NATRIUM BILDGEBUNG
Natrium ist eines der wichtigsten Ionen für die Zellphysiologie und spielt eine zentrale Rolle für die zelluläre Funktion. In gesundem Gewebe ist Natrium in wohldefinierten Konzentrationen bzw. Konzentrationsdifferenzen zwischen intra- und extrazellulären Kompartimenten vorhanden. Die extrazelluläre Konzentration liegt bei ca. 150 mmol/l und die intrazelluläre bei ungefähr 10 mmol/l. Bereits geringe Abweichungen von diesen Konzentrationen lassen Rückschlüsse auf den Zellzustand und Probleme in den metabolischen Prozessen zu.
Der Natriumkern ist nach dem Wasserstoffkern der am zweithäufigsten vorkommende MR-aktive Kern in biologischem Gewebe. In der Vergangenheit haben Untersuchungen gezeigt, dass die mittels MR gemessene Natriumkonzentration des Gewebes mit einer Vielzahl von Erkrankungen korreliert und ein ideales Instrument zur Beobachtung des Erkrankungszustandes darstellen kann. Folglich besteht ein großes Interesse, die Forschung auf diesem Gebiet weiterzuführen, neue Methoden zu entwickeln und dieses Instrument näher an die klinische Praxis zu führen.
Aufgrund der komplizierteren Bildgebungssituation im Vergleich zur Protonenbildgebung (kurze transversale Relaxation, geringe in-vivo- Konzentration bzw. Sensitivität und damit niedriges SNR) können die Standard-1H-Bildgebungsprotokolle und Sequenzen nicht ohne Anpassungen angewendet werden. In manchen Fällen sind komplette Neuentwicklungen von Sequenzen notwendig, um in klinisch akzeptabler Messzeit Datensätze mit aussagekräftiger Auflösung zu erhalten.
Das Team Natrium-Bildgebung beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer Bildgebungssequenzen und deren Rekonstruktion zur Bestimmung der Natriumverteilung im menschlichen Hirn und der Quantifizierung der Relaxationzeiten in-vivo.
Leiter der Arbeitsgruppe
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. N. J. Shah
Institute Director INM-4
- Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM)
- Physik der Medizinischen Bildgebung (INM-4)
Raum 201