Teilnehmer am Lindauer Nobelpreisträgertreffen in Lindau, 30.06. – 05.07.2019

19. März 2019. Die 69. Lindauer Nobelpreisträgertagung wird der Physik gewidmet sein. Bereits heute haben 41 Nobelpreisträger ihre Teilnahme zugesagt. Sie treffen auf 580 Nachwuchswissenschaftler aus 88 Ländern zu einem inspirierenden Dialog.

Die Kernthemen der diesjährigen Tagung sind Kosmologie, Laserphysik und Gravitationswellen. Südafrika wird sich als Gastland am Internationalen Tag – traditionell der Montag der Tagungswoche – als Forschungsnation präsentieren. Die neuen Programmformate wie Agora Talks und Science Walks, die auf der Tagung 2018 eingeführt worden, werden auch auf der diesjährigen Tagung wieder stattfinden.

Mit Dr. Miriam Menzel, Liubov Poshyvailo, Phila Rembold, Sven Borghardt und Dr. Peter Schüffelgen wurden gleich fünf Kandidaten aus Jülich ausgewählt.

Dr. Miriam Menzel (INM-1) beschäftigt sich mit einem Mikroskopie-Verfahren, bei dem Hirnschnitte mit polarisiertem Licht durchleuchtet werden, um den dreidimensionalen Verlauf der Nervenfaserbahnen zu bestimmen. Mit Hilfe von Simulationen und analytischen Berechnungen entwickelt sie Methoden, die das Messverfahren optimieren und die Rekonstruktion der Nervenfasern verbessern. Für die Simulationen verwendet sie Hochleistungsrechner am Jülich Supercomputing Centre.

Liubov Poshyvailo (IEK-7) untersucht den Wasserdampfgehalt und die Zirkulation der Stratosphäre mit dem Lagrangeschen Chemie-Transport Modell CLaMS. Ihre Forschungsergebnisse ergeben neue Einsichten in die Kontroll-Prozesse des stratosphärischen Wasserdampfs und stratosphärische Zirkulationsänderungen, und sind damit relevant für die Verbesserung von Klimavorhersagen."

Phila Rembold (PGI-8) befasst sich mit der Forschung und Anwendung der sogenannten optimalen Kontrolltheorie, besonders auf Farbzentren in Diamanten. Sie bilden ein Quantensystem, das sich gut manipulieren lässt und langlebig ist, und dies, anders als andere Systeme, ohne aufwendige Kühlung bei Zimmertemperatur.

Sven Borghardt (PGI-9) erforscht die optischen Eigenschaften neuartiger Halbleitermaterialien, die für zukünftige Anwendungen z.B. in der Telekommunikation vielversprechend sind. Es handelt sich bei diesen Materialien um Schichten, die nur wenige (drei) Atome dick sind. Mit Hilfe spezieller Prozessierungsmethoden können diese Schichten mit anderen isolierenden und elektrisch leitenden Schichten wie die Zutaten auf einem Sandwich gestapelt und so komplexe Nanostrukturen gebaut werden.

Dr. Peter Schüffelgen (PGI-9) beschäftigt sich mit dem Bau einer neuen Art von Quantencomputer. Sogenannte „topologische Quantencomputer“ versprechen sehr geringe Fehlerraten, was den technologischen Aufwand für Quantenfehlerkorrektur deutlich reduzieren würde.

Letzte Änderung: 25.02.2022