Radiopharmakaproduktion
Über
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) spielt nicht nur eine bedeutende Rolle in der klinischen Diagnostik, sondern ist auch aufgrund ihres einzigartigen Potenzials, physiologische und biochemische Prozesse auf molekularer Ebene zu visualisieren, ein unverzichtbares Werkzeug in der Wirkstoffentwicklung und im Therapiemonitoring. Besonders profitiert sie von der stetig wachsenden Anzahl neuer, krankheitsspezifischer Radiotracer. Allerdings wird das diagnostische Potenzial vieler PET-Radiopharmaka derzeit in der klinischen Praxis nur begrenzt ausgeschöpft, da standardisierte und effiziente Verfahren zur automatisierten Herstellung in großen Aktivitätsmengen fehlen.
Die Entwicklung neuer Synthesestrategien und Prozesse für die Produktion radioaktiver Arzneimittel sowie deren Transfer auf vollautomatisierte, computergesteuerte Synthesemodule sind daher zentrale Forschungs- und Arbeitsfelder der Arbeitsgruppe Radiopharmakaproduktion unter Leitung von Dr. Philipp Krapf. Das interdisziplinäre Team, bestehend aus CTAs, Laboranten, Ingenieuren, Elektrotechnikern, Strahlenschützern und Chemikern, arbeitet kontinuierlich daran, etablierte Syntheseverfahren hinsichtlich Zuverlässigkeit, Reproduzierbarkeit und Effizienz zu optimieren und gleichzeitig innovative Radiotracer für die Patientenversorgung sowie für präklinische und klinische Studien zu entwickeln.
Da die hergestellten Radiotracer überwiegend für den Einsatz in der Humanmedizin bestimmt sind, unterliegt die Produktion strengen Qualitätsstandards gemäß den Vorgaben der Guten Herstellungspraxis (GMP). Die Radiopharmakaproduktion betreibt und pflegt daher ein GMP-konformes Qualitätsmanagementsystem, das sowohl die Produktqualität sicherstellt als auch die regulatorischen Anforderungen für das Inverkehrbringen der Radiopharmaka erfüllt.
Innerhalb des INM-5 bildet die Arbeitsgruppe eine zentrale Schnittstelle zwischen Labor und Klinik und trägt durch die Translation im Sinne des „from bench to bedside“-Prinzips entscheidend zum Wissenstransfer bei. Als integraler Bestandteil eines etablierten Netzwerks aus dem Institut für Neurowissenschaften und Medizin und den umliegenden Kliniken in Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf ermöglicht sie translational orientierte Forschung mit direktem Einfluss sowohl auf die Laborarbeit als auch auf die Patientenversorgung.
Forschungsthemen
State-of-art Radiosynthesen, Automatisierung, Translationale Forschung