ReGenFarm-Projekt: Fortschritte in der regenerativen Landwirtschaft durch gemeinsame Forschung
Jülich, Deutschland – 2. Dezember 2024 – Das Institut für Bio- und Geowissenschaften des Forschungszentrums Jülich, der Damianshof in Rommerskirchen und Bayer Crop Science haben das „ReGenFarm-Projekt“ ins Leben gerufen. Ziel der zweijährigen Kooperation ist es, die Grundlagenforschung in der regenerativen Landwirtschaft voranzutreiben.

Agrar- und Umweltprobleme im Fokus
ReGenFarm widmet sich drängenden agrarwirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, indem es die Praktiken des Carbon Farmings nutzt, um die Bodengesundheit zu verbessern und den Klimawandel zu bekämpfen. Carbon Farming zielt auf die Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung im Boden und in der Pflanzenbiomasse sowie auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit ab.
Drei zentrale Ziele für die regenerative Landwirtschaft
Die Initiative konzentriert sich auf drei zentrale Ziele, um Werkzeuge und Erkenntnisse für innovative landwirtschaftliche Praktiken und Geschäftsmodelle bereitzustellen:
- Entwicklung und Validierung eines digitalen Bodenzwillings
Dieses fortschrittliche Tool soll die landwirtschaftliche Produktion und die Kohlenstoffspeicherung verbessern, indem es Entscheidungen bei Praktiken wie Zwischenfruchtanbau, Fruchtwechsel und pflugloser Bodenbearbeitung unterstützt. - Förderung der Pflanzenzüchtung zur verbesserten Kohlenstoffspeicherung
Das Projekt konzentriert sich auf die Förderung der Pflanzenzüchtung mit dem Ziel, Merkmale zu entwickeln, die die Kohlenstoffspeicherung im Boden verbessern und so zu einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktivität beitragen. - Entwicklung von Methoden zur Überwachung der Bodengesundheit
Es werden neue Methoden zur Quantifizierung mikrobieller Aktivität und zur Bewertung der allgemeinen Bodengesundheit entwickelt, die als Maßstab für regenerative Anbaumethoden dienen können.
Anwendung in der Praxis
Die Forschung kombiniert Experimente im Gewächshaus mit Feldversuchen auf einem typischen Bauernhof im Rheinland in Deutschland. Die Ergebnisse ergänzen laufende F&E-Aktivitäten in der regenerativen Landwirtschaft öffentlicher Institutionen. Sie fließen in die Entwicklung von Geschäftsmodellen bei Bayer Crop Science ein und können zudem die Grundlage für Start-up-Initiativen bilden.
Ein Ökosystemansatz für die Landwirtschaft
Die Zusammenarbeit verfolgt einen Ökosystemansatz, der Industrie, Wissenschaft und praktische Landwirtschaft miteinander verbindet. Durch die direkte Einbindung von Landwirten in den Innovationsprozess zielt das Projekt darauf ab, umsetzbare Erkenntnisse und greifbare Ergebnisse zu liefern. Dazu gehören optimierte regenerative Praktiken, die auf unterschiedliche Agrarökosysteme und geografische Gegebenheiten anwendbar sind.
Zukunft der Landwirtschaft gestalten
Diese Initiative legt die wissenschaftliche Basis für die Weiterentwicklung der regenerativen Landwirtschaft mit möglichen Anwendungen in der Wirtschaft, Pflanzenzüchtung und Überwachung der Bodengesundheit. Die Ergebnisse können nicht nur Bayer-internen Modellen zugutekommen, sondern auch Chancen für Start-ups, Risikokapitalinvestitionen und einen breiteren Beitrag zu nachhaltigen Anbaumethoden eröffnen.
Über die Partner
Der Damianshof, ein familiengeführter Hof in Rommerskirchen, dient als Testfeld für nachhaltige landwirtschaftliche Innovationen. Bayer Crop Science ist ein globaler Marktführer für Agrarlösungen und treibt Innovationen für nachhaltige Ernährungssysteme voran.
Kontakt
Prof. Dr. Johan Alexander Huisman
Head of research group "Vadose Zone Hydrogeophysics"
- Institut für Bio- und Geowissenschaften (IBG)
- Agrosphäre (IBG-3)
Raum 3056
Dr. Marie-Isabel Ludwig
Wissenstransfer und Kommunikation
- Institut für Bio- und Geowissenschaften (IBG)
- Agrosphäre (IBG-3)
Raum 3037