Preise und Ehrungen für Jülicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Die Welt der Wissenschaftspreise und Ehrungen für wissenschaftliche Verdienste und Errungenschaften ist vielfältig. Der renommierteste und sicherlich bekannteste unter ihnen ist der Nobelpreis, der jedes Jahr in Stockholm verliehen wird. 2007 wurde der Jülicher Wissenschaftler Peter Grünberg zusammen mit dem französischen Wissenschaftler Albert Fert für die Entdeckung des Riesenmagnetowiderstands (auch bekannt als GMR-Effekt) mit dem Nobelpreis für Physik geehrt – eine große Auszeichnung nicht nur für den Wissenschaftler selbst, sondern auch für das Forschungszentrum.

Jüngste Ehrungen & Auszeichnungen

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Aufgrund ihrer Fülle und Diversität können an dieser Stelle nicht alle Wissenschaftspreise und Ehrungen dargestellt werden, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich seit seiner Gründung für ihre Beiträge für Forschung und Gesellschaft ausgezeichnet wurden.

Internationale Preise und Ehrungen

Nobelpreis für Physik

2007 an Prof. Peter Grünberg zusammen mit Prof. Albert Fert für die Entdeckung des Riesenmagnetowiderstands (GMR-Effekt), der der Miniaturisierung von Festplatten den Weg ebnete.

Kavli-Preis für Nanowissenschaften

2020 an Prof. Knut Urban zusammen mit Prof. Harald Rose (Universität Ulm), Prof. Maximilian Haider (CEOS GmbH, Heidelberg) und Prof. Ondrej Krivanek (Nion Company, Seattle/USA). Der Preis würdigt die Arbeit der vier Wissenschaftler an der Entwicklung der Elektronenmikroskopie, die es heute erlaubt, Materialien mit atomarer Auflösung abzubilden und zu untersuchen. Der mit 1 Million Dollar dotierte Preis wird seit 2008 alle zwei Jahre für herausragende Forschung in den Disziplinen Astrophysik, Nanowissenschaften und Neurowissenschaften von der Kavli Foundation zusammen mit der Norwegischen Akademie der Wissenschaften und der Literatur sowie dem Norwegischen Ministerium für Erziehung und Wissenschaft verliehen.

Wolf Preis für Physik (Israel)

2007 an Prof. Peter Grünberg. Der weltweit renommierte israelische "Wolf Prize" wurde in der Knesset feierlich vom damals amtierenden israelischen Präsidenten an den Jülicher Physiker Prof. Peter Grünberg überreicht. Zusammen mit Prof. Albert Fert von der Université Paris-Sud teilt er sich das Preisgeld von ca. 100.000 Euro in der Kategorie Physik.

2011 an Prof. Knut Urban, Maximilian Haider von der CEOS GmbH, Heidelberg, Harald Rose von der Technischen Universität Darmstadt für Durchbruch in Elektronenmikroskopie (100.000 Euro)

Japan-Prize

2007 an Prof. Peter Grünberg und Albert Fert. Dotiert mit ca. 350.000 Euro

Honda-Preis

2008 an Dr. Maximilian Haider (Heidelberg), Prof. Harald Rose (Darmstadt) und Prof. Knut Urban (Forschungszentrum Jülich) für die Entwicklung der Aberrationskorrektur für Transmissionselektronenmikroskope, welche eine atomar auflösende Untersuchung von Materialien auf der Ebene von Pikometern ermöglicht hat. Der Preis der japanischen Honda-Stiftung ist mit rund 70.000 Euro dotiert.

Frontiers of Knowledge Award der BBVA-Stiftung

2014 in der Kategorie Grundlagenforschung an Prof. Maximilian Haider von der CEOS GmbH, Heidelberg, Prof. Harald Rose, Seniorprofessor an der Universität Ulm, und Prof. Knut Urban vom Forschungszentrum Jülich für wegweisende Forschung im Bereich der Elektronenmikroskopie. Die Auszeichnung ist mit 400.000 Euro dotiert.

Von Hippel Award

2006 an Prof. Knut Urban für seine Forschungsbeiträge zur Entwicklung und Verwendung der Elektronenmikroskopie und wegweisenden Entdeckungen im Bereich der Defektphysik von Quasikristallen und der Hochtemperaturhalbleiter. Der mit 10.000 Dollar dotierte Preis ist die höchste Auszeichnung der Materials Research Society (MRS). Er wird jährlich vergeben. Preisträger werden als Ehrenmitglieder in die MRS aufgenommen.

Hatsujiro-Hashimoto-Medaille der International Federation of Societies for Microscopy

2014 an den Jülicher Wissenschaftler Prof. Chunlin Jia. Der Preis für herausragende Beiträge in der Anwendung mikroskopischer und verwandter Methoden in Physik und Materialwissenschaften ist nach Hatsujiro Hashimoto benannt, dem Pionier der Mikroskopie-Forschung. Schwerpunkt von Jias Arbeit am Peter Grünberg Institut und Ernst Ruska-Centrum ist die Untersuchung elektrokeramischer Materialien mithilfe fortschrittlichster Elektronenmikroskopie. Der Wissenschaftler entwickelt neue Verfahren für die optimale Nutzung der dabei verwendeten aberrationskorrigierten Transmissionselektronenmikroskope.

Lise Meitner-Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft

2016 an Prof. Ulf-G. Meißner. Der Direktor des Jülicher Instituts für Kernphysik und des Institute for Advanced Simulation wird damit für seine Arbeiten auf dem Gebiet der effektiven Feldtheorie in der Hadronen- und Kernphysik ausgezeichnet. Der Lise Meitner-Preis ist die höchste europäische Auszeichnung auf den Gebieten der angewandten, experimentellen und theoretischen Kernphysik. Der alle zwei Jahre verliehene Preis besteht aus einer Medaille und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Faraday-Medaille der Royal Society of Chemistry

2019 an Prof. Martin Winter. Die Organisation, die eine der weltweit wichtigsten Gesellschaften von Chemikern ist, vergibt die Medaille bereits seit 1977 jährlich an herausragende Personen aus dem Bereich der Elektrochemie außerhalb Großbritanniens und Irlands. 

Volta Medal Award

2020 an Prof. Martin Winter. Für seine wegweisende Forschung in der Elektrochemie wurde Prof. Martin Winter mit der Alessandro Volta Medaille ausgezeichnet. Die Electrochemical Society (ECS) vergibt den Preis alle zwei Jahre für herausragende Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet.

Internationale Förderpreise

ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC)

2018 an Prof. Peter Wasserscheid, Direktor des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (IEK-11 / HI ERN) und Professor für Chemische Reaktionstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Mit der Fördersumme in Höhe von 2,5 Millionen Euro will der Chemieingenieur die Erforschung eines fundamental neuen Materialkonzepts für die Katalyse vorantreiben, das auf der stark reaktionsbeschleunigenden Wirkung niedrig-schmelzender Metalltropfen beruht. (Name des Vorhabens: Engineering of Supported Catalytically Active Liquid Solutions).

2018 an Dr. Martin Schultz, Jülich Supercomputing Centre (JSC)

Mit der Fördersumme von 2,5 Millionen Euro will der Atmosphärenforscher mithilfe von künstlicher Intelligenz, genauer gesagt mit Deep-Learning-Algorithmen, lückenhafte Daten zur Verteilung von Luftschadstoffen vervollständigen. Die Ergebnisse könnten als Grundlage zum Schutz der Luftqualität in Städten dienen (Name des Vorhabens: Artificial Intelligence for Air Quality).

2016 an Prof. Hans Ströher, Institut für Kernphysik (IKP) (vgl. 2010)

Die mit dem Grant verbundenen 2,4 Millionen Euro erhält der Direktor des Instituts für Kernphysik über fünf Jahre für seine Forschung um die Suche nach elektrischen Dipolmomenten (EDM) von elementaren Materiebausteinen – und damit nach den Grundlagen für die Existenz des Universums. Partner im Projekt "srEDM" sind die RWTH Aachen (Prof. Jörg Pretz) und die Universität Ferrara (Prof. Paolo Lenisa).

2012 an den Physiker Prof. Rafal Dunin-Borkowski vom Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen.

Die damit verbundenen 2,5 Millionen Euro Fördergeld über fünf Jahre bekommt der Direktor am Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen, um elektronenmikroskopische Methoden zu entwickeln, mit denen sich Magnetfelder im Inneren von Materialien mit nahezu atomarer Auflösung werden abbilden lassen. Vom Erfolg des Projektes würde die Grundlagenforschung im Bereich des Nanomagnetismus ebenso profitieren wie die anwendungsorientierte Forschung.

2010 an Prof. Hans Ströher, Institut für Kernphysik.

Mit 2,5 Millionen Euro fördert der ERC die Untersuchungen zur Erzeugung polarisierter Antiprotonen. Die Arbeitsgruppe des Physikers baut und betreibt in Zusammenarbeit mit dem Joint Institute for Nuclear Research (Russland) und der Universita degli Studi di Ferrara (Italien) das PAX-Experiment, das zuerst am Kühlersynchrotron COSY in Jülich und später am Antiprotonen-Entschleuniger (AD = "Antiproton Decelerator") am CERN zum Einsatz kommen soll. Prof. Ströher leitet das Institut für Kernphysik, Bereich Experimentelle Hadronendynamik (IKP-2).

ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC)

2016 an Dr. Wolfgang Hoyer:

Dr. Wolfgang Hoyer forschte am Jülicher Institut für Biologische Informationsprozesse, Strukturbiochemie (IBI-7). Für das Projekt "BETACONTROL" werden dem Wissenschaftler über einen Zeitraum von fünf Jahren rund 2 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt. Ziel des Projektes ist es, spezielle Moleküle gegen weitverbreitete Volkskrankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Diabetes mellitus Typ-2 zu entwickeln. Die Verklumpung jeweils unterschiedlicher körpereigener Eiweiße, sogenannter Amyloid-Proteine, gilt als gemeinsame Ursache dieser Erkrankungen.

2015 an Jun.-Prof. Dr. Samir Lounis und Dr. Hendrik Fuchs:

Dr. Hendrik Fuchs erforscht den Recycling-Prozess des Hydroxyl (OH)-Radikals in der ‎Atmosphäre - unter anderem mit der Atmosphärenkammer SAPHIR. Jun.-Prof. Dr. Samir Lounis untersucht in seinem ERC-Projekt die Eignung komplexer magnetischer Nanostrukturen für die Informationstechnologie. Mit dem Preis ist eine Förderzusage in Höhe von zusammen 3,85 Millionen Euro über fünf Jahre verbunden. Diese soll den Physikern ermöglichen, ihre innovative Forschung weiter auszubauen und zu konsolidieren. 2051 Nachwuchsforscherinnen und -forscher hatten sich für die Förderung beworben.

ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC)

2017 an Jun.-Prof. Julia Frunzke, Jun.-Prof. Dörthe Rother und Dr. Christian Wagner (jeweils bis zu 1,5 Mio. Euro über fünf Jahre)

Jun.-Prof. Julia Frunzke: Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Bioökonomie werden Bakterien als Produzenten einer Vielzahl verschiedenster Bioprodukte immer wichtiger. In dem Projekt "PRO_PHAGE" wollen die Mikrobiologin und ihre Arbeitsgruppe erforschen, wie Phagen ihre Wirts-Bakterien beeinflussen und wie dieses Wissen genutzt werden kann.

Jun.-Prof. Dörte Rother arbeitet mit Ihrem Team an der Aufgabe, Bausteine für die Biotechnologie und pharmazeutisch aktive Substanzen mithilfe von Enzymkaskaden – Reaktionsabläufe, an denen mehrere Enzyme beteiligt sind – umweltfreundlich und in sehr hoher Reinheit zu erzeugen. Das Projekt LightCas strebt an, die Aktivität jedes einzelnen Enzyms der Kaskaden mithilfe von Licht gezielt an- und auszuschalten.

Dr. Christian Wagner untersucht, wie sich einzelne Moleküle mit einem Tieftemperatur-Rastersondenmikroskop manipulieren lassen. Mit seinem neuen Projekt CM3 will er eine Methode entwickeln, die volle Kontrolle über Position, Ausrichtung und Form eines Moleküls gewährt, während die Mikroskopspitze bewegt wird. Sobald die kontrollierte mechanische Manipulation von Molekülen möglich ist, kann diese neue Fähigkeit eingesetzt werden, um zum Beispiel gezielt molekulare Nanostrukturen zu bauen.

2014 an Dr. Pitter Huesgen und Dr. Jan Marienhagen.

Dr. Pitter Huesgen untersucht, wie sich ein bestimmter Stoffwechselprozess – die Proteolyse – in Pflanzen verhält, die unter Stress, wie Bakterienbefall oder Starklicht geraten. Der Biochemiker erhält eine Förderung von 1,8 Millionen Euro für seine Forschungen. Dr. Jan Marienhagen leitet am Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Biotechnologie, die Gruppe "Synthetische Zellfabriken". In seinem mit 1,5 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekt will der Mikrobiologe maßgeschneiderte Biosensoren für die Detektion biotechnologisch interessanter Moleküle in einzelnen Bakterienzellen entwickeln.

2012 an Prof. Paul Kögerler. Der Preis ist mit rund 1,6 Millionen Euro dotiert, welche der Chemiker vom Peter Grünberg Institut, Bereich Elektronische Eigenschaften (PGI-6), auf fünf Jahre verteilt für seine Forschung an Materialien für die Computer von morgen erhielt.

Polymer Physics Prize der American Physical Society (APS)

2011 an Prof. Dr. Kurt Kremer, ehemaliger Jülicher Festkörperforscher zusammen mit Gary S. Grest von den Sandia National Laboratories in Albuquerque. Die Fachgesellschaft würdigt damit frühe Arbeiten auf einem der ersten Superrechner des Forschungszentrums Jülich Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre als bahnbrechenden Beitrag, um numerische Simulationen in der Polymerforschung als gleichwertiges Werkzeug neben dem klassischen Experiment und der theoretischen Analyse zu etablieren. Der renommierte APS-Award ist mit insgesamt 10.000 Dollar dotiert und wird vom Chemiekonzern Dow Chemical gestiftet.

Internationaler Ernst-Ruska-Preis

2005 an Dr. Andreas Thust vom Forschungszentrum Jülich und Dr. Wim Coene von den Philips Research Laboratories in Eindhoven. Die beiden Physiker verdoppelten die nutzbare Auflösung von Elektronenmikroskopen durch den Einsatz von rechnergestützten Analysewerkzeugen und können so ein extrem scharfes Bild der Probe erzeugen.

Internationale Innovationspreise

Europäischer Erfinderpreis

2006 an Prof. Peter Grünberg

Das europäische Patentamt und die europäische Kommission zeichnen Professor Peter Grünberg mit dem Preis "Europäischer Erfinder des Jahres" aus. Sie würdigen damit seine Entdeckung des Riesenmagnetowiderstands (englisch: Giant Magnetoresistance - GMR) im Jahr 1988. Der GMR-Effekt brachte den Durchbruch zu Giga-Byte-Festplatten.

Weitere Ehrungen

Nationalorden der französischen Ehrenlegion

2003 an Prof. Joachim Treusch, damaliger Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. Treusch wurde zum Ritter (Chevalier) der Ehrenlegion (Legion d'Honneur) ernannt. Damit werden die Verdienste von Prof. Treusch für die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Forschung gewürdigt.

Chevalier dans l'Ordre des Palmes academiques:

2012 an Sybille Krummacher für Ihre Verdienste im deutsch-französischen Austausch in der Wissenschaft.

Gay-Lussac-Humboldt-Preis

2010 an den Physiker Prof. Claus M. Schneider für seine wissenschaftlichen Arbeiten und Verdienste um die französisch-deutsche Wissenschaftskooperation. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird jährlich vom französischen Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation sowie der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben.

John Dalton Medal (European Geosciences Union)

2016 an Prof. Harry Verrecken für seine bahnbrechende Forschung auf dem Gebiet der Hydrologie. Die Medaille wird jährlich von der European Geosciences Union (EGU) vergeben.

Henry Wagner, Jr, MD Image of the year Award (Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging)

2016 an Dr. Gérard Nisal Bischof für seine Forschungsarbeit zu Tracern in der Diagnostik der Alzheimerschen Demenz.

Internationale Nachwuchspreise

Nicholas Metropolis-Preis der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft (American Physical Society, APS)

2011 an Dr. Dmitry Fedosov vom Jülicher Institute of Complex Systems für seine Doktorarbeit über die Computermodellierung weicher Materie und der Strömung von Blut. Die Amerikanische Physikalische Gesellschaft (American Physical Society, APS) vergibt die Auszeichnung für herausragende Doktorarbeiten auf dem Gebiet der computergestützten Physik einmal pro Jahr. Der Preis ist mit 1.500 US-Dollar dotiert.

Max-Auwärter-Preis

2012 an Dr. Giuseppe Mercurio (PGI-3) für seine Doktorarbeit. Der Preis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft ist mit 10.000 Euro dotiert.

Wim Nieuwpoort Award

Kristel Michielsen, Hans De Raedt, Fengping Jin, Jülich Supercomputing Centre

Biotrans Junior Award

2019 Prof. Dr. Dörte Rother, Institut für Bio- und Geowissenschaften (IBG-1)

Deutsche Preise und Ehrungen

Bundesverdienstkreuz

2022 an Prof. Katrin Amunts

2018 an Prof. Martin Winter

2002 an Prof. Heiner Müller-Krumbhaar

1997 an Prof. Joachim Treusch

Erwin-Schrödinger-Preis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft (und der HGF)

2013 an den Jülicher Ökosystemforscher Prof. Nicolas Brüggemann und vier weitere Mitglieder einer deutsch-chinesischen Forschergruppe. Das Team um Prof. Dr. Klaus Butterbach-Bahl vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hatte bei einem Langzeitprojekt festgestellt, dass Viehhaltung in Steppen- und Präriegebieten die Emission von Lachgas (N2O) reduziert. Bis dahin war die Forschung vom Gegenteil ausgegangen.

2009 an Dr. Martin Bram, Dr. Hans-Peter Buchkremer und Prof. Dr. Detlev Stöver vom Jülicher Institut für Energieforschung sowie Dr. Thomas Imwinkelried vom Schweizer Unternehmen Synthes teilen sich den Schrödinger-Preis der Helmholtz-Gemeinschaft und des Stifterverbands für die Entwicklung eines innovativen Werkstoffes für Wirbelsäulenimplantate.

2005 an Hirnforscher Prof. Peter Tass (Forschungszentrum Jülich) und Prof. Volker Sturm (Uni Köln) für einen Hirnschrittmacher zur Behandlung von Nervenerkrankungen wie Parkinson.

2002 an Dr. Jürgen Allgaier, Professor Dr. Gerhard Gompper, Professor Dr. Dieter Richter (alle vom damaligen Institut für Festkörperforschung des Forschungszentrums Jülich) sowie an Dr. Thomas Sottmann und Professor Dr. Reinhard Strey vom Institut für Physikalische Chemie der Universität zu Köln für herausragende interdisziplinäre Forschung.

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft wird jährlich für herausragende interdisziplinäre Forschung in den Helmholtz-Zentren vergeben.

Arfvedson-Schlenk-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker

2019 an Prof. Martin Winter für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Lithiumchemie. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht den Preis alle zwei Jahre. 

Walter Hälg Preis

2009 an Prof. Dieter Richter für seine Forschung zum Verständnis der Dynamik von Polymeren und biologischen Makromolekülen. Mit der Auszeichnung, die alle zwei Jahre an europäische Forscher vergeben wird, würdigt die Europäische Vereinigung für Neutronenstreuung ENSA wegweisende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Neutronenstreuung. Der Preis ist mit umgerechnet etwa 6.600 Euro dotiert.

Beckurts-Preis

2006 an ein Team von drei Wissenschaftlern, unter Ihnen Prof. Knut Urban vom Forschungszentrum Jülich. Sie werden damit für ihren entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung von Elektronenmikroskopen geehrt. Durch ihr Engagement wurde es möglich, Materialien und Werkstoffe mit atomarer Auflösung darzustellen.

Wissenschaftspreis des Bundesverbands für Legasthenie und Dyskalkulie

2011 an PD Dr. Stefan Heim vom Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM) gemeinsam mit Dr. Marion Grande vom Universitätsklinikum Aachen.

Niels-A.-Lassen-Preis der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung

Dr. Christian Grefkes, Institut für Neurowissenschaften und Medizin.

Forschungspreis der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM)

2016 an Prof. Julia Frunzke für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Mikrobiologie. Die Forschung der Jülicher Biotechnologin basiert auf natürlichen Systemen aus Bakterien, die zur Kontrolle, Steuerung und Optimierung in der biotechnischen Industrie direkte Anwendung finden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die VAAM vertritt rund 3500 mikrobiologisch orientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Forschung und Industrie.

Du-Bois-Reymond-Preis der deutschen Physiologischen Gesellschaft (DPG)

2016 an Dr. Jan-Philipp Machtens vom Institut für Biologische Informationsprozesse, Molekular- und Zellphysiologie (IBI-1). Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung erhält der Nachwuchsmediziner für seine Erforschung einer speziellen Klasse von Glutamattransportern, den sogenannten excitatory amino acid transporters (EAATs), welche für das Verständnis von Prozessen im zentralen Nervensystem bedeutsam sind.

Braunschweiger Forschungspreis

2016 an Prof. Martin Winter. Den mit 30.000 Euro dotierten Preis erhält der Leiter des Helmholtz-Instituts Münster (HI MS) und Direktor am Institut für Energie- und Klimaforschung für seine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Batterietechnologie und Materialforschung. Der Braunschweiger Forschungspreis zeichnet international herausragende interdisziplinär erzielte Forschungsergebnisse in den Technik-, Lebens- oder Kulturwissenschaften aus.

Deutsche Förderpreise

Alexander von Humboldt-Professur

2016 an Prof. Wolf Frommer

Prof. Frommer ist ein Biologe, der sich sowohl in der Pflanzenbiologie als auch in der Humanmedizin große Verdienste erworben hat. Sein besonderes Interesse gilt der Rolle von Transportproteinen, unter anderem beim Stoffwechsel der Pflanzen und hier speziell bei den Regulierungsprozessen zur Aufnahme und Verteilung von Nährstoffen. Im April 2017 wechselte er von Stanford nach Deutschland. Im Rahmen seiner Humboldt-Professur forscht Frommer am Exzellenzcluster CEPLAS der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) sowie am Sonderforschungsbereich zur Membranbiologie (SFB 1208) am Kölner Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung (MPIPZ). Er plant zudem, eng mit dem Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenshaften (IBG-2), am Forschungszentrum zusammenzuarbeiten. Die Professur wird mit 5 Millionen Euro finanziert.

2010 an Prof. David DiVincenzo

Prof. David DiVincenzo ist einer der international führenden Experten auf dem Feld der Quanteninformation. Wissenschaftler auf diesem Gebiet nutzen die quantenphysikalischen Effekte auf der atomaren Skala, um neuartige Methoden der Informationsverarbeitung und Quantencomputer zu entwickeln. Die Alexander von Humboldt-Professur ist mit 3,5 Millionen Euro dotiert und ist damit der höchstdotierte internationale Forschungspreis Deutschlands. 2011 kam der Preisträger im Rahmen der ersten JARA-Professur nach Jülich und Aachen, wo er an der RWTH die Leitung des damals neu gegründeten Instituts für theoretische Quanteninformation sowie den Direktorenposten des Instituts für theoretische Nanoelektronik am Forschungszentrum Jülich übernahm. Das Fördergeld der Alexander von Humboldt-Stiftung ist in die Einrichtung von zwei Forschergruppen mit zusätzlichen Stellen für Doktoranden und Post-Doktoranden an beiden Instituten geflossen.

Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft

2014 an Prof. Rainer Waser (bekanntgegeben am 5. Dezember 2013)
Prof. Rainer Waser leitet den Bereich Elektronische Materialien am Peter Grünberg Institut des Forschungszentrums Jülich sowie das Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik II (IWE II) an der RWTH Aachen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt seit einigen Jahren auf der Untersuchung und Entwicklung von elektronischen Bauelementen für künftige Rechner, sogenannte redox-basierte resistive Speicher, kurz ReRAM. Die Speicherzellen verfügen über einen dauerhaft veränderlichen elektrischen Widerstand. Die gespeicherten Informationen bleiben daher auch dann erhalten, wenn kein Strom fließt. Gleichzeitig lassen sich ReRAM-Speicherelemente tausendmal schneller schalten und benötigen tausendmal weniger Energie als die Elemente heutiger Flash-Speicher. Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Der jährlich von der DFG vergebene Preis ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert.

Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung (wie Stipendienpreis für seine Arbeit)

2012 an Dr. Dmitry A. Fedosov. Der russische Mathematiker hat eine Simulationsmethode entwickelt, um Blutströmungen unter verschiedensten Bedingungen zu beschreiben und vorherzusagen. Mit dem Preisgeld in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre, wurde eine eigene Forschergruppe aufgebaut, um die Unterschiede bei der Zirkulation von Blut in gesundem Gewebe sowie in Tumoren zu untersuchen. Der Sofja Kovalevskaja-Preis ist einer der höchst dotierten deutschen Wissenschaftspreise. Mit diesem Preis sollen international umworbene Forschertalente bereits zu Beginn einer vielversprechenden Karriere in Kooperationen mit Wissenschaftlern in Deutschland eingebunden werden.

Deutsche Innovationspreise

Deutscher Zukunftspreis: Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation

1998 an Prof. Peter Grünberg für die Entdeckung des GMR-Effekts. Zusammen mit Albert Fert von der Université de Paris Sud gilt Grünberg als Begründer der Zukunftstechnologie Spintronik. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert und wird jährlich seit 1997 vergeben.

2002 an Prof. Maria-Regina Kula und Dr. Martina Pohl für die Entwicklung von biologischen Katalysatoren. Die Wissenschaftlerinnen kommen vom im Forschungszentrum Jülich ansässigen Institut für Molekulare Enzymtechnologie (IMET) der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Die beiden Wissenschaftlerinnen sind die ersten beiden Frauen, die mit diesem Preis ausgezeichnet wurden.

Deutscher Innovationspreis Medizin

2011 an Prof. Peter Tass. Der Jülicher Wissenschaftler erhielt den mit 100.000 Euro dotierten Preis der Herbert-Worch-Stiftung für seine Entwicklung der Akustischen CR®-Neuromodulation zur Behandlung von chronisch-tonalem Tinnitus.

Stahl-Innovationspreis

2012 an Forschungszentrum Jülich und ThyssenKrupp VDM für den neuen Werkstoff Crofer® 22 H in der Kategorie "Stahl in Forschung & Entwicklung/Verfahren".

Die Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Jülich und ThyssenKrupp VDM zum Thema "Hochtemperaturwerkstoff für Interkonnektoren" besteht seit 2001. Der international anerkannte Preis wird alle drei Jahre an besonders innovative Projekte von Unternehmen und Institutionen sowie Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft aus den letzten fünf Jahren vergeben.

Preis des AC² der Gründerregion Aachen

2015 an Vitali Weißbecker und Andreas Schulze Lohoff vom Institut für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik: Sie erhielten den ersten Preis für das erfolgversprechendste Konzept eines Gründungsvorhabens auf dem Gebiet der Brennstoffzellenforschung. Mit dem Preis verbunden sind 10.000 Euro zusätzliches Startkapital.

2011 im zweiten Platz an die Firma Phenospex, ein Ausgründungsprojekt des Forschungszentrums Jülich. Das junge Unternehmen entwickelte ein System zur Analyse des Pflanzenwachstums. Der "PlantEye"-Scanner kann große Pflanzenbestände vollautomatisch in 3D vermessen und dadurch Werte wie Blattfläche und Pflanzenhöhe ermitteln. Die Ergebnisse lassen sich direkt mit Pflanzen- und Umweltparametern abgleichen – zum Beispiel zur effizienteren Dosierung von synthetischen Wirkstoffen im Produktionsgartenbau oder als Hilfsmittel zur Entwicklung von neuartigen Pflanzenschutzmitteln und Saatgut. Der Start des Unternehmens wurde durch den Helmholtz Enterprise Fonds gefördert.

2007 im ersten und dritten Platz an zwei Jülicher Wissenschaftler: Der mit 10 000 Euro dotierte erste Preis ging an das Gründungsprojekt EMISENS. Das Gründerteam, die Eheleute Dr. Norbert und Sarka Klein, zielt mit dem am Forschungszentrum Jülich entwickelten und patentierten Verfahren zur berührungsfreien Identifizierung von Flüssigkeiten auf den Markt für Sicherheitstechnik an Flughäfen und Bahnhöfen. Das neuartige Verfahren macht es möglich, in Sekundenbruchteilen zu prüfen, ob es sich bei mitgeführten Flüssigkeiten lediglich um ein harmloses Getränk oder um Komponenten für Flüssigsprengstoff handelt. Der dritte Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an Thomas Krings von der SEMIKON GmbH Jülich. Das Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem Forschungszentrum Jülich und beschäftigt sich mit der kundenspezifischen Entwicklung und Fertigung von Halbleiter-Detektoren und Detektor-Systemen zum Nachweis ionisierender Strahlung.

NRW-Innovationspreis

2018 an Dr. Bugra Turan in der Kategorie Nachwuchs. Der Wissenschaftler entwickelte ein Konzept zur großflächigen künstlichen Photosynthese, um Sonnenenergie direkt in den Energiespeicher Wasserstoff umzuwandeln. Zuvor war diese Methode nur in sehr kleinem Maßstab anwendbar. "Durch das von Turan mit Jan-Philipp Becker entwickelte, kompakte, kostengünstige System lässt sich die photoelektrochemische Wasserspaltung beliebig skalieren. So rückt die Anwendung entscheidend näher", heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW zur Preisverleihung. Das Preisgeld beträgt 50.000 Euro.

2015 an die Jülicher Biotechnologen Dr. Stephan Binder und Dr. Georg Schaumann in der Kategorie Nachwuchs. Die beiden Jungunternehmer erhielten den mit 5.000 Euro dotierten Preis für ihre Sensortechnologie "SenseUp", mit der sie schnell und effizient hochproduktive Mikroorganismen finden, die aus nachwachsenden Rohstoffen wertvolle Grundbausteine für Nahrungs- und Lebensmittel herstellen. Der Innovationspreis ist mit insgesamt 150.000 Euro dotiert und nach dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten die höchstdotierte Auszeichnung dieser Art in Deutschland. Er wird in den Kategorien Innovation, Nachwuchs und Ehrenpreis vergeben.

Starter Award der Euregio Maas-Rhein

2011 im ersten Platz an an die Firma Phenospex, ein Ausgründungsprojekt des Forschungszentrums Jülich für die Entwicklung eines Systems zur Analyse des Pflanzenwachstums.

RWE-Zukunftspreis

2011 an Dr. John Kettler für die beste Dissertation zum Thema "Impulse für die Energiewelt von morgen". In seiner Arbeit beschäftigt sich Kettler mit nuklearen Abfällen und ihrer Entsorgung. Kettler entwickelte die Testeinrichtung für ein Verfahren, mit dem sich der Gehalt giftiger Stoffe wie Blei, Cadmium oder Quecksilber in Abfallfässern für radioaktives Material nachweisen lässt. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert.

Nicolaus August Otto Preis der Stadt Köln für Innovation

2011 an Prof. Peter Tass und das aus dem Forschungszentrum ausgegründete Unternehmen ANM für die Entwicklung der Akustischen CR®-Neuromodulation zur Behandlung von chronisch-tonalem Tinnitus.

f-cell Award - Innovationspreis Brennstoffzelle

2016 an Vitali Weißbecker, Andreas Schulze Lohoff und Klaus Wedlich vom Institut für Energie- und Klimaforschung, Elektrochemische Verfahrenstechnik. Sie überzeugten die Jury in der Kategorie "research & development" mit dem Projekt PRECORS.

2012 an Jülicher Brennstoffzellenforscher; sie kamen auf den zweiten Platz in der Kategorie "Science". Der mit 1.000 Euro dotierte Preis wurde ihnen für die Entwicklung von robusten Direktmethanol-Brennstoffzellen in der Kilowatt-Klasse verliehen – Energiesystemen, wie sie zum Beispiel in einem ebenso in Jülich am Institut für Energie- und Klimaforschung entwickelten Horizontalkommissionierer, einer "Paletten-Ameise", zum Einsatz kommen. Der vom Land Baden-Württemberg gestiftete "f-cell Award" prämiert Innovationen bei Brennstoffzellen mit insgesamt 27.000 Euro. Im Jahr 2012 wurde er erstmals in drei Kategorien vergeben: Classic, Science und Start up. Mit dem Wettbewerb sollen Neuentwicklungen bei der Brennstoffzelle prämiert und weitere Innovationen angeregt werden.

Regionale Preise

FRP.NRW Award

2011 an Dr. Marc von Hobe vom Institut für Energie- und Klimaforschung und sein Projektmanagement-Team für ihre Arbeit im RECONCILE-Projekt zu den Folgen des Klimawandels für die Stratosphäre und die Ozonschicht. Die damalige Wissenschaftsministerin Svenja Schulze überreichte den mit insgesamt 90 000 Euro dotierten Preis in Düsseldorf. Weitere Preisträger der zu drei gleichen Teilen vergebenen Auszeichnung sind Prof. Sabina Jeschke von der RWTH Aachen und Prof. Christian Rehtanz von der TU Dortmund. Der im April 2011 erstmals verliehene Preis würdigt die Beteiligung von Forscherinnen und Forschern in NRW an europäischen Forschungsprogrammen.

Wissenschaftspreis des NRW-Wissenschaftszentrums und Industrie-Clubs Düsseldorf

2004 an Dr. Henry Bosch und Dr. Tobias Repmann für Energieforschung:

Der eine arbeitet an neuen Materialien, um den Wirkungsgrad konventioneller Kraftwerke wie Kohlekraftwerke zu verbessern. Der andere entwickelt industrienah und kostengünstig Prototypen neuartiger Solarzellen. Mit Promotionsarbeiten zu zwei sehr unterschiedlichen Methoden der Stromerzeugung haben der Physiker Dr. Henry Bosch und der Ingenieur Dr. Tobias Repmann die Jury überzeugt: Die beiden Wissenschaftler, die ihre Doktorarbeiten am Forschungszentrum Jülich erstellt haben, wurden in Düsseldorf mit dem Wissenschaftspreis 2004 ausgezeichnet. Henry Bosch erhält den mit 20.000 Euro dotierten ersten Preis, Tobias Repmann den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Preis.

Minerva-Preises des Fördervereins Museum Jülich

2014 an die Fusionsforscher Prof. Chevalier Paul Vandenplas, Prof. Marnix van der Wiel und Prof. Gerd Wolf. Um die Fusionsforschung voranzutreiben, gründeten die drei Preisträger 1996 das "Trilateral Euregio Cluster" (TEC). Die drei TEC-Partner bündelten ihre Forschungsarbeiten am Jülicher Fusionsexperiment TEXTOR. Die wissenschaftlichen Ergebnisse aus dieser Kooperation flossen später ein in internationale Großprojekte wie den im Bau befindlichen Kernfusionsreaktor ITER im französischen Cadarache und die Experimentieranlage Wendelstein 7-X in Greifswald.

2012 an Prof. Joachim Treusch für "seine außerordentlichen Verdienste um die Begegnung von Kultur und Wissenschaft in der Stadt Jülich" (Prof. Achim Bachem, Treuschs Nachfolger und Vorsitzender des Fördervereins)

2008 an Prof. Peter Grünberg. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich im Spannungsfeld von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft um die Stadt Jülich verdient gemacht haben.

Weitere Ehrungen innerhalb Deutschlands

Rudolf-Diesel-Medaille des Deutschen Instituts für Erfindungswesen

2008 an Jülicher Nobelpreisträger Prof. Peter Grünberg. Die Rudolf-Diesel-Medaille ist eine der ältesten bundesdeutschen Ehrenauszeichnungen für wirtschaftlich erfolgreiche Erfindungen und Innovationen und wird alle zwei bis vier Jahre verliehen. Die erste Verleihung fand 1952 statt und wurde von Mitgliedern des Deutschen Instituts für Erfindungswesen und Dr. Eugen Diesel, einem Sohn von Rudolf Diesel, ins Leben gerufen. Seitdem gilt die Dieselmedaille als höchste Auszeichnung für Erfinder, die mit ihrem Erfolg zum Wohl der Gesellschaft beigetragen haben.

Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG)

2011 an Prof. Peter Grünberg verliehen wegen seiner Entdeckung des GMR-Effekts gemeinsam mit Albert Fert

Ehrennadel der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

2010 für Prof. Heiner Müller-Krumbhaar für sein Engagement für die Physik in der Schule und als langjähriger Vorsitzender des Fachverbandes "Dynamik und Statistische Physik". 2010 wurde die Ehrennadel zum ersten Mal vergeben.

Fortbildungspreis der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN)

2011 an Prof. Gereon R. Fink vom Institut für Neurowissenschaften und Medizin. Die Mitgliederversammlung der DGKN wählte ihn zum Präsidenten der Gesellschaft 2011/2012.

Forschungspreis "365 Orte im Land der Ideen"

2011 an Prof. Gereon R. Fink (INM) gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für neurologische Forschung. Verliehen wurde die Auszeichnung für innovative Methoden in der Bildgebung, die Stammzellen im lebenden Gehirn sichtbar machen. Der Wettbewerb unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten wird von der Standortinitiative "Deutschland – Land der Ideen" in Kooperation mit der Deutschen Bank durchgeführt.

Helmholtz-Professuren

Helmholtz-Professuren sind eine besondere Auszeichnung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Helmholtz-Forschungszentren. Sie wird ihnen für ihre außergewöhnliche Bilanz und hohe Produktivität in der bisherigen akademischen Karriere verliehen. Mit diesem neuen Förderinstrument ermöglicht es die Helmholtz-Gemeinschaft, wissenschaftlich besonders verdienten und exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch nach Eintritt in den Ruhestand ihre Forschung fortzusetzen, ihren Forschergeist und ihre wissenschaftliche Expertise einzubringen.

JARA-Professuren

Die JARA-Professur wurde eingerichtet, um besonders hochrangige internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Region Jülich-Aachen zu gewinnen. Die JARA-Professur bietet institutionelle Anbindung mit vollen Rechten, Pflichten und Ressourcen an beiden Standorten. Damit ist sie wesentlich besser ausgestattet als eine normale Professur oder eine Direktorenstellung.

2011: Prof. David DiVincenzo. Der international renommierte Quantenphysiker, der auch Preisträger der Alexander von Humboldt-Professur ist, konnte als erster JARA-Professor ins Forschungszentrum Jülich und an die RWTH Aachen geholt werden. Prof. David DiVincenzo beschäftigte sich als einer der ersten Physiker mit der Quanteninformation und gilt als Koryphäe der Quanteninformationsverarbeitung. Er ist ein Pionier im Bereich der Quantencomputer.

JARA-Senior-Professuren

JARA-Senior-Professuren werden von der RWTH Aachen an herausragende Wissenschaftler vergeben. Sie sollen auch nach der Pensionierung die Möglichkeit haben, ihre Forschung sowohl an der RWTH Aachen als auch am Forschungszentrum Jülich fortzusetzen, mit dem die RTWH in der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) verbunden ist. Darüber hinaus werden durch die JARA-Seniorprofessur der Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen erfahrenen und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gefördert.

2012 an Prof. Knut Urban

Prof. Knut Urban wurde 2012 als erster Wissenschaftler mit der JARA-Seniorprofessur geehrt. Der Physiker leitete von 1987 bis 2011 das Jülicher Institut für Mikrostrukturforschung am heutigen Peter Grünberg Institut sowie einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der RWTH

Aachen. Von 2004 bis 2006 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).

2013 an Prof. Karl Zilles

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Prof. Karl Zilles zusammen mit Prof. Katrin Amunts (ebenfalls Forschungszentrum Jülich) an einem dreidimensionalen Modell des menschlichen Gehirns, welches auf Tausenden mikroskopisch feinen Gewebeschnitten beruht. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt ist dabei die Analyse der molekularen Grundlage der Signalübertragung in den verschiedenen strukturellen und funktionellen Organisationseinheiten des menschlichen Gehirns. Der frühere Direktor am Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Bereich Strukturelle und funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1), forscht im Rahmen seiner JARA-Seniorprofessur an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Aachen und weiterhin am Forschungszentrum Jülich.

Nachwuchspreis des Forschungszentrums: Jülicher Exzellenzpreis

Seit 2009 vergibt das Forschungszentrum Jülich den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Exzellenzpreis an junge, international erfolgreiche Wissenschaftler, die mit ihren Ideen entscheidende Impulse in ihrem Forschungsgebiet leisten. Basis der Auszeichnung ist eine sehr gute Dissertation einschließlich einer bis zu zwei Jahren dauernden Post-Doktorandenphase und die damit verbundene wissenschaftliche Leistung. Diese muss durch eine hochrangige Jury aus vier internen und vier externen Professoren sowie schriftliche externe Gutachten bestätigt werden. Jedes Jahr sollen in der Regel drei, in Ausnahmefällen bis zu fünf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Preis erhalten.

2020: Dr. Yulia Arinicheva, Dr. Vera Deidre Jäger und Dr. Juri Romazanov

Dr. Yulia Arinicheva arbeitete am Institut für Energie- und Klimaforschung – Nukleare Abfallentsorgung und Reaktorsicherheit (IEK-6) und wurde im April 2019 an der RWTH Aachen promoviert. Sie untersuchte im Rahmen ihrer Doktorarbeit die Kristallstruktur, Mikrostruktur und Eigenschaften von Monazit-Keramiken als Form nuklearer Abfälle. Mit ihrer Forschung sprach sie eine drängende wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderung an, die in den kommenden Jahrzehnten bewältigt werden muss – die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle. Ihre Ergebnisse haben einen starken und bedeutenden Einfluss auf die wissenschaftliche Gemeinschaft.

Dr. Vera Jäger war Mitglied des Instituts für Molekulare Enzymtechnologie (IMET). Im Juni 2019 wurde sie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf promoviert. Im Rahmen ihrer Dissertation etablierte sie einen "Werkzeugkasten" von Fusionsproteinen und analysierte empirisch die Eigenschaften von Catalytically-active Inclusion Bodies (CatIBs) mit dem Ziel, Struktur und Funktion miteinander zu verknüpfen. Dank ihrer Arbeit wurde die CatIBs-Methodik zu einem leichter zugänglichen, geradlinigen Ansatz für eine kostengünstige à la carte-Produktion von Enzymimmobilisatoren.

Dr. Juri Romazanov fertigte seine Doktorarbeit am Institut für Energie- und Klimaforschung – Plasmaphysik (IEK-4) an. Er schloss seine Promotion an der Ruhr-Universität Bochum im Juli 2019 ab. In seiner Dissertation entwickelte er den dreidimensionalen (3D) Monte-Carlo-Code ERO2.0 zur Simulation der Plasmawandinteraktion und des Verunreinigungstransports in Fusionsanlagen. Mit seinen Berechnungen demonstrierte er die vielfältigen Möglichkeiten des Codes. Seine Arbeit hat einen herausragenden Einfluss auf die wissenschaftliche Gemeinschaft, da ERO2.0 von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt verwendet wird.

2019: Dr. Felix Lüpke, Dr. Doreen Niether und Dr. Peter Schüffelgen

Dr. Felix Lüpke forschte für seine Dissertation am Peter Grünberg-Institut – Funktionelle Nanostrukturen an Oberflächen (PGI-3). Im Januar 2018 schloss er seine Promotion an der RWTH Aachen ab. In seiner Doktorarbeit entwickelte er eine Technik der Scanning Tunneling Potentiometry (STP) als wichtigste Anwendung von MP-STM, die die Abbildung der elektrischen Potentialverteilung auf Kristalloberflächen im atomaren Maßstab ermöglichte. Seine Ergebnisse haben nicht nur einen starken und signifikanten Einfluss auf die wissenschaftliche Gemeinschaft, z.B. das Auffinden von starken Beweisen für Landauer-Dipole um Streuzentren, sie zeigen auch die Empfindlichkeit und Zuverlässigkeit seiner Technik. Seine Arbeit hat einen sehr hohen Grad an Innovation und wird als äußerst wichtig für die Kommerzialisierung dieses Instruments angesehen.

Dr. Doreen Niether erstellte ihre Doktorarbeit am Institut für Komplexe Systeme – Weiche Kondensierte Materie (ICS-3). Sie wurde an der Universität zu Köln im Mai 2018 promoviert. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit grundlegenden Fragen zu Biomolekülen und ihren Vorläufern unter Nicht-Gleichgewichtsbedingungen. Sie arbeitete an zwei miteinander verbundenen Themen, bei denen das wichtigste physikalische Phänomen die Thermophorese ist, und kooperierte mit anderen Gruppen. Sie lieferte damit wesentliche Erkenntnisse über den Ursprung des Lebens und bio-macromolekulare Bindungsreaktionen.

Dr. Peter Schüffelgen arbeitete während seiner Promotion als Mitglied des Peter Grünberg-Instituts – Halbleiter-Nanoelektronik (PGI-9) und schloss seine Promotion an der RWTH Aachen im August 2018 ab. In seiner Dissertation erfand und patentierte er eine neuartige Technik und ein neuartiges Material, um zu demonstrieren, wie unterschiedliche Materialien, z.B. topologische Isolatoren und Supraleiter, kombiniert werden können, um die qualitativ hochwertigsten Verbindungen mit nahezu perfekter Transparenz zu bilden. Er schuf auch eine skalierbare Plattform für robuste Majorana zero modes die wichtige Möglichkeiten für zukünftige Anwendungen topologisch geschützter Quanteninformationstechnologie eröffnet.

2018: Dr. David Dahmen, Dr. Barbara Gold, Dr. Nikolai Kallscheuer und Dr. Maria Zurek

Dr. David Dahmen fertigte seine Doktorarbeit am Institut für Neurowissenschaften und Medizin – Computational and Systems Neuroscience (INM-6) an. Er wurde im August 2017 an der RWTH Aachen promoviert. In seiner Dissertation konnte er nachweisen, dass Netzwerke binärer Einheiten auch jenseits der bevölkerungsgemittelten Korrelationen (d.h. jenseits der so genannten "Mittelfeldgrenze", wo der Großteil der Arbeiten in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur zu finden war) im Sinne gekoppelter Ornstein-Uhlenbeck-Prozesse beschrieben werden können. Seine Lösung kann als Referenzstandard in den theoretischen Neurowissenschaften für wiederkehrend verbundene neuronale Netze dienen. Er leistete auch wichtige Beiträge zu numerischen Methoden, zur Softwareentwicklung und zur Verbindung lokaler Feldpotentiale mit neuronaler Aktivität. Seine Arbeit führte zu wichtigen Beiträgen zum Aufbau einer Brücke zwischen mikro- und mesoskopischer Hirnaktivität.

Dr. Barbara Gold war während ihrer Promotion, die sie im Oktober 2016 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster abschloss, Mitglied des Jülicher Zentrums für Neutronenforschung – Neutronenstreuung (JCNS-1). Mit ihrer Dissertation leistete sie Beiträge zu zwei Hauptbereichen: Dynamik supramolekularer Polymersysteme und Neutronen-Spin-Echo (NSE)-Untersuchungen von Mischungen aus Ringen und linearen Polymeren. Ihre Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Reihe verschiedener Methoden zur Untersuchung der Struktur und Dynamik eines supramolekularen Systems anwendet, was zu tiefen Einblicken in die molekularen Ursachen der Systemeigenschaften während der Synthese führt. Diese Arbeit war eine Tour de Force, die es ermöglichte, den mikroskopischen Ursachen der Ketten- und Assoziationsdynamik eines transienten Netzwerks auf den Grund zu gehen.

Dr. Nicolai Kallscheuer arbeitete am Institut für Bio- und Geowissenschaften – Biotechnologie (IBG-1) und wurde im Februar 2018 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf promoviert. In seiner Doktorarbeit identifizierte und charakterisierte er einen neuen Stoffwechselweg in einem Mikroorganismus, der in der Lage ist, Phenylpropanoid-Moleküle (Vorläufer der Polyphenole) über einen völlig neuen Mechanismus abzubauen. Ein zweites wichtiges Ergebnis war die Umkehrung eines β-Oxidationsweges, der es ihm erlaubte, ein bestimmtes Enzym (TAL) zu umgehen, das eine sehr geringe Aktivität hat, und in diesem Bakterium zum ersten Mal polyphenolische Moleküle aus Glukose zu produzieren. Diese Ergebnisse gelten als sehr wichtig für die Neutro- und Lebensmittelindustrie.

Dr. Maria Zurek forschte am Institut für Kernphysik – Experimentelle Hadronendynamik (IKP-2). Sie schloss ihre Promotion an der Universität zu Köln im November 2016 ab. Während ihrer Promotion führte Maria Zurek ein sehr komplexes Experiment zur Messung einer sehr seltenen verbotenen Ladungssymmetrie-Reaktion durch. Ihre Arbeit zeigt schlüssig mehrere Effekte auf, die für das Verständnis dieser Reaktion entscheidend sind. Dies ist ein extrem schwieriges Experiment, das ein starkes Hintergrundverständnis, gut durchdachte Experimente und viel Messzeit erfordert.

2017: Dr. Christoph Bäumer, Dr. Félix Urbain und Dr. Catalin Voiniciuc

Dr. Christoph Bäumer trug mit seiner Forschung am Jülicher Peter Grünberg Institut wesentlich zu einem besseren Verständnis der Prozesse in sogenannten memristiven Speicherbauelementen bei, die für die IT vielversprechend sind. Er machte die Schaltvorgänge unter dem Photoemissionsmikroskop sichtbar und bestimmbar.

Dr. Félix Urbain entwickelte am Jülicher Institut für Photovoltaik zusammen mit anderen Wissenschaftlern eine Mehrfachstapelsolarzelle aus Silizium, die Wasserstoff nach dem Prinzip der "künstlichen Photosynthese" direkt mit Sonnenlicht erzeugt – und die sich vergleichsweise kostengünstig produzieren lässt.

Dr. Catalin Voiniciuc erforschte in seiner Dissertation am Institut für Bio- und Geowissenschaften Enzyme, die für die Synthese bestimmter Kohlehydrate in Pflanzen notwendig sind. Seine Arbeit leistet einen Beitrag für die industrielle Nutzung von pflanzlichem Zellwandmaterial für nachhaltigen Biokraftstoff.

2016: Dr. Sarah Finkeldei, Dr. Sergeii Pud und Dr. Stephan Wirths

Dr. Sarah Finkeldei lieferte mit ihrer mehrfach prämierten Doktorarbeit neue, quantitative Einsichten, die zum grundlegenden Verständnis von keramischen Abfallformen für die nukleare Entsorgung beitragen.

Um besser zu verstehen, wie Nervensysteme funktionieren, widmete sich Dr. Sergii Pud in seiner Doktorarbeit am Institute of Complex Systems der Entwicklung eines neuartigen Biosensors auf Basis von Silizium-Nanodrähten. Dieser Sensor ist erstmals in der Lage, komplexe neuronale Zellnetzaktivität zu messen.

Dr. Stephan Wirths entwickelte einen Tieftemperatur-Wachstums-Prozess, um die Schichtqualität von Germanium-Zinn-Legierungen zu verbessern und diese für Nano- und Laser-Bauelemente verwendbar zu machen. Im Zuge seiner Doktorarbeit entstand so der erste Germanium-Zinn-basierte Laser.

2015: Dr. Anja Klotzsche, Dr. Sabyasachi Dasgupta, Dr. Enno Kätelhön und Dr. Michael Rack

Dr. Anja Klotzsche entwickelte während ihrer Doktorarbeit am Institut für Bio- und Geowissenschaften eine neue Methode des Bohrlochradars an. Mit diesem elektromagnetischen geophysikalischen Verfahren können Bodeneigenschaften genauer als bisher abgebildet werden.

Dr. Sabyasachi Dasgupta erforschte in seiner Dissertation am Jülicher Institute of Complex Systems (ICS) die Wechselwirkungen zwischen Zellmembranen und Nanoteilchen, wenn diese von der Membran teilweise oder vollständig eingeschlossen und aufgenommen werden. Dieser Vorgang ist relevant etwa für die Wirkung von Arzneimitteln oder bei der medizinischen Diagnostik mit bildgebenden Verfahren.

Dr. Enno Kätelhön entwickelte und untersuchte in seiner Doktorarbeit am Peter Grünberg Institut (PGI) und dem Institute of Complex Systems (ICS) neuartige Sensorkonzepte, die ermöglichen, Kommunikationsmuster von Nervenzellen besser zu verstehen. Dies ist unter anderem relevant, um beispielsweise Hörimplantate oder Prothesen zu entwickeln, die sich direkt durch das Nervensystem des Patienten steuern lassen.

Dr. Michael Rack untersuchte in seiner Doktorarbeit am Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK) ein Problem der Kernfusion als Energiequelle: Das Plasma, das für die Verschmelzung von Atomkernen notwendig ist, belastet durch seine extreme Hitze die Reaktorwand. In seiner Arbeit befasste sich Michael Rack mit Methoden, um diese Belastungen zu verringern.

2014: Dr. Armel Ulrich Kemloh Wagoum und Dr. Benjamin Stadtmüller

Dr. Armel Ulrich Kemloh Wagoum befasste sich in seiner Doktorarbeit am Jülich Supercomputing Centre (JSC) damit, wie menschliches Navigationsverhalten in Fußgängerströmen im Computer simuliert werden kann, daneben beschäftigte er sich mit sehr aufwändigen empirischen Verhaltensstudien.

Dr. Benjamin Stadtmüller untersuchte am Peter Grünberg Institut grundlegende physikalische Prozesse und Materialien, wie sie in organischen elektronischen Bauelementen vorkommen. Er entwickelte ein neues, effektives Verfahren zur Untersuchung von Grenzflächen zwischen Metallkontakten und organischen Schichten.

2013: Dr. Giuseppe Mercurio, Dr. Felix Plöger und Dr. Chao Zhang

Dr. Giuseppe Mercurio untersuchte am Jülicher Peter Grünberg Institut mit Röntgenstrahlen die Geometrie von Molekülen. Dr. Felix Plöger analysierte am Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung Transportmechanismen in der Atmosphäre und ihre Auswirkungen auf das weltweite Klima. Dr. Chao Zhang erforschte an der German Research School for Simulation Sciences (GRS) die Gesetzmäßigkeiten des Protonentransports auf einer Zellmembran. Die Protonenwanderung spielt eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion in Zellen.

2011: Dr. Nina Richter und Dr. John Kettler

In Ihrer Dissertation identifizierte die Biotechnologin Dr. Nina Richter drei Enzyme, die in biotechnologischen Prozessen als Beschleuniger chemischer Reaktionen wirken.

Dr. John Kettler ist in der Energieforschung tätig. Er entwickelte die Testeinrichtung für ein Verfahren, mit dem sich der Gehalt giftiger Stoffe wie Blei, Cadmium oder Quecksilber in Abfallfässern für radioaktives Material nachweisen lässt.

2010: Dr. Dörte Gocke und Dr. Sebastian Feste.

Dörte Gocke befasste sich in ihrer Dissertation mit Enzymen, die für die Herstellung wichtiger chemischer Bausteine, die zum Beispiel als Ausgangsstoffe für unterschiedliche Pharmazeutika dienen, eingesetzt werden können.

Sebastian Feste erforschte in seiner Doktorarbeit die Herstellung und Analyse von Halbleiterbauelementen. Laut Schmidt gelang es ihm, wesentliche Beiträge auf dem Gebiet der Silizium-Nanoelektronik zu liefern.

2009: Dr. Julia Frunzke und Dr. Thomas Kirchartz.

Julia Frunzke wurde ausgezeichnet für ihre exzellenten Forschungsbeiträge zum molekularen Verständnis der Anpassungsfähigkeit industrieller sowie landwirtschaftlich relevanter Bakterien.

Thomas Kirchartz entwickelte im Rahmen seiner Dissertation eine neue universelle Theorie zur Beschreibung verschiedener Solarzelltypen, die er auch experimentell bestätigte. Die neuen Modelle bieten eine Basis, um die Effizienz der Solarzellen gezielt weiter zu optimieren.

Letzte Änderung: 17.11.2022