Von MaTA zur Gordon Bell Preis Trägerin

Dr. Claudia Frauen gehört zum Forschungsteam, dem der renommierte „Gordon Bell Prize for Climate Modeling“ verliehen wurde. Ihre beeindruckende Karriere von der Ausbildung zur Mathematisch-Technischen Assistentin / Informatik (IHK-Abschluss) bis zur Gordon Bell Preis Trägerin weiter unten zum Nachlesen.
Die Preisverleihung fand auf der Supercomputing-Konferenz SC25 in St. Louis am 21. November 2025 statt. ACM (Association for Computing Machinery), die weltweit größte Gesellschaft für Informatik, verlieh den Preis dem 26-köpfigen Team für das Projekt „Computing the Full Earth System at 1 km Resolution”. Das Team erreichte in diesem Jahr einen Meilenstein, indem es als erstes Team überhaupt eine vollständige Erdsimulation mit einer Auflösung von 1 km (extrem hoch) entwickelte. Dazu nutzte das Team Europas ersten Exascale-Supercomputer JUPITER am Forschungszentrum Jülich, und den Schweizer Superrechner Alps, der ebenfalls zu den schnellsten Rechnern der Welt gehört.

Der Gordon Bell Preis für Klimamodellierung würdigt innovative Leistungen im Bereich des Hochleistungsrechnens (HPC) für die Klimamodellierung. Er zeichnet Klimawissenschaftler:innen und Softwareingenieur:innen aus, die durch ihre Arbeit zu einem besseren Verständnis des Klimawandels und zur Lösung der globalen Klimakrise beitragen. Der Preis wird seit 2023 jährlich für zehn Jahre vergeben.

ICON-Team gewinnt Gordon Bell Prize for Climate Modelling, News-Artikel des Forschungszentrums Jülich
Die beeinruckende Karriere von Dr. Claudia Frauen
09.2002 - 02.2007 Forschungszentrum Jülich, Institut für Biotechnologie (IBT), dem heutigen Institut für Bio- und Geowissenschaften (IBG), Ausbildung zur Mathematisch-Technischen Assistentin / Informatik (IHK-Abschluss)
10.2005 - 02.2007 FH Aachen, Diplom-Studiengang Technomathematik
07.2007 - 12.2010 Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel, das heutige Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Marine Meteorologie, Promotion, Entwicklung eines hybrid gekoppelten Modells zur Untersuchung des Einflusses der tropischen Ozeane auf ENSO (El Niño / Southern Oscillation)
11.2010 - 08.2011 Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel, das heutige Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Marine Meteorologie, PostDoc, Folgeprojekt der Doktorarbeit unter Verwendung des hybriden gekoppelten Modells RECHOZ zur Untersuchung der Einflüsse des tropischen Indischen und Atlantischen Ozeans auf die Vorhersagbarkeit von ENSO
10.2011 - 05.2014 Monash University, School of Mathematical Sciences, Melbourne, Australia, PostDoc, Entwicklung einer Hierarchie von Klimamodellen, um Klimaschwankungen auf interannuellen bis multidekadischen Zeitskalen und die Untersuchung von Nichtlinearitäten in ENSO-Telekonnektionen
05.2014 - 05.2016 Centre National de Recherches Météorologiques, French National Centre for Scientific Research, Toulouse, France, Researcher, Untersuchung der SST-Verzerrung (Sea Surface Temperature) im tropischen Atlantik im CNRM-Modell (Centre National de Recherches Meteorologiques) und in CMIP5-Modellen (Coupled Model Intercomparison Project Phase 5) im Allgemeinen im Rahmen des EU-FP7-Projekts PREFACE (Enhancing Prediction of Tropical Atlantic Climate and its Impacts)
07.2016 - 12.2019 Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Sektion Physikalische Ozeanographie, Rostock, Researcher, Arbeitsgruppe „Dynamik regionaler Klimasysteme“, Mitwirkung bei der Entwicklung eines neuen regionalen Klimamodells für den Ostseeraum und Untersuchung des Einflusses der großräumigen atmosphärischen Zirkulation auf die Ostsee
01.2020 - heute Deutsches Klimarechenzentrum (DKRZ), Application support, Hamburg, Scientific Programmer, Entwicklung innovativer Softwaremethoden für Klimamodelle, insbesondere ICON (ICOsahedral Non-hydrostatic modelling framework) im Rahmen des Exzellenzclusters CLICCS (Climate, Climatic Change, und Society), ICON ist ein flexibles, skalierbares und leistungsstarkes Modellierungsframework für Wetter-, Klima- und Umweltvorhersagen
Claudia Frauen arbeitet heute am Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) in der Abteilung Anwendungen als WarmWorld Chief Technologist. Als Führungskraft verantwortet sie die technologische Strategie des Unternehmens und ist zuständig für technologische Innovationen, Forschung, Produktentwicklung und die technische Infrastruktur. Sie treibt Innovationen voran und stellt sicher, dass die Technologieziele mit der Geschäftsstrategie übereinstimmen.
