Unser Verständnis von Kognition
Unter Kognition versteht man die Verarbeitung von Information in Systemen, die zumindest minimal verhaltensfähig sind, über bloße Reflexe hinaus.
Informationsverarbeitung basiert auf der Integration von sensorischer Information, Gedächtnisinhalten und der Vorbereitung von zielgerichteter Handlung und umfasst neben anderen Leistungen Wahrnehmung, Erinnern, Lernen, Problemlösen, Entscheidungsfindung und zielgerichtete Handlung.
Das Ergebnis dieser kognitiven Prozesse ist ein Modell von sich selbst und der physikalischen und sozialen Umgebung, das konstruiert, bereitgestellt und aktualisiert wird nach den Bedürfnissen der kognitiv tätigen Person und ihrer Umwelt. Seine funktionale Rolle ist es, sich an aktuelle Anforderungen anzupassen, sodass das erfolgreiche Navigieren in Raum, Zeit und der sozialen Umwelt möglich wird, um die individuellen Ziele in einer möglichst effizienten Weise verfolgen und erreichen zu können.
Kognition kann, muss aber nicht mit bewusstem Erleben einhergehen. Kognitive Prozesse können mit komplexen raum-zeitlichen Entladungsmustern von Neuronen im Gehirn von Säugetieren einschließlich des Menschen identifiziert werden. Es ist die Aufgabe der kognitiven Neurowissenschaft, die natürlichen Bedingungen von Kognition zu erforschen, sowohl im Hinblick auf Grundlagenwissenschaft als auch auf angewandte klinische Forschung.