Über Peter Grünberg (1939-2018)
Die Grundlagenforschung voranbringen, um den Weg für neuartige technologische Konzepte in der Informationstechnologie zu ebnen – dieses Motto fasst das Werk von Peter Grünberg zusammen, der 2007 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde. Es ist auch das Leitprinzip des Peter Grünberg Instituts, das nach dem berühmten Wissenschaftler und ehemaligen Mitarbeiter benannt wurde.
Der Jülicher Physiker Peter Grünberg erhielt im Jahr 2007 den Nobelpreis für Physik verliehen, gemeinsam mit dem französischen Forscher Albert Fert von der Universität Paris-Süd. Die beiden Festkörperforscher wurden damit für ihre Entdeckung des Riesenmagnetowiderstandseffekts (Giant Magnetoresistance Effect, GMR) geehrt.
Der GMR-Effekt ermöglichte den Durchbruch zu Gigabyte-Festplatten und begründete die Zukunftstechnologie Spintronik. Als Ergebnis der Anwendung des GMR-Effektes in Leseköpfen ab 1997, weniger als zehn Jahre nach seiner Entdeckung, verdoppelte sich die jährliche Steigerungsrate der Speicherdichte von Festplatten von 60 auf fast 100 Prozent.
Der GMR-Effekt ermöglichte das präzise Auslesen von Daten. Diese sind auf engstem Raum in winzigen Bereichen unterschiedlicher Magnetisierung gespeichert. Ein Sensor, der den GMR-Effekt nutzt, registriert diese kleinen Unterschiede als große messbare Änderung und arbeitet daher hochempfindlich.
Die Entdeckung des GMR-Effektes legte neben seiner technologischen Bedeutung auch die Grundlage für ein vollkommen neues Forschungsgebiet, die Spintronik. Die Spintronik will neben der elektrischen Ladung von Elektronen gleichermaßen auch ihren quantenmechanischen Spin für die Mikro- und Nanoelektronik nutzbar machen.
Durch Fortschritte in der Grundlagenforschung den Weg zu neuen Technologien in der Informationstechnologie ebnen – nach dieser Devise arbeitete Peter Grünberg. Dies ist auch der Leitsatz, an dem sich das Peter Grünberg Institut ausrichtet.
Peter Grünberg hat seit 1972 am Forschungszentrum Jülich geforscht.