Verkehrsszenarien
Über
Das Team Verkehrsszenarien bearbeitet wissenschaftliche Fragestellungen rund um die Entwicklung des Personen- und Güterverkehrs. Dazu greifen modellgestützte Analysen den Status quo im Verkehrssektor anhand verkehrsstatistischer Daten und energiebilanzieller Zusammenhänge auf und untersuchen in Form von Szenarien ein breites Spektrum möglicher Entwicklungen. Dabei werden Zielsetzungen einer deutlichen Reduktion der Umweltwirkungen und aktuelle Trends wie Elektromobilität, autonomes und vernetztes Fahren sowie Shared mobility berücksichtigt. Die Parametrierung der entwickelten Modelle wird durch eingehende Analysen des Entscheidungsverhaltens mobiler Personen unterstützt. Die räumlich und zeitlich hochaufgelösten Analysen dienen der Erarbeitung von Umsetzungsstrategien für einen treibhausgasfreien, zukunftweisenden Verkehrssektor im regionalen bis europäischen Kontext.
Forschungsthemen
Die Forschungsgruppe Verkehrsszenarien greift zentrale Fragen der zukünftigen Entwicklungen im Personen- und Güterverkehr auf und untersucht die Auswirkungen aktueller Trends im Hinblick auf die genannten Herausforderungen. Unsere modellbasierten Analysen mit ETHOS.Transport basieren auf dem Status quo im Verkehrssektor, zum Beispiel auf Basis von verkehrsstatistischen Daten und Energiebilanzzusammenhängen, und untersuchen in Form von Szenarien ein breites Spektrum möglicher Entwicklungen bis zum Jahr 2050. Die Parametrisierung der dafür entwickelten Modelle wird durch eine vertiefte Analyse und Modellierung des Entscheidungsverhaltens von mobilen Menschen unterstützt. Hierfür wird unser Mobilitätsnachfragesimulator ETHOS.MO|DE eingesetzt.
Teammitglieder
Forschungsfelder
Techno-ökonomische Optimierung des Verkehrs
Wesentliche Merkmale unseres techno-ökonomischen Optimierungsmodells FINE.Transport sind eine hohe räumliche und zeitliche Auflösung der Betrachtungen sowie eine hohe Abdeckung der relevanten Verkehrsmodi und Antriebsoptionen einschließlich der zugehörigen Bereitstellungsinfrastrukturen für Kraftstoffe und Strom. Auf diese Weise können räumliche Unterschiede des Verkehrsgeschehens, einschließlich des Mobilitätsverhaltens berücksichtigt sowie Verlagerungseffekte im modalen Split und zwischen den Kraftstoffoptionen untersucht werden. Mithilfe der Anbindung an das übergeordnete Energiesystemmodell FINE.NESTOR lassen sich zudem Kopplungseffekte bei der Energieträgerbereitstellung und Nutzung abbilden und bewerten.
Aktivitätsbasierte Entscheidungsmodelle
Als Basis der Bestimmung von Verkehrsnachfragen ist die Modellierung des Entscheidungsverhaltens mobiler Personen unter den Randbedingungen gesellschaftlicher Entwicklungen von zentraler Bedeutung. Kontinuierliche Veränderungsprozesse, wie beispielsweise der demographische Wandel stehen dabei neben möglichen disruptiven Ereignissen, die zum Beispiel aufgrund technischer Entwicklungen oder dynamischer Änderungen von Umfeldfaktoren angestoßen werden können. In unserem Modellierungstool MO|DE werden mithilfe der Discrete Choice Modellierung aktivitätsbasierte Entscheidungsmodelle zur Abbildung kurz- und langfristigen Mobilitätsverhaltens eingesetzt. Im Ergebnis werden Verkehrsnachfragen beziehungsweise der modale Split der Verkehrsträger bereitgestellt. Das Entscheidungsverhalten steht dabei in Beziehung zu techno-ökonomischen Eigenschaften der Transportsysteme, so zum Beispiel im Bereich der Kosten der Verkehrsmittel und der Verfügbarkeit von Betankungs- und Lademöglichkeiten.
Verkehrsszenarien
Mithilfe der Kopplung der zuvor genannten Modelle MO|DE, FINE.Transport und FINE.NESTOR lassen sich Wechselwirkungen zwischen dem Mobilitätsverhalten und techno-ökonomischer Performance der Verkehrssysteme sowie zwischen dem Verkehrssektor und anderen Bereichen des Energiesystems abbilden. Auf diese Weise ist die Bearbeitung besonders umfassender verkehrsbezogener Fragestellungen möglich, die von technischen beziehungsweise techno-ökonomische Analysen über die Bewertung politischer Maßnahmen bis hin zur Identifizierung kostenoptimaler Transformationspfade zur Umsetzung treibhausgasfreier Verkehrssysteme.