Wie „dressiert“ man eigentlich Deuteronen? – Teil 3
Mein letzter Beitrag hatte mit Beschleunigerphysik und Polarisation ja herzlich wenig zu tun – zumindest auf den ersten Blick. Heute werde ich erklären, warum das auf den zweiten Blick doch so ist.
In diesem Artikel möchte ich ein neues „Glückspiel“ entwickeln – und zwar eine Mischung aus Roulette und Münzwurf. Das mag auf den ersten Blick nicht viel mit sich drehenden und präzidierenden Deuteronen zu tun haben, wird aber eine unserer experimentellen Fragestellungen relativ gut beschreiben.
Oder auch: Wie hütet man eine Herde Deuteronen? In jedem Messzyklus arbeiten wir mit einigen Milliarden Deuteronen, die im Beschleuniger kreisen – also etwa so viele wie es Menschen auf der Erde gibt. Für unsere Messungen ist es notwendig, dass sich möglichst viele diese Deuteronen über den gesamten Messzyklus genau gleich verhalten. Für die Präzession des Spins bedeutet das in unserem Fall, dass die Deuteronen völlig synchron etwa 100 Million Pirouetten drehen müssen.
Was macht ein Physiker, wenn er einen Pixelfehler auf seinem Smartphone dokumentieren möchte, der aber aufgrund der Auflösung nur durch eine VR-Brille sichtbar ist? Ganz klar: er versucht ihn zu fotografieren – und ist dann erstmal erstaunt wie gut das geht! Auch wenn das jetzt nichts mit EDM Messungen zu tun hat, lohnt es sich doch die entstandenen Bilder zu zeigen.
Da wir nun alle wissen, was ein Wien Filter ist, möchte ich etwas genauer auf „unseren“ Wien-Filter eingehen, kurz die Idee dahinter beschreiben und auch ein paar Bilder vom Einbau zeigen. Zur Zeit wird er gerade in Betrieb genommen und sein Einfluss auf den umlaufenden COSY-Strahl untersucht.
Den sogenannten RF Wien-Filter habe ich nun schon ein paar Mal erwähnt und auch, dass er eine entscheidende Rolle bei unseren zukünftigen Messungen spielt. Es wird daher Zeit, dass ich etwas genauer erkläre, was das ist und für was wir ihn brauchen.
Seit meinem letzten Beitrag ist nun doch schon ein halbes Jahr vergangen. Das bedeutet nicht, dass sich bei uns nichts getan hat, sondern im Gegenteil, dass sehr viel zu tun war und zum Schreiben keine Zeit blieb. Hier nun ein kurzer Überblick über die Themen, die ich in nächster Zeit gerne behandeln möchte.