Jugend forscht fördert besondere Leistungen und Begabungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Das Ziel ist, Jugendliche langfristig für diese Themen zu begeistern und sie über den Wettbewerb hinaus in ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen.
Unter dem Motto „Wir suchen die Forscher von morgen!“ rief Henri Nannen, damaliger Chefredakteur der Zeitschrift stern, 1965 zur ersten Wettbewerbsrunde von Jugend forscht auf. Zeittafel 1965 - 2020.
Jugend forscht ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, stern, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Schirmherr ist der Bundespräsident. Kuratoriumsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins Stiftung Jugend forscht e. V. ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Hamburg. Dort werden das Netzwerk und die bundesweiten Aktivitäten koordiniert.
Seit der Gründung wird Jugend forscht überwiegend von der Wirtschaft finanziert. Rund 250 Partner richten die Wettbewerbe aus, stiften Preise und fördern weitere Aktivitäten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) trägt die laufenden Kosten der Geschäftsstelle von Jugend forscht. Der Wettbewerb ist die größte öffentlich-private Partnerschaft ihrer Art in Deutschland.
Mehr als 5 000 Lehrkräfte unterstützen Jugend forscht als Projektbetreuer und Wettbewerbsleiter. Über 3 000 Fach- und Hochschullehrer sowie Experten aus der Wirtschaft bewerten die Arbeiten. Ihr ehrenamtliches Engagement ist ein wesentlicher Eckpfeiler von Jugend forscht.
Der Wettbewerb ist dezentral organisiert und bildet die föderale Struktur der Bundesrepublik ab. Er wird auf drei Ebenen ausgetragen: Die Teilnehmer treten zunächst im Februar bei einem der Regionalwettbewerbe an. Wer hier gewinnt, darf im März auf Landesebene starten. Dort qualifizieren sich die Sieger für den Bundeswettbewerb im Mai. Insgesamt finden in jeder Runde bundesweit 112 Wettbewerbe statt.
Der Wettbewerb richtet sich an Jugendliche bis zum Alter von 21 Jahren. Schüler, die teilnehmen möchten, müssen im Anmeldejahr mindestens die 4. Klasse besuchen. Studenten können sich nur im Jahr ihres Studienbeginns anmelden. Seit Gründung haben sich insgesamt mehr als 236 000 Jugendliche an Jugend forscht beteiligt.
Beim Wettbewerb gibt es zwei Alterssparten: Jugendliche bis 14 Jahre treten in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ an. Ab 15 Jahre starten die Teilnehmer bei „Jugend forscht“. Entscheidend für die Zuordnung zur jeweiligen Sparte ist das Alter am 31. Dezember des Anmeldejahres.
Die Teilnehmer*innen sind frei in ihrer Themenwahl. Sie suchen sich selbst eine interessante Fragestellung, die sie mit naturwissenschaftlichen, technischen oder mathematischen Methoden bearbeiten. Ihr Projekt muss sich aber einem der sieben Fachgebiete zuordnen lassen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik oder Technik.
Teilnehmende können sich jeweils im Herbst des Vorjahres online anmelden. Zum Wettbewerb zugelassen sind sowohl Einzelstarter als auch Zweier- oder Dreierteams.
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine schriftliche Ausarbeitung zum Wettbewerbsprojekt von maximal 15 Seiten, die bis Mitte-Januar eingereicht werden muss.
Beim Wettbewerb präsentieren die Jungforscher*innen ihre Projekte an einem Ausstellungsstand, den sie selbst gestalten. Dort findet auch die Befragung durch die jeweilige Fachjury statt.
Insgesamt werden Geld- und Sachpreise im Wert von rund einer Million Euro vergeben. Darunter sind Forschungsaufenthalte und Praktika wie auch die Teilnahme an internationalen Schülerwettbewerben.