Antiferromagneten auf der Spur
27. September 2021
Antiferromagneten besitzen zwar eine magnetische Ordnung, doch löscht sich ihre Magnetisierung nach außen genau aus, sodass sogar ihr Entdecker, der Nobelpreisträger Louis Néel, sich keine Anwendung für diese Materialklasse vorstellen konnte. Heute sind Antiferromagneten jedoch heiße Kandidaten für die schnellere und energie-effizientere Verarbeitung und Speicherung von Daten.
Auf dem Weg dorthin hat unter anderem die magnetische Streuung im weichen Röntgenbereich – eine Kombination aus Spektroskopie und Streuexperiment – direkte Einblicke in die magnetische Ordnung von Antiferromagneten erlaubt und so einen wichtigen Wissensbeitrag geleistet. Entsprechende Experimente konnten bisher jedoch nur an wissenschaftlichen Großgeräten, wie Synchrotrons und Freien-Elektronen-Lasern, durchgeführt werden, welche ausreichend Licht im weichen Röntgenbereich liefern.
Am Max-Born-Institut, Berlin, ist es nun erstmals gelungen, eine antiferromagnetische Probe mittels magnetischer Streuung an einer Laser-getriebenen Laborquelle zu untersuchen. Entworfen und synthetisiert wurde der untersuchte künstliche Antiferromagnet mit den für das Experiment benötigten magnetischen Eigenschaften von Thomas Jansen und Dr. Daniel Bürgler vom PGI-6. Die Arbeit wurde in der Zeitschrift Optica publiziert und ziert auch deren Titelseite.
Originalveröffentlichung:
Laser-driven resonant magnetic soft-x-ray scattering for probing ultrafast antiferromagnetic and structural dynamics;
D. Schick et al.;
Optica 8, 1237-1242 (2021), DOI:
10.1364/OPTICA.435522Weitere Informationen:
Pressemitteilung des Max-Born-Instituts
, veröffentlicht am 21.9.2021