Anatomie und Physiologie der Netzhaut unter normalen und pathologischen Bedingungen (Frank Müller)

Über

Die Retina ist Teil des Zentralnervensystems und enthält nicht nur die Photorezeptoren, sondern auch ein neuronales Netzwerk, das die Information verarbeitet, bevor sie von den Ausgangsneuronen der Retina, den Ganglienzellen, an das Gehirn weitergeleitet wird. Wir untersuchen die Informationsverarbeitung in der gesunden Retina, um die Funktionsweise dieses neuronalen Netzwerks – einem vereinfachten Modell des ZNS - zu verstehen.

In der Krankheit Retinitis Pigmentosa und der altersbedingten Makuladegeneration degenerieren die Photorezeptoren, das nachgeschaltete retinale Netzwerk mit den Ganglienzellen bleibt jedoch erhalten. Durch elektrische Stimulation dieser Zellen mit einer retinalen Prothese können deshalb bei diesen Patienten Seheindrücke ausgelöst werden. Allerdings bleiben derzeit die Erfolge dieser Therapie hinter den Erwartungen zurück. Zusammen mit Ingenieuren versuchen wir, neue Implantattechniken zu entwickeln. Wir untersuchen, wie eine pathologische Aktivität in der degenerierten Retina den Erfolg der elektrischen Stimulation durch das Implantat reduziert. Ziel ist es, diese Aktivität durch pharmakologische Methoden zu blockieren, um die Leistung des Implantats zu verbessern. Dies könnte den Weg zu einer kombinierten elektropharmakologischen Therapie ebnen.

Forschungsthemen

Retina; neuronale Informationsverarbeitung; Retinadegeneration; Retinaimplantat

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Prof. Dr. Frank Müller

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Letzte Änderung: 07.05.2025