Das EU-Projekt BreedingValue ist offiziell gestartet

Das Projekt BreedingValue betreibt Forschung zur Züchtung neuer widerstandsfähiger und wertschöpfender Beeren. Der Institutsbereich IBG-4 forscht als einer von 20 Partnern aus acht verschiedenen Ländern im Rahmen des EU-finanzierten BreedingValue-Projekts an der Verbesserung von Erdbeer-, Blaubeer- und Himbeersorten. Am 20. und 21. Januar trafen sich die Projektpartner zu einem virtuellen Auftakttreffen, um das Projekt offiziell zu starten.

 Das EU-Projekt BreedingValue ist offiziell gestartet

Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren sind beliebte Früchte. Mit einem hohen Anteil an gesundheitsfördernden, antioxidativen Pflanzenbestandteilen, Vitaminen und Mineralstoffen sind sie auch sehr gesund. Um sie an den bevorstehenden Klimawandel anzupassen und besser und nachhaltiger kultivieren zu können, müssen neue Sorten gezüchtet werden. Diese Sorten sollten auch besser schmecken, gesünder sein und eine bessere Haltbarkeit haben. BreedingValue vereint Experten aus den Bereichen Naturschutz, Genetik, Genomik, Züchtung, Biotechnologie, Biochemie, Phytopathologie, Bioinformatik, Statistik gemeinsam mit Unternehmen zur Beerenproduktion in einem großen Netzwerk zur gemeinsamen Verbesserung von Beerenpflanzen in Europa. Wirtschaftlich gesehen handelt es sich bei den Beeren um hochwertige Produkte. Erdbeeren bringen beispielsweise rund 9.000 Euro pro Hektar Land ein, während Weizen oder Mais nur rund 250 Euro pro Hektar Land einbringen. Erdbeeren sind dabei die beliebtesten Beeren. 2019 wurden in Europa 1.747.403 Tonnen Erdbeeren produziert (FAO 2021, statistische Datenbank FAOSTAT). Während es bereits viele kommerziell verwendete Erdbeersorten gibt, gibt es bei Himbeeren und Blaubeeren immer noch wenig Auswahl. Die Züchtung in den letzten Jahrzehnten wurde nur mit wenigen Sorten durchgeführt. Grade bei den älteren Sorten gibt es eine hohe Vielfalt in den Genen und damit auch in den Eigenschaften der Sorten.

 Erdbeerfeld
Erdbeerfeld
A. Wiese-Klinkenberg

Um neue, bessere und zukunftsorientierte Beerensorten zu züchten, soll im BreedingValue-Projekt eine möglichst große Sammlung verschiedener, auch älterer Beerensorten untersucht werden. In früheren EU-Projekten haben viele der an BreedingValue beteiligten Partner Sammlungen verschiedener Kultur- und Wildbeerensorten aufgebaut und charakterisiert. Damit steht nun eine große „genetische Ressource“ in mehreren Sortenkollektionen zur Verfügung, die im BreedingValue-Projekt zusammengeführt und weiter untersucht wird. Die verschiedenen Eigenschaften der Sorten in Geschmack, Geruch, Aussehen und Stabilität der Früchte sowie die Robustheit der Pflanzen gegen Umweltstress und ihre Anpassung an nachhaltige Anbausysteme werden sorgfältig untersucht und katalogisiert. Eine Grundlage für die Züchtung neuerer Sorten soll geschaffen werden, indem diese Eigenschaften und deren genetische Hintergründe erkannt und verstanden werden. Mit diesem Wissen sollen dann überlegene Sorten mit relevanten Merkmalen für ein weiteres Zuchtprogramm zur Verfügung gestellt werden. Hierzu werden die neuesten Techniken zum Sammeln von Pflanzen- und Genomdaten verwendet, um die Sammlungen zu charakterisieren.

Aufgabe des IBG-4 ist die Sammlung, Anpassung und Integration der erhaltenen Daten zu Genomen, Phänotypen und auch aus Metabolitenanalysen aus diesem und aus früheren Projekten. Die Daten werden dann auf Korrelationen zwischen z.B. Merkmalen / Phänotypen und Genotypen untersucht und sie werden benutzerfreundlich visualisiert. So soll am Ende erreicht werden, dass die anvisierten Beerenpflanzen der Zukunft wirklich entsprechend aller Bedürfnisse von Verbrauchern, Produzenten, Verkäufern und den kommenden Umweltbedingungen gezüchtet werden können. Was genau diese Bedürfnisse sind und welche Eigenschaften aus der Vielfalt der Sorten, diese am besten erfüllen, wird in diesem Projekt ebenfalls untersucht. Das BreedingValue-Projekt läuft vier Jahre und wird von Prof. Bruno Mezzetti von der Università Politecnica delle Marche in Italien koordiniert.

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 Das EU-Projekt BreedingValue ist offiziell gestartet

BreedingValue wird von der EU gefördert.

Letzte Änderung: 19.12.2022