Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt
Vorstandsvorsitzender
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt ist seit dem 1. Juli 2014 Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, Vize-Präsident der Helmholtz Gemeinschaft und Koordinator des Forschungsbereichs Schlüsseltechnologien.
Wolfgang Marquardt studierte Verfahrenstechnik an der Universität Stuttgart. Dort promovierte er 1988 zu nichtlinearen Wellen in Destillationsprozessen und habilitierte 1992 auf dem Gebiet der Prozessdynamik und Prozessführung.
1992 wurde Wolfgang Marquardt an die RWTH Aachen an den neu eingerichteten Lehrstuhl für Prozesstechnik berufen, von dem er seit seinem Wechsel zum Forschungszentrum Jülich beurlaubt ist. Seine Forschungsinteressen sind die modellgestützte Verfahrenstechnik und Systemverfahrenstechnik mit Schwerpunkten in Modellierung, Analyse, Prozesssynthese, -führung sowie numerische und informatische Methoden und Werkzeuge für die Unterstützung verfahrenstechnischer Entwicklungsprozesse. Anwendungsseitige Schwerpunkte dazu sind unter anderem die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe, Polymerisation, Meerwasserentsalzung, Abwasserreinigung, synthetische Biokraftstoffe, Echtzeitoptimierung und Regelung von verfahrenstechnischen Anlagen, Kalibrierung hochauflösender Messverfahren sowie der Entwurf von hybriden Trennprozessen und Reaktorsystemen. Als Gastprofessor lehrte er 1999 an der Universität Wisconsin (USA) sowie 2004 an der Technischen Universität Delft (Niederlande).
Während seiner aktiven Tätigkeit als RWTH-Professor war Wolfgang Marquardt Sprecher, bzw. Co-Sprecher von zwei Sonderforschungsbereichen sowie Sprecher der Aachener Verfahrenstechnik. Er war Mitglied in den Leitungsgremien des Exzellenzclusters „Tailor-Made Fuels from Biomass“ und des Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science. Von 2006 bis 2011 war er Direktor des Center for Computational Engineering Science der RWTH Aachen.
Seit 2010 ist Wolfgang Marquardt Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats. Dessen Vorsitz übernahm er 2011 und leitete diesen bis zu seinem Amtsantritt am Forschungszentrum Jülich.
Wolfgang Marquardt gründete 2002 die AixCAPE e.V. in Aachen mit, eine Plattform zum Technologietransfer im Bereich der Computergestützten Prozesstechnik, dessen Vorstandsvorsitzender er bis 2014 war. Im Jahr 2010 war er ebenfalls Co-Gründer des Spin-off-Unternehmens S-Pact GmbH, ein Unternehmen für Prozessanalytik und Spektroskopie.
Seit 1998 ist Wolfgang Marquardt Mitglied der Nordrheinwestfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste. 2002 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaft und 2014 zum Mitglied der Leopoldina ernannt. Seit 2019 ist er Mitglied des Vorstands der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA).
Für seine Forschungsarbeiten erhielt Wolfgang Marquardt eine Reihe von Auszeichnungen und Preise, so den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft in 2001. 1990 erhielt er den Arnold-Eucken-Preis der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemie-Ingenieurwesen und 2016 den Nordic Process Control Award. 2007 wurde er zum Fellow der International Federation of Automatic Control (IFAC) ernannt.
Wolfgang Marquardt hat mehr als 400 ISI-gelistete Publikationen, über 36 Buchbeiträge und über 200 referierte Konferenzpublikationen veröffentlicht. (h-index: 44 (WoS, Januar 2019), h-index: 62 (Google Scholar, Januar 2019), h-index seit 2014: 34 (Google Scholar, Januar 2019)).
Curriculum Vitae Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (PDF) (PDF, 84 kB)