Warteverhalten von Fußgängern modellieren
Die Verteilung der auf einen Zug wartenden Fahrgäste ist einer der limitierenden Faktoren bei der Verbesserung der Leistung eines Bahnhofs, da sie die Ein- und Ausstiegszeiten der Züge stark beeinflusst. Das Warteverhalten von Fußgängern wird stark von persönlichen Präferenzen beeinflusst. Einige wählen eine Warteposition und warten dort, bis der Zug eintrifft, andere schlendern ziellos auf dem Bahnsteig herum. Wir konzentrieren uns auf die Modellierung der Wahl einer Warteposition.
Wir führen ein wahrscheinlichkeitsbasiertes Modell für die Wahl einer Warteposition durch Fußgänger ein.
Dabei werden verschiedene Faktoren wie die Geometrie und die Positionen der anderen wartenden Fußgänger berücksichtigt. Ein statisches und ein dynamisches Bodenfeld bestimmen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Position als Warteposition gewählt wird. Das statische Bodenfeld berücksichtigt geometrische Einflüsse, wie den Abstand zu Ausgängen, Wänden und Türbereichen. Das dynamische Bodenfeld hingegen berücksichtigt die Entfernung zu einer bestimmten Position, einschließlich der durch andere Fußgänger erzwungenen Umwege. Zusätzlich wird ein drittes Feld verwendet, um einen bestimmten Abstand zu anderen Fußgängern zu belohnen.
Zur weiteren Verbesserung des Modells wird ein iterativer Ansatz verwendet. So werden die Fußgänger auf Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren und ihre Wahl der Warteposition entsprechend anpassen. Die Umgebung zeigt die aktuell sichtbaren Bereiche auf dem Bahnsteig an. Die Bewegung auf dem Bahnsteig und die Entdeckung neuer Bereiche kann somit zu einer geeigneteren Warteposition führen.
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Kontakt: Tobias Schrödter