HBP gründet europäische Forschungsinfrastruktur
Das Human Brain Project (HBP) entwickelt eine gemeinsame europäische Forschungsinfrastruktur zur Erforschung des menschlichen Gehirns durch detaillierte Analysen und Simulationen. Zu diesem Zweck schafft das HBP neue Informationstechnologien wie neuromorphe Prozessoren, die auf den Prinzipien der Funktionsweise des Gehirns beruhen. Am 30. März 2016 hat das HBP eine erste Version der Infrastruktur, die in den letzten zweieinhalb Jahren von Forschern aus 24 Ländern aufgebaut wurde, für Nutzer außerhalb des Projekts freigegeben. Mit diesem Schritt tritt das Human Brain Project nun in seine nächste Phase ein.
Die sechs Plattformen, die die Infrastruktur bilden, sollen nicht nur Fortschritte in den Neurowissenschaften, sondern auch in der europäischen Entwicklung von HPC und Robotik vorantreiben und die Forscher über vier große europäische Supercomputing- und Datenzentren, darunter das JSC, miteinander verbinden.
Das JSC und das CSCS in Lugano, Schweiz, koordinieren die Einrichtung und den Betrieb der HBP-Hochleistungsanalyse- und -Rechenplattform. Gemeinsam mit 14 Kooperationspartnern unterstützt das JSC die europäische Neurowissenschaftlergemeinschaft bei der Nutzung der Supercomputer, Speichersysteme und Software. Petabytes an Daten über das menschliche Gehirn, die beispielsweise durch Techniken wie die Bildgebung mit polarisiertem Licht oder durch Simulationen erzeugt wurden, können auf der Plattform gespeichert und auf Supercomputern wie JURECA mit modernsten Methoden wie Deep Learning analysiert und visualisiert werden.
Die Forschungsinfrastruktur ist zentral über das HBP Collaboratory zugänglich, ein Webportal, auf dem die Nutzer auch Leitfäden, Tutorials und Informationen über Trainingsseminare finden können, siehe https://collab.humanbrainproject.eu/.
(Kontakt: Dr. Boris Orth, hbp-hpc-platform@fz-juelich.de)
JSC News, 19 April 2016