Führung im Wandel

Der Beitrag ist im Mitarbeitenden-Magazin „intern“ (Ausgabe 1/2023) des Forschungszentrums erschienen. Autor: Hanno Schiffer.

Am Forschungszentrum gibt es rund 700 Menschen in Führungsverantwortung. Wie diese ihre Rolle ausfüllen, betrifft im Arbeitsalltag alle rund 7.200 Kolleg:innen und ist entscheidend für den Gesamterfolg des FZJ. Doch wie sieht gute Führung aus? Das haben viele Mitarbeitende in den vergangenen Jahren gemeinsam in einem Projekt zur Führungskultur erarbeitet. Nun wird dies mit Leben gefüllt.

Führung im Wandel
Vier von 700: Dr. Dirk Bessau, Dr. Jenna Poonoosamy, Prof. Frank Wilhelm-Mauch und Dr. Katja Schöler (von links) berichten über ihre Herausforderungen als Führungskräfte am FZJ.

Führung im Wandel
Julia Dreher, Führungskräfteentwicklerin im Fachbereich Personalentwicklung und Recruiting
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Das Forschungszentrum ist eine Expertenorganisation. Im Zentrum steht die Wissenschaft mit ihrem exzellenten Fachwissen. Das kann Führungskultur vor Probleme stellen: „Für Forschende ist Erkenntnisgewinn zu Recht das Allerwichtigste. Führungsverantwortung ist hingegen oft eher ein Begleiteffekt als ein treibender Faktor ihrer Karriere“, sagt Führungskräfteentwicklerin Julia Dreher. Sie begleitet das Thema Führungskultur mit drei weiteren Teilzeit-Kolleginnen im Fachbereich Personalentwicklung und Recruiting (P-E). Zugleich müsse auch der Arbeitgeber laufend daran arbeiten, seine Unternehmenskultur bestmöglich zu gestalten und zu vermitteln, so Dreher. „Was am FZJ gute Führung ausmacht, war lange nicht klar umrissen.“

Doch die Zeiten ändern sich: „Führungskultur rückt auch in wissenschaftlichen Organisationen immer stärker in den Blick“, sagt Dreher. „Sie ist etwa ein entscheidender Faktor, wenn exzellente Mitarbeitende gewonnen und gehalten werden sollen oder die komplexe zentrumsweite Zusammenarbeit noch besser gelingen soll.“ Oder anders gesagt: „Nur mit einer guten und modernen Führungskultur kann das FZJ auch künftig erfolgreich sein.“ Das Thema umfassend anzupacken, war also wichtig. Das zeigte auch der 2017 abgeschlossene Strategieprozess. „Hier haben viele Mitarbeitenden ihre Unzufriedenheit mit der bisherigen Führungskultur geäußert. Viele Führungskräfte wiederum haben sich eine klare Orientierung dafür gewünscht, was von ihnen im Unternehmen erwartet wird“, so Dreher. Führungskultur wurde damals als eine der drei wichtigsten strategischen Themen am FZJ eingeordnet.

Ran an die Praxis!

Seitdem ist viel passiert: Kolleg:innen aus Forschung und Infrastruktur haben im zentrumsweiten Projekt „Förderung der Führungskultur“ gemeinsam erarbeitet, wie Führung am FZJ aussehen soll. Entstanden ist dabei ein Leitbild und ein Kompetenzmodell für Führung. „Diese werden im Arbeitsalltag nun immer mehr mit Leben gefüllt“, berichtet Dreher. Mit ihren Kolleginnen bei P-E hat die 46-Jährige etwa die Trainingsangebote für Führungskräfte am FZJ angepasst und erweitert. „In vielen Trainings setzen sich die Kolleg:innen nun ganz bewusst mit den drei Dimensionen des Führens aus unserem Kompetenzmodell auseinander. Und sie lernen praxisnah, wie sie über das Thema Führung besser in den Dialog mit ihren Mitarbeitenden kommen und die Führungskultur im eigenen Bereich erfolgreich gestalten können.“

Auch im Recruiting ist das Thema Führungskompetenz nun ein entscheidender Faktor: „Potenzielle Führungskräfte erfahren schon im Auswahlprozess, welche Erwartungen es an sie im FZJ gibt. Und Jülichs Recruiter:innen beleuchten zunehmend, welche Skills hier bei Bewerber:innen vorhanden sind und welche noch nicht – unter anderem in professionellen Gesprächssimulationen im Vorstellungsgespräch“, so Dreher. „Allen neuen Führungskräften helfen wir zudem bereits in den ersten Wochen systematisch dabei, die richtige Unterstützung zu finden, damit sie gut in ihre neue Rolle hineinfinden können.“

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Letzte Änderung: 28.03.2024