HBP - erfolgreich in die dritte Projektphase
Das Human Brain Project (HBP) ist eines der ersten beiden Projekte, die im Rahmen der Flagship-Initiative "Future and Emerging Technologies" der Europäischen Union gefördert werden. HBP baut mit über hundert Partnerinstitutionen aus mehr als 20 Ländern eine europäische Forschungsinfrastruktur (RI) für die Neurowissenschaften auf. Es wurde im Oktober 2013 gestartet und ging im April 2018 erfolgreich in die dritte Projektphase.
Das HBP RI ist in sechs Informations- und Kommunikationstechnologieplattformen (ICT) organisiert, die erstmals im März 2016 veröffentlicht wurden. Sie wurden in der zweiten Projektphase, die im März dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen wurde, deutlich vorangetrieben. Die High Performance Analytics and Computing (HPAC)-Plattform spielt im HBP RI eine entscheidende Rolle. Sie stellt die Basisdaten und die Recheninfrastruktur bereit, mit denen Wissenschaftler ihre Daten speichern, in Modelle integrieren und sie in Simulationen verwenden sowie analysieren und visualisieren können. Die HPAC-Plattform wird gemeinsam von BSC, Cineca, CSCS, JSC und - beginnend mit der dritten HBP-Phase - dem TGCC am CEA sowie zehn Universitätspartnern unter der Koordination von JSC und CSCS aufgebaut. Die fünf Zentren arbeiten auch eng zusammen, um die föderierte Fenix-Infrastruktur zu entwickeln, die durch das kürzlich gestartete ICEI-Projekt finanziert wird.
In der dritten Projektphase geht es darum, die sechs ICT-Plattformen in einer einzigen Plattform, der HBP Joint Platform, zu vereinen und das HBP High-Level Support Team aufzubauen. Dies wird den HBP-Ansatz zur Unterstützung der Entwicklung komplexer, interaktiver Workflows einschließlich Modellierung, Simulation und Datenanalyse stärken. Gerade für solche Workflows ist der kombinierten Einsatz mehrerer der einzelnen Plattformen und deren nahtlose Integration erforderlich, damit Nutzer sich auf die Problemlöung konzentrieren können, statt sich um technische Details kümmern zu müssen. Die gemeinsame Plattform von HBP wird auf der Basisinfrastruktur von Fenix und den von der HPAC-Plattform entwickelten Community-spezifischen Schnittstellen aufbauen.
(Ansprechpartnerin: Anna Lührs, a.luehrs@fz-juelich.de)
aus JSC News No. 257, 24. April 2018