Infrastrukturlandschaft
Das ER-C spielt innerhalb der europäischen Infrastrukturlandschaft eine Schlüsselrolle bei der Materialcharakterisierung unter Verwendung von High-End Technologien und Instrumenten
 Durch Transmissionselektronen-Instrumente der neuesten Generation ist  nicht nur die räumliche Auflösung im sub-Ångström-Bereich, sondern auch  die Energieauflösung im sub-100-meV-Bereich möglich geworden. Dies  liefert wichtige Einblicke in die funktionalen Eigenschaften, die  Struktur und die chemische Zusammensetzung von verschiedensten  Materialien für eine enorme Bandbreite wissenschaftlicher Disziplinen,  von den Materialwissenschaften über die Physik und Chemie, bis hin zu  den Ingenieurwissenschaften, der Biologie und der Medizin. 

Mit Hilfe der Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) können  komplementäre Informationen zu vielen Nahfeld Mikroskopie- und  Synchrotron-basierten Techniken gewonnen werden. 
 Für naturwissenschaftliche Experimente können die Proben inzwischen -  wie bei kommerziellen Anlagen - sowohl bei sehr hohen als auch bei sehr  niedrigen Temperaturen, in flüssiger und gasförmiger Umgebung untersucht  werden. So liefern beispielsweise für die Untersuchung von  nanoelektronischen und spintronischen Bauteilen Phasenkontrast-Methoden  Bilder von magnetischen und  elektrischen Feldern sowie Dehnungsfeldern  mit einer räumlichen und zeitlichen Auflösung im Nanometerbereich.
In der Biologie ist TEM unter tiefkalten Bedingungen (cryo EM) die  Methode mit der am schnellsten wachsenden Nachfrage, da sie Studien  biologischer Makromoleküle, insbesondere von Proteinen und Viren,  ermöglicht. Der Schlüssel hierzu ist die Entwicklung fortschrittlichster  Elektronendetektoren, um beispielsweise Untersuchungen zu  Makromolekülen in zellulärer Umgebung mit direkter Relevanz für die  Medizin durchführen zu können. 
 Die Materialwissenschaften und die Chemie nutzen TEM für Studien zu  neuen Materialien für den Energiesektor (Batterien, Solarzellen, grüne  Katalysatoren etc.) und liefern signifikante Beiträge zum Verständnis  der Beziehung von Struktur und Funktion in kritischen Systemkomponenten  wie Kathodenmaterialien und post-Li-Ionen Batterien.
 Für die Physik hat die räumliche und spektrale Auflösung, die die  Transmissionselektronenmikroskopie ermöglicht, unser Verständnis von  Plasmonen und Quantenmaterialien vorangetrieben. Darüber hinaus haben  aktuelle Weiterentwicklungen der zeitaufgelösten TEM die Untersuchung  fundamentaler Elektron-Photon Wechselwirkungen möglich gemacht. 
 Die Ingenieur- und Nanowissenschaften profitieren von der kommerziellen  Weiterentwicklung von in situ Probenumgebungen und nutzen sie für  Untersuchungen neuer struktureller Materialien (z.B. Keramiken, komplexe  Legierungen, Halbleiterbauteil-Strukturen).