Nanoelektronik-Tage 2015

JARA-FIT organisierte die vom Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen gemeinsam initiierten Nanoelectronic Days 2015, die sich der grünen Informationstechnologie widmeten und vom 27.

27. bis 30. April 2015 in Jülich statt. Internationale Experten aus Wissenschaft und Industrie tauschten sich über aktuelle Errungenschaften und neue Ansätze aus, mit denen sich der Energieverbrauch der Informationstechnologie reduzieren lässt. Die digitale Revolution hat zu einem rasanten Wachstum der Datenerfassung, des Datenverkehrs und der Datenverarbeitung geführt und steigende Anforderungen an den Energieverbrauch mit sich gebracht. Tatsächlich verbrauchen Produkte bereits mehr als 10 % der gesamten in der westlichen Welt erzeugten elektrischen Energie, was energieeffizientes Rechnen zu einer Schlüsseltechnologie für die nachhaltige Skalierung der Leistung der Informationstechnologie macht.

In der Eröffnungssitzung hielten Wissenschaftler von Weltrang aus der Industrie Vorträge zum allgemeinen Thema Energieeffizienz als Triebkraft für die künftige Informationstechnologie. Heike Riel von IBM Research Rueschlikon in der Schweiz, gleichzeitig Mitglied des Aufsichtsrates des Forschungszentrums Jülich, gab einen Überblick über "Halbleitende Nanodrähte - Wozu sind sie in der zukünftigen Nanoelektronik gut?" und Myron Flickner von IBM Research Almaden in den USA gab Einblicke in "TrueNorth: Ein vom Gehirn inspirierter Supercomputer auf einem Chip".

Die Nanoelectronic Days deckten in den folgenden Sitzungen eine breite Palette von Bereichen ab:

  • Nano-Schalter
  • Nanodrähte
  • Steilflankige Bauelemente
  • Hybride Strukturen und neue Materialien
  • Auf dem Weg zu Null-Energie-Systemen.

Jede Sitzung begann mit eingeladenen Vorträgen, gefolgt von einer Reihe von Kurzpräsentationen und einer Postersitzung.

Eingeladene Vorträge wurden gehalten von:

Klaus Kern (MPI Stuttgart)
Quantum Engineering von metallorganischen Kontakten

Lars Samuelson (Universität Lund, Schweden)
NANOWIRES - Grundlagen der Materialwissenschaft für reale Anwendungen

Matthias Wuttig (RWTH Aachen)
Entschlüsselung der Umwandlungskinetik in Phasenwechselspeichern

Christoph Stampfer (RWTH Aachen)
Der Weg zu hochbeweglichem Graphen im großen Maßstab

Alexander Zaslavsky (Brown Univ., USA)
CMOS-kompatible alternative Transistoren: vom Tunneln zur Rückkopplung

Henning Riechert (PDI Berlin)
Neue Epitaxieregeln für das Wachstum von zweidimensional gebundenen Materialien

Adrian M. Ionescu (Nanolab, Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, CH)
Energieeffiziente Geräte und Technologien zur Funktionsdiversifizierung in zukünftigen Cyber-Physical Systems

Laborbesichtigungen, insbesondere der Helmholtz Nano¬electronic Facility und des neu gegründeten Nanoclusters, ergänzten die Konferenz.

Die Nanoelectronic Days zogen bis zu 200 Wissenschaftler an und wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.


Letzte Änderung: 19.04.2023