“Rundum-Sorglos-Paket” für Beerenzüchter
Das Forschungsprojekt BreedingValue wird neue Informationen, selektiertes Pflanzenmaterial und modern Werkzeuge für Züchter von Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren zur Verfügung stellen. In einer kürzlich veröffentlichen wissenschaftlichen Publikation erklären wir, weshalb und wie.
Um unsere Aktivitäten im Projekt BreedingValue zu promoten, erklären wir in einer wissenschaftlichen Publikation wie wir die Projektziele erreichen möchten. Die Forschungsgruppe umfasst 20 Partner und wird vorselektierte Akzessionen und Werkzeuge für europäische Züchter von Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren entwickeln. “Vorselektierte Akzessionen” bezeichnet Genotypen, die bestimmte Merkmale aufweisen, die für die Züchtung zukünftiger Sorten interessant sind. Dies wird der europäischen Beerenzüchtung den nötigen Aufschwung geben, um auf dem globalen Markt mithalten zu können. „Werkzeuge für Züchter“ bezeichnen Technologien und Methoden, die die alltägliche Arbeit der Züchter modernisieren und effizienter machen, bspw. molekulare Marker, die mit erwünschten Merkmalen assoziiert sind und die Selektionseffizienz steigern, oder verbesserte Methoden für die Datenerfassung in Merkmalen, die in der immer komplexer werdenden Züchtung berücksichtigt werden müssen. Weiterhin zeichnet sich BreedingValue durch eine weitere Forschungsdisziplin aus: „Verbraucherforschung“ soll im Projekt neue Trends und Ansprüche der heutigen Märkte identifizieren und somit zukünftige Zuchtziele definieren.
In der Publikation „Towards smart and sustainable development of modern berry cultivars in Europe“ (deutsch: Richtung intelligenter und nachhaltiger Entwicklung moderner Beerensorten in Europa) erklären wir die Signifikanz von Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren auf dem globalen Lebensmittelmarkt und fassen kurz zusammen, was in vorherigen Forschungsprojekten von 1998 bis heute erarbeitet wurde. Wir beschreiben, wie wir den Status und das Potenzial der aktuell laufenden Züchtungsprogramme abbilden möchten, indem wir verschiedenste Akzessionen der am Projekt beteiligten Züchter unter die Lupe nehmen. Weiterhin werden „exotische“ Akzessionen (z.B. verwandte Wildarten der Beeren) von Genbanksammlungen mit in unsere Studien aufgenommen um ungenutztes Potential zu identifizieren und mögliche Lücken zu schließen, die evtl. in den aktuellen Züchtungsprogrammen bestehen könnten. Die Publikation stellt dar, dass das Forschungsprojekt Brücken baut zwischen phänotypischen Beobachtungen, Metabolom-Messungen sowie genetischen Daten um die Beerenzüchtung in Europa auf das nächste Level zu heben. Außerdem nennen wir unsere Ansprüche an ein nachhaltiges Datenmanagement während der Projektlaufzeit sowie die Veröffentlichung der gesammelten Daten und Erkenntnisse auf einer frei zugänglichen Online-Plattform, zusätzlich zum stetigen Wissens- und Technologietransfer mit/zu der Forschungsgemeinschaft und den Beerenzüchtern.
Wir laden Sie herzlich ein unsere kürzlich veröffentlichte Publikation zu lesen: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/tpj.15876 (am 05. August 2022 online veröffentlicht)