Herbstschule 2013 über korrelierte Elektronen wieder ausgebucht
Mehr als 100 Nachwuchsforscher informierten sich über emergente Phänomene in korrelierter Materie
16. Oktober, 2013
Mehr als 100 Nachwuchsforscher auf dem Gebiet der stark korrelierten Materialien waren in der Woche vom 23. bis 27. September zu Gast im Forschungszentrum. Sie besuchten die dritte Ausgabe der Jülicher Herbstschulen über korrelierte Elektronen. Die Veranstaltungsreihe, die 2011 mit großem Erfolg ins Leben gerufen worden war, hat das Ziel, die Teilnehmer zügig an die aktuelle Forschung heranzuführen und sie so zu eigenständigen Arbeiten zu befähigen. Das diesjährige Programm aus 17 Vorlesungen international renommierter Wissenschaftler erwies sich als derart attraktiv, dass auch eine große Zahl nicht registrierter junger und sogar etablierter Jülicher Wissenschaftler die Vorlesungen besuchten, was den Hörsaal oft an den Rand seines Fassungsvermögens brachte.
Die von Prof. Eva Pavarini, Institute for Advanced Simulation (IAS), und Prof. Erik Koch, German Research School for Simulation Sciences (GRS), geleitete Schule behandelte in diesem Jahr emergente Phänomene in korrelierter Materie. Neben Einführungen in die Dichtefunktionaltheorie, in Monte-Carlo-Methoden und in Vielteilchentechniken widmeten sich aufeinander abgestimmte Vorlesungen den Themenbereichen korrelierter Magnetismus sowie Supraleitung. Das Programm wurde durch Einführungen in nicht-perturbative Vielteilchensimulationen abgerundet.
Das Format der Schule aus 90-minütigen Vorlesungen mit ausreichend Zeit für Diskussionen erwies sich wieder als sehr populär, gab es den Studierenden doch die Gelegenheit zum direkten Gedankenaustausch mit international führenden Forschern. "Ich hatte noch nie zuvor die Gelegenheit, mich mit so vielen Koryphäen, die ich bisher nur aus ihren Veröffentlichungen kannte, im wissenschaftlichen Gespräch auszutauschen", schwärmte eine Teilnehmerin.
Zudem gab eine Postersitzung den Studenten die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen und wertvolle, internationale Kontakte zu knüpfen. Die Teilnehmer kamen aus 20 Ländern, darunter Deutschland und die EU, die USA, Kanada, Indien, Brasilien, die Türkei, Ägypten, Algerien, sowie der Sudan, Äthiopien und Nigeria. Zehn der internationalen Teilnehmer konnten durch Reisemittel des Institute for Complex Adaptive Matter (ICAM) gefördert werden. ICAM stellte auch die Mittel für drei der Dozenten aus Übersee zur Verfügung, während viele der Sprecher aus Europa durch die DFG Forschergruppe 1346 "Dynamical Mean-Field Approach with Predictive Power for Strongly Correlated Materials" unterstützt werden konnten.
Als Vertiefungsmaterial zu den Vorlesungen bereiteten die Dozenten der Schule umfangreiche Vorlesungsmanuskripte vor, die, als Buch gesammelt, den Teilnehmern zu Beginn der Schule zur Verfügung standen. Dass das Buch die Lücke zwischen einführenden Lehrbüchern und der aktuellen Forschungsliteratur füllt, zeigte sich an der großen Nachfrage auch außerhalb der Schule. Um das Material einem möglichst großen Leserkreis zugänglich zu machen, wurde das Buch im Open Access Programm veröffentlicht:
Eva Pavarini, Erik Koch, and Ulrich Schollwöck (Eds.)
Emergent Phenomena in Correlated Matter
Modeling and Simulation, Vol. 3
Verlag des Forschungszentrum Jülich, 2013
520 p., ISBN 978-3-89336-884-6
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