BMBF das Thema in der Hightech-Strategie aufgreift. Das ExaCluster Laboratory in Jülich ist ein weiterer Schritt, um das Know-how im Supercomputing für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern."


Weitere Informationen:

Jülich Supercomputing Centre (JSC)

Jülicher Supercomputer

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Das Forschungszentrum Jülich und die Firmen Intel und ParTec unterzeichneten während der Supercomputing-Fachkonferenz ISC in Hamburg Ende Mai 2010 einen Vertrag über ein gemeinsames "ExaCluster Laboratory". Darin sollen in die Voraussetzungen geschaffen werden, modular aufgebaute Supercomputer der Exascale-Klasse zu betreiben. Im Bild (von links): Hugo Falter (ParTec), Prof. Achim Bachem (Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich), Prof. Thomas Lippert (Direktor des Jülich Supercomputing Centre, Forschungszentrum Jülich), Kirk Skaugen (Intel Vice President), Raj Hazra (Intel). Foto: Forschungszentrum Jülich


Pressekontakt:

Kosta Schinarakis
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Letzte Änderung: 20.05.2022