Schnelle MRT-Technik zeigt Potenzial für die Beurteilung von Hirntumoren
Fabian Küppers, Mohamed Kassem, Seong Dae Yun, Gabriele Stoffels, Christian Filß, Norbert Galldiks, Felix M. Mottaghy, M. Eline Kooi, Karl-Josef Langen, Philipp Lohmann, N. Jon Shah
2. April 2025
Eine aktuelle Studie von INM-4-Forschern hat die Verwendung einer neuen schnellen MRT-Sequenz – Gradienten-Echo-Spin-Echo-Echo-Planar-Bildgebung mit Keyhole (GE-SE EPIK) – untersucht, um die Eigenschaften von Hirntumoren innerhalb einer klinisch praktikablen Aufnahmezeit von etwa zwei Minuten zu beurteilen.
Die Technik ermöglicht die gleichzeitige Quantifizierung mehrerer Gewebeparameter, darunter den Sauerstoffextraktionsanteil (OEF), der mit dem Tumorstoffwechsel und der Gewebehypoxie in Verbindung gebracht wird. Die Forscher untersuchten in einer retrospektiven Studie mit 57 Patienten mit histologisch bestätigten Hirntumoren, inwieweit diese MRT-Messungen mit den mittels [¹⁸F]FET-PET-Bildgebung und konventioneller MRT (FLAIR) identifizierten Tumorregionen übereinstimmen.
Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Unterschiede zwischen Tumor- und kontralateralem Referenzgewebe bei mehreren Parametern (wie T2, T2* und venöses zerebrales Blutvolumen und OEF). Einige dieser Messungen korrelierten mäßig mit der PET-Traceraufnahme. Die OEF zeigte jedoch keinen klaren Zusammenhang mit der PET-definierten Stoffwechselaktivität, und die Unterschiede zwischen den Tumortypen waren begrenzt. Zusätzlich schränkten Suszeptibilitätsartefakte – insbesondere in T2*- und OEF-Karten – sowie behandlungsbedingte Veränderungen die diagnostische Zuverlässigkeit der Methode ein.
GE-SE EPIK zeigt ein vielversprechendes Potential als schnelles, multiparametrisches Bildgebungsverfahren, aber die Autoren sagen, dass noch mehr Forschung nötig ist, um die Robustheit zu verbessern und die klinische Relevanz für die Charakterisierung und Überwachung von Hirntumoren zu bestimmen.