Ressourcenbedarf und -potenziale
Über
Das Team Ressourcenbedarf und -potenziale untersucht sowohl Nachfragen als auch Angebotspotenziale von Ressourcen. Dabei umfasst die Angebotsseite primäre, sekundäre und unkonventionelle Ressourcen und Reserven an Materialien, Land und Wasser sowie die dazugehörigen Versorgungsrouten. Hiermit erarbeitet das Team Wissen über heute und zukünftig verfügbare Ressourcen, die zur Deckung des Ressourcenbedarfs zur Verfügung stehen können. Dieses Potenzial wird im Team den Analysen zum Bedarf unter unterschiedlichen soziotechnischen und geopolitischen Entwicklungen gegenübergestellt. Hiermit kann das Team technologie- und materialspezifische Engpässe und Alternativen aufzeigen.
Forschungsthemen
Mit der ETHOS-Modellsuite verfügt unser Team über ein umfassendes Angebot an Werkzeugen und Modellen, um die oben genannten Forschungsfelder auf der Ressourcen- und Energiesystemseite zu untersuchen. Dazu wird der Ressourcenbedarf verschiedener Energiesystemtechnologien im Detail untersucht. Dabei steht die Betrachtung kritischer Materialen der Energiewende im Vordergrund. Ebenfalls werden Stoffkreisläufe inklusiven Recyclings und Second-Life-Nutzung sowie Ressourcenbedarfe des End-of-Life betrachtet. Die Expertise unseres Teams basiert auf einer umfangreichen Sammlung von Ressourcenbedarfen und -nachfragen sowie Daten zur Parametrisierung technologiespezifischer Modelle.
Teammitglieder
Forschungsfelder
1) Ressourcenkritikalität und Second Life Batterien
Energiesysteme gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie eine zentrale Rolle bei der Umsetzung erneuerbarer Energien und der Elektromobilität spielen. Der Forschungsschwerpunkt liegt zunächst auf dem Ressourcenbedarf und der Kritikalität sowohl aktueller als auch zukünftiger Batterietechnologien. Innovative Ansätze wie Second-Life-Optionen und Recyclingstrategien werden ebenfalls berücksichtigt, um die Lebensdauer von Batterien zu verlängern und die Ressourcennutzung zu optimieren. Methodisches Ziel ist die Integration von Materialströmen in die ETHOS-Modellsuite, um den Ressourcenbedarf präzise abzubilden und zukünftige Versorgungsstrategien zu optimieren.
2) Ressourcen für die grüne Wasserstoffherstellung
Ein elementarer Bestandteil der voranschreitenden Energiewende stellt die Herstellung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse dar, welche die Nutzung von seltenen Metallen (Platin, Iridium etc..) sowie großen Mengen an Wasser beansprucht. In Anbetracht der weltweit geplanten Kapazitätsausbauziele für Elektrolyseure besteht die Gefahr, dass etwaige nötige Ressourcen nicht in ausreichenden Mengen vorhanden sind und somit die Transformation zu treibhausgasneutralen Energiesystemen in Gefahr ist. Der Forschungsschwerpunkt liegt daher durch technologiespezifische Modellierungen im ETHOS-Modellsuite mögliche Szenarien für Ressourcenbedarfsentwicklungen zu berechnen. Anhand dieser Szenarien werden dann mögliche Ressourcenengpässe sowie alternative Strategien zur Umgehung dieser ermittelt.
3) Grundstoffindustrie
Die energieintensive Grundstoffindustrie bildet die stoffliche Basis für die gesamte industrielle Wertschöpfungskette in Deutschland und weltweit: Bauwirtschaft, Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau. Darüber hinaus fällt der Grundstoffindustrie als letzte Station für Recyclingprozesse im Rahmen einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft eine besondere Rolle zu. Wie alle anderen Branchen steht auch die Grundstoffindustrie im globalen Wettbewerb um Abnehmer ihrer Produkte einerseits und um Rohstoffe und Energie für deren Herstellung andererseits. Dieser Forschungsschwerpunkt befasst sich daher mit Fragen der Rohstoff- und Energienachfrage und möglichen Engpässen der Grundstoffindustrie auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität in Deutschland und weltweit. Ein methodischer Schwerpunkt liegt dabei auf der techno-ökonomischen Analyse, Bewertung und Optimierung der eingesetzten und zukünftig einzusetzenden Industrieprozesse auf Basis der ETHOS-Modelsuite. Unser Ziel ist es, Entscheidungsträgern modellgestützte Szenarien zur Transformation der Grundstoffindustrie und den daraus resultierenden sektorübergreifenden Auswirkungen zur Verfügung zu stellen.