Helmholtz-OCPC-Programm

zur Einbindung von Postdocs in Kooperationsprojekte mit China

15. Februar 2023

Teilfinanziert aus dem Office of the China Postdoctoral Council (OCPC) des Ministry of Human Resources and Social Security (MoHRSS)

Bekanntmachung vom 08. Februar 2023

A. Hintergrund des Vorhabens

China treibt den Ausbau seines Forschungspotenzials kontinuierlich voran, insbesondere mittels stark steigender Ausgaben in Forschung und Entwicklung (FuE) und paralleler Ausbildung von FuE-Personal.

Für die Helmholtz-Gemeinschaft und ihre Zentren ist es vor diesem Hintergrund wichtig, nachhaltige Kooperationen mit China aus- oder aufzubauen. Ziel ist es, gemeinsam mit Partnern in China an zentralen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu arbeiten.

Das Helmholtz-Programm mit dem chinesischen Ministry of Human Resources and Social Security (MoHRSS) dient der Stärkung von Projekten der Helmholtz-Zentren mit chinesischen Kooperationspartnern aus Universitäten und Forschungsinstituten. Es wird gemeinsam mit dem (Office of the China Postdoctoral Council) OCPC, einer Regierungsagentur unter der Verantwortung des MoHRSS, verwaltet und ist voraussichtlich auf fünf Jahre angelegt.

B. Fördermodell

Das Programm ermöglicht es den Helmholtz-Zentren, bis zu 35 chinesische Postdocs in Projekte zu integrieren, die sie mit Partnereinrichtungen in China durchführen oder aufbauen möchten. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten eine Finanzierung und können somit bis zu zwei Jahre an einem Helmholtz-Zentrum forschen, um so eine nachhaltige Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern voranzutreiben. Im Anschluss an den Forschungsaufenthalt in Deutschland ist vorgesehen, dass sie an ihr Heimatinstitut zurückkehren und ihre Forschungskompetenz weiterhin in die Kooperation mit ihren bisherigen Gastgebern einbringen.

Die Finanzierung stellt sich wie folgt dar:

  • Ein Stipendium in Höhe von 300.000 RMB[1] aus Budgets des OCPC für zwei Jahre, entsprechend ca. 1.718,22 € pro Monat.[2] Das Stipendium ist für den Unterhalt, für Krankenversicherung und Reisekosten für den Forschungsaufenthalt am FZJ zu verwenden.
  • Eine Finanzierung in Höhe von 1.500 € pro Monat aus dezentralen Budgets des FZJ (z.B. Institutsbudget). Die Finanzierung muss gesichert sein.

Die Postdoktorandinnen und Postdoktoranden bleiben während ihres Aufenthaltes in einem Helmholtz-Zentrum (FZJ) weiterhin personalrechtlich an ihre Postdoc-Station in China angebunden. Diese verwaltet auch das aus dem Budget des OCPC finanzierte Stipendium und zahlt es an die Teilnehmer aus. Das FZJ ist abgesehen von Sicherheitsanordnungen nicht weisungsbefugt.

Wie bei Stipendien üblich, gehören die vom Stipendiaten oder der Stipendiatin erarbeiteten Arbeitsergebnisse ihm oder ihr.

Mit dieser Förderung erhalten die chinesischen Forschenden eine exzellente, dem Forschungsstipendium für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Alexander von Humboldt-Stiftung gleichkommende Finanzierung.

C. Zielgruppe

Das Angebot zur Einbindung in ein Kooperationsprojekt mit einem Helmholtz-Zentrum (FZJ) richtet sich grundsätzlich an Postdoktorandeninnen und Postdoktoranden aus chinesischen Einrichtungen mit beim OCPC registrierten Postdoc-Stationen[3]. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter 35 Jahren, die ihren Abschluss im Ausland erworben haben oder sich zum Zeitpunkt der Antragstellung bis zur Auswahl im September 2023 noch im Ausland befinden, sind ebenfalls antragsberechtigt, sofern sie sich im Rahmen der Antragstellung bei einer Postdoc-Station registrieren.

D. Förderdauer

Die Laufzeit einer kombinierten HGF-OCPC-Finanzierung beträgt normalerweise zwei Jahre. Der Kandidat oder die Kandidatin wird nach dem Aufenthalt in Jülich zur Heimatorganisation in China zurückkehren und sich idealerweise weiterhin an dem langfristig angelegten Kooperationsprojekt seiner/ ihrer Heimatorganisation mit dem bisherigen gastgebenden Zentrum in Deutschland beteiligen[4].

Die Helmholtz-Zentren haben das Recht, ihre Zusage für einen Gastforschenden-Aufenthalt innerhalb von sechs Monaten nach Beginn zurückzuziehen, falls sich nachträglich herausstellt, dass der Kandidat oder die Kandidatin nicht für das Projekt qualifiziert ist.

E. Bewerbungsverfahren

Das Verfahren verläuft in drei Schritten:

  • Interessierte Institute des FZJ wenden sich bis zum 6. März 2023 mit einem Projektvorschlag an die Unternehmensentwicklung (UE) (Ansprechpartnerin: Gabriele Weiland, Tel. 3388; E-Mail: g.weiland@fz-juelich.de)[5]. Die Angebote an OCPC müssen vorab AW-rechtlich geprüft werden (Formularmanagement Geschäftsbereich R, Checkliste Stipendiaten). Das zuständige VS-Mitglied erhält die Vorschläge inkl. dem Ergebnis der AW-rechtlichen Prüfung zur Kenntnis. UE prüft die Einhaltung der Antragsvoraussetzungen und übersendet die formal akzeptablen Projektvorschläge bis zum 08. März 2023 dem HGF-Büro Peking und ggf. potentiell interessierten chinesischen Einrichtungen.
  • Das HGF-Büro Peking leitet die Projektvorschläge aller beteiligten Helmholtz- Zentren unmittelbar an das OCPC weiter und OCPC veröffentlicht die Projektvorschläge über seine Webseite bis zum 15. März 2023. Interessierte Kandidatinnen und Kandidaten informieren eine chinesische Postdoc-Station über ihr Interesse und die Postdoc-Stationen reichen ihre Listen der Kandidatinnen und Kandidaten inkl. der notwendigen Dokumente spätestens zur veröffentlichten Deadline am 10. Mai 2023 beim OCPC ein.
  • OCPC reduziert die Listen der Kandidatinnen und Kandidaten ggf. aufgrund formaler Bewertungsrichtlinien und übermittelt sie bis zum 1. Juni 2023 dem HGF-Büro Peking, das das Ergebnis umgehend den Helmholtz-Zentren mitteilt.
  • Die vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten werden durch die Institute des FZJ einer Begutachtung unterzogen. Geeignete Instrumente sind Interviews per Videokonferenz oder ein persönliches Gespräch mit den Kandidatinnen und Kandidaten im HGF-Büro Peking. Die Institute informieren die Unternehmensentwicklung (UE) bis zum 10. Juli 2023 über das Auswahlergebnis, das seinerseits das HGF-Büro bzw. das OCPC über die Entscheidung unterrichtet.
  • Das OCPC wird die Nominierungen durch die Helmholtz-Zentren prüfen, legt die ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten dem Minister zur Bewilligung bis 31. Juli 2023[6] vor und versendet anschließend die Bewilligungsschreiben in englischer Sprache bis spätestens September 2023.

Es wird erwartet, dass ausgewählte Kandidatinnen und Kandidaten binnen sechs Monaten nach Erhalt der Stipendienzusage durch das OCPC ihr Projekt am jeweiligen Institut des FZJ beginnen.

F. Projektvorschlag

Der Projektvorschlag der Institute des FZJ zur Findung einer jungen Wissenschaftlerin oder eines jungen Wissenschaftlers aus China muss in englischer Sprache verfasst und entsprechend dem anliegenden Formular aufgebaut sein.

Teil A des Formulars wird vom Institut des FZJ mit eigenen Angaben und Informationen zum geplanten Projekt und den gewünschten Qualifikationen des Postdoktoranden oder der Postdoktorandin ausgefüllt. Außenwirtschaftsrechtliche Belange sind zu beachten.

  • Titel des Projektes
  • Name des Helmholtz-Zentrums und seines Instituts
  • Name und Kontaktdaten der Projektleitung / des Betreuers oder der Betreuerin
  • Internetadresse des Instituts und ggf. der Arbeitsgruppe
  • Beschreibung der wissenschaftlichen Themenstellung (max. 1 Seite)
  • Beschreibung der bestehenden oder aufzubauenden Kooperation mit einer chinesischen Einrichtung (max. eine halbe Seite)
  • Gewünschte Qualifikation der Bewerberin oder des Bewerbers

Teil B des Formulars enthält die Dokumente des Antrags, die der Postdoktorand oder die Postdoktorandin einreichen muss. Die u.a. gewünschten Dokumente können entsprechend den Anforderungen eines Projektvorschlags von der Projektleitung ergänzt und angepasst werden.

  • Darlegung des persönlichen Interesses an einem Forschungsaufenthalt
  • Lebenslauf und Kopien von Urkunden
  • Publikationsliste
  • zwei Empfehlungsschreiben
  • Nachweis der Englischkenntnisse

Teil C des Formulars beschreibt die Randbedingungen des Programms, die der Postdoktorand oder die Postdoktorandin zu berücksichtigen hat.

  • PhD-Abschluss in den letzten 5 Jahren
  • Alter max. 35 Jahre bei Antragstellung.

Formular

[1] Entspricht 41237,43€, Stand Wechselkurs 11. Januar 2023
[2] Stand Wechselkurs zum 11. Januar 2023
[3] Mit rund 450 Postdoc-Stationen in China erfüllt jede ausgezeichnete chinesische Universität oder jedes Akademieinstitut dieses wichtigste Auswahlkriterium.
[4] Zum Ende eines Stipendiums kann eine Verlängerung des Aufenthalts in Jülich mit der jeweiligen Postdoc-Station für bis zu einem Jahr beschlossen werden.
[5] Koordinierende Stelle innerhalb des HGF-Zentrums
[6] Veröffentlichung auf der Webseite http://www.chinapostdoctor.org.cn/website/showinfo_zcwj.html?infoid=f6f50278-0d13-41b6-bc8b-af94c434c4fb

Ansprechperson

Gabriele Weiland

Internationale Förderprogramme für Studierende, Graduierte, Doktoranden und Post-Docs

  • Unternehmensentwicklung (UE)
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+49 2461/61-3388
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Letzte Änderung: 15.02.2023