Experimente für ITER: ITPA-Tagung in Jülich

16. Januar 2012 - ITER will gut vorbereitet sein: Ende 2019 soll das internationale Fusionsexperiment in Südfrankreich in Betrieb gehen. Materialphysik und Energieauskopplung sind dabei Schlüsselthemen. Vom 16. bis zum 19. Januar 2012 treffen sich im Forschungszentrum Jülich Wissenschaftler aus allen ITER-Partnerländern, um über die Physik der Randschicht von Fusionsreaktoren zu diskutieren. Dort findet die Energieauskopplung aus der Brennkammer eines Fusionsreaktors statt – ein wichtiges Schlüsselthema für spätere Fusionskraftwerke.

Das Forschungszentrum ist Gastgeber für die Veranstaltung, die von ITPA durchgeführt wird, der "International Tokamak Physics Activity". ITPA ist ein weltweiter Zusammenschluss von Kernfusionsforschern, der unter dem Dach von ITER angesiedelt ist. Auch das Forschungszentrum Jülich ist an ITPA intensiv beteiligt – und zwar mit Experimenten am EU-Fusionsexperiment JET – dort zum Beispiel mit der "ITER-like Wall", am Jülicher Tokamak TEXTOR und an weiteren internationalen Anlagen.

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Eröffnung der Tagung "ITPA-SolDiv 2012" im großen Hörsaal des Forschungszentrums durch Vorstandsmitglied Prof. Harald Bolt.

Eine der wesentlichen Aufgaben von ITPA ist die Koordinierung und inhaltliche Festlegung des Forschungsprogramms an Tokamak-Experimenten in der ganzen Welt – mit dem Ziel, die Auslegung von ITER zu optimieren und dessen späteres Forschungsprogramm zu definieren. Das Fernziel ist die Realisierung eines Fusionskraftwerks. Das Tokamak-Prinzip ist eine spezielle Variante von Kernfusionsmaschinen. Es ist zurzeit das am weitesten fortgeschrittene und liegt deshalb auch ITER zugrunde – einem Experiment, das bis zum Jahre 2019 von sieben internationalen Partnern in Südfrankreich gemeinsam errichtet wird. ITER wird zum ersten Male 500 Millionen Watt Leistung aus Kernfusion erzeugen und damit den Weg zum Kraftwerk bereiten.

Kontakt

fusion@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 08.03.2022