Vorhersage kognitiver Ergebnisse bei Gliom-Patienten mit multimodaler Bildgebung und normativen Hirnatlanten
14. Mai 2021
Martin Kocher, Christiane Jockwitz, Philipp Lohmann, Gabriele Stoffels, Christian Filss, Felix M. Mottaghy, Maximilian I. Ruge, Carolin Weiss Lucas, Roland Goldbrunner, Nadim J. Shah, Gereon R. Fink, Norbert Galldiks, Karl-Josef Langen and Svenja Caspers
Die Behandlung von Gliomen ist komplex, und typischerweise unterziehen sich die Patienten einer langen Abfolge von therapeutischen Eingriffen, einschließlich wiederholter Tumorresektion, Bestrahlung, erneuter Bestrahlung und mehrerer Kurse von Chemotherapie oder gezielter molekularer Therapie. Aufgrund der Art dieser aggressiven Eingriffe sind kognitive Defizite bei Gliom-Patienten nach einer multimodalen Therapie häufig, aber die relativen Auswirkungen der verschiedenen Arten und Orte von behandlungsbedingten Hirnschäden und rezidivierenden Tumoren auf die Kognition sind nicht gut verstanden.
Mit einer Kombination aus MRT, O-(2-[18F]Fluorethyl)-L-Tyrosin FET-PET und neuropsychologischen Tests sollte in dieser Studie der Einfluss der Behandlung auf die kognitiven Testergebnisse im Vergleich zu einer Kohorte von gesunden Probanden untersucht werden.
Es zeigte sich, dass T2/FLAIR-Hyperintensitäten, die vermutlich durch die Strahlentherapie verursacht wurden, umfangreichere Hirnareale abdeckten als andere Läsionstypen und die kognitive Leistung in vielen Bereichen signifikant beeinträchtigten. Im Gegensatz dazu schienen Hirngewebeschäden, die durch Resektion oder rezidivierende Tumore verursacht wurden, die kognitive Funktion weniger stark zu beeinträchtigen. Insbesondere wurde festgestellt, dass das verbale episodische Gedächtnis besonders anfällig für T2/FLAIR-Anomalien war, die die Knoten und Bahnen des linken Temporallappens betreffen.
Diese Forschungsergebnisse legen nahe, dass bei der Planung der Strahlentherapie von Gliompatienten öffentlich verfügbare Hirnatlanten in Verbindung mit elastischen Registrierungstechniken verwendet werden sollten, ähnlich wie bei der Neuronavigation in der Neurochirurgie, um die kognitiven Funktionen zu erhalten.
Originalpublikation