Putaminale y-Aminobuttersäure moduliert die motorische Antwort auf die dopaminerge Therapie bei der Parkinson-Krankheit

7. Juni 2021

Aline D. Seger, Ezequiel Farrher, Christopher E.J. Doppler, Ana Gogishvili, Wieland A. Worthoff, Christian P. Filss, Michael T. Barbe, Florian Holtbernd, N. Jon Shah, Gereon R. Fink, Michael Sommerauer

Die Parkinson-Krankheit (PD) ist eine neurodegenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems, die hauptsächlich das motorische System der Basalganglien betrifft und sich in Symptomen wie Bradykinese (Verlangsamung der Bewegungen), Tremor und Rigor äußert.

Obwohl es derzeit keine Heilung für die Parkinson-Krankheit gibt, zeigen die motorischen Symptome typischerweise eine sehr gute Antwort auf eine dopaminerge Behandlung. Folglich ist das Ansprechen auf dopaminerge Medikation ein Schlüsselmerkmal in den aktuellen Diagnosekriterien für PD.

Obwohl Dopamin der zentrale Neurotransmitter ist, der die motorische Ausführung in den Basalganglien-Schaltkreisen erleichtert, ist bekannt, dass auch andere Neurotransmitter beteiligt sind, und Veränderungen in nicht-dopaminergen Hirnmetaboliten werden ebenfalls mit PD in Verbindung gebracht.

Insbesondere haben mehrere Tier- und Humanstudien gezeigt, dass bei PD die Konzentration
von γ-Aminobuttersäure (GABA) in ausgewählten Hirnarealen signifikant erhöht ist.

Folglich war das Ziel dieser Studie zu bestimmen, ob es eine Assoziation zwischen putaminalen GABA-Konzentrationen und dopaminerger motorischer Reaktion gibt.

Neunzehn Morbus-Parkinson-Patienten und dreizehn gesunde Kontrollpersonen (HC) nahmen an der Studie teil, bei der die putaminale GABA-Konzentration mittels Ultrahochfeld-Protonenmagnetresonanzspektroskopie bestimmt wurde. Die motorische Leistung wurde mit der Movement Disorder Society-Unified Parkinson's Disease Rating Scale, Part III, im ON- und OFF-Zustand bewertet. Die statistische Analyse umfasste Gruppenvergleiche, Korrelationsanalysen und multiple lineare Regression.

Die Ergebnisse zeigten, dass die GABA-Konzentrationen bei PD-Patienten signifikant höher waren als bei HCs, und darüber hinaus waren die GABA- Konzentrationen unabhängige Prädiktoren für das absolute und relative dopaminerge Behandlungsansprechen. In Anbetracht dessen sind zukünftige Studien erforderlich, um das Zusammenspiel von nicht-dopaminergen Neurotransmittersystemen auf die dopaminerge Funktion weiter zu untersuchen.

Es ist zu erwarten, dass ein besseres Verständnis dieser komplexen Interaktionen schließlich individualisierte pharmakologische Behandlungsstrategien für Parkinson-Patienten, die ein schlechtes motorisches Ansprechen auf eine dopaminerge Therapie zeigen, ermöglichen könnte.

Motor Response to Dopaminergic Therapy in Parkinson"s Disease

Die Abbildung oben zeigt die1H-MRS-Spektren einer gesunden Kontrolle (HC) und eines Parkinson-Patienten (PD).

Originalpublikation

Putaminal y-Aminobutyric Acid Modulates Motor Response to Dopaminergic Therapy in Parkinson's Disease

Letzte Änderung: 14.03.2022