Marker für Strahlensensitivität (Schmitt-Stiftung)
Gefördert durch: Stifterverband
Laufzeit: 2010 - 2014
Verantwortliche Projektleiterin: Dr. S. Schmitz
Ziele
Ziel des Projektes ist es, die in vitro-Strahlenempfindlichkeit von Prostatakarzinompatienten mit und ohne klinische Nebenwirkungen und von alterskorrelierten Normalspendern miteinander zu vergleichen. Die Untersuchungen sollen dazu dienen, biologische Indikatoren für die individuelle Strahlenempfindlichkeit zu identifizieren. Dazu werden Blutproben von Patienten nach Ende der Strahlentherapie und von gesunden Probanden in vitro bestrahlt und anschließend mit Methoden der molekularen Zytogenetik im Hinblick auf die Wirkungen ionisierender Strahlen auf menschliche Blutzellen (Lymphozyten) vergleichend analysiert. Hierbei steht die Analyse der Schädigungsmuster der Chromosomen 2, 11 und 17 im Vordergrund, die mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) untersucht werden.
Hintergrund
Das Merkmal "individuelle Strahlenempfindlichkeit" ist in der normalen Bevölkerung heterogen verteilt. Man schätzt, dass etwa 10 % der Individuen besonders empfindlich gegenüber ionisierender Strahlung sind. Diese Individuen haben unter anderem ein erhöhtes Risiko bei einer Krebsbehandlung im Sinne einer Strahlentherapie unerwünschte Strahlenreaktionen des Normalgewebes (Nebeneffekte) zu entwickeln. Die Identifikation strahlenempfindlicher Individuen vor der Behandlung könnte künftig zu einer individuellen Strahlentherapie führen. Von einer Dosisreduktion profitieren empfindliche Patienten, da die Nebenwirkungen dadurch verringert werden. Bei normalen oder sogar eher unempfindlichen Patienten hingegen, könnte eine Dosiseskalation sogar zu einer erhöhten Heilungsrate führen. Die Mechanismen, die der individuellen Strahlenempfindlichkeit zugrunde liegen sind noch weitgehend unverstanden und daher Gegenstand strahlenbiologischer Grundlagenforschung, die auch für den Strahlenschutz von Bedeutung ist.