AutoBioTech – neue mikrobielle Stammvarianten für die Bioökonomie von morgen
Auf dem Weg zu nachhaltigen und wirtschaftlichen Bioprozessen zur Produktion wertvoller chemischer Moleküle ist die Erzeugung einer Vielzahl genetischer Varianten eines ausgewählten mikrobiellen Produzenten unumgänglich. Die gezielte (rationale) Konstruktion solcher Stammbibliotheken ist im manuellen Ansatz zu zeitintensiv und daher sind hier dringend Automatisierungslösungen gefragt.
Die Automatisierung eines kompletten Klonierungsprozesses, d. h. von der Erzeugung einzelner DNA-Bausteine bis zur Expression im Zielwirt, erfordert die Integration verschiedener molekularbiologischer Methoden, Geräte und Softwaremodule in einen funktionalen, technischen Workflow.
Dieser Herausforderung hat sich nun das Innovationslabor AutoBioTech (BiooekonomieREVIER: AutoBioTech) gestellt, in dem eine gleichnamige Biofoundry etabliert wurde. Mit der Automatisierungsplattform können bis zu 96 mikrobielle Stammvarianten auf einmal erzeugt und ein erster Eignungstest für Anwendungen in der Industrie durchgeführt werden. Die verwendeten Prozesse basieren hierbei auf dem rationalen Ansatz, wobei Expertenwissen kombiniert mit datengetriebener Modellierung angewendet werden, um schneller vielversprechende Stammvarianten zu generieren und zu bewerten. Damit bildet AutoBioTech die Grundlage, um den existierenden Stamm-Engpass strukturiert zu schließen und bioökonomische Prozesse in Zukunft schneller zu etablieren.
Die AutoBioTech-Plattform wurde in ACS Synthetic Biology publiziert:
https://doi.org/10.1021/acssynbio.4c00298
