Neue Studie unterstreicht die Rolle von sozialer Unterstützung und psychologischer Belastbarkeit für die funktionelle Konnektivität im Gehirn

Nibal Khudeish, Shukti Ramkiran, Dominik Nießen, Dilsa Cemre Akkoc, Ravichandran Rajkumar, Jürgen Dammers, N. Jon Shah, Tanja Veselinovic and Irene Neuner

20. Mai 2024

Die aktuelle Forschung zur psychologischen Resilienz hat sich auf die Untersuchung der Schutzfaktoren in psychisch gesunden Bevölkerungsgruppen verlagert und ergänzt damit den traditionellen Fokus auf die Psychopathologie. In diesem Zusammenhang wurde die soziale Unterstützung als Schlüsselelement in der komplexen Interaktion von individuellen und sozio-umweltbedingten Faktoren identifiziert, die zur psychologischen Resilienz beitragen.

In dieser von INM-4-Forschern durchgeführten Studie wird mit Hilfe fortschrittlicher Neuroimaging-Techniken (7-T-MRT) untersucht, wie soziale Unterstützung die Beziehung zwischen psychologischer Resilienz und Gehirnkonnektivität bei einer Gruppe von 30 gesunden Teilnehmern beeinflusst.

Die Hauptergebnisse dieser Forschung zeigen, dass die wahrgenommene soziale Unterstützung die funktionelle Konnektivität in mehreren Hirnregionen signifikant (p<0,001) verändert, darunter der rechte und linke frontopolare Kortex (FP), der posteriore cinguläre Kortex (PCC) und der linke Hippocampus, was die zentrale Rolle dieser Regionen im Resilienznetzwerk des Gehirns bestätigt.

Ähnliche Muster wurden in der linken FP beobachtet, mit Konnektivitätsänderungen in Regionen, die mit emotionaler Regulation und kognitiven Funktionen in Verbindung stehen. Die Konnektivität des PCC wurde deutlich vom Grad der Unterstützung beeinflusst, was seine Rolle bei der emotionalen und sozialen Kognition verdeutlicht. Interessanterweise wurde die Konnektivität des linken Hippocampus nicht signifikant durch das Ausmaß der sozialen Unterstützung beeinflusst, was auf ein einzigartiges Muster innerhalb dieser Region hinweist.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung starker sozialer Unterstützungsnetze für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit des Gehirns und der adaptiven Reaktionen auf Herausforderungen.

Das Verständnis dieser neuronalen Mechanismen kann bessere Strategien und Interventionen für die psychische Gesundheit ermöglichen.Künftige Studien der Gruppe werden sich auf die Untersuchung gezielter Interventionen konzentrieren, die soziale Unterstützung zur Förderung der Resilienz nutzen und neue Wege zur Unterstützung der Genesung von Menschen mit traumatischen Hirnverletzungen, Traumata und stressbedingten Störungen aufzeigen.

Origionalpublikation: The interaction effect of high social support and resilience on functional connectivity using seed-based resting-state assessed by 7-Tesla ultra-high field MRI

Letzte Änderung: 26.07.2024