JSC koordiniert das Maestro-Project
Der Datentransport innerhalb moderner und zukünftiger HPC-Architekturen wird immer mehr zu einem Engpass. Den derzeit verwendeten Software-Stacks fehlt es noch an Datenbewusstsein. Dies wird mit zunehmender Komplexität von Datenspeichern und Speicherhierarchien immer kritischer. Dieses mangelnde Speicherbewusstsein sowie das fehlende Datenbewusstsein stehen im Mittelpunkt des Maestro-Projekts. Zusammen mit Partnern aus fünf europäischen Ländern startete JSC das dreijährige, von der EU geförderte Maestro-Projekt mit dem Ziel, eine konsistente Datensemantik für mehrere Ebenen des Stacks bereitzustellen, einschließlich Systemsoftware und Anwendungen.
Die Grundidee ist die Einführung eines Datenmodells, bei dem Datenobjekte kommentiert und die Semantik der Daten kommuniziert wird. Die Erweiterung dieses Konzepts auf mehrere Schichten des HPC-Softwarestapels ermöglicht es der Middleware, den Datentransport zu bewältigen und Datentransformationen transparent für den Benutzer auf verschiedenen Hardware-Schichten zu verwalten. Auf diese Weise werden Anwendungsentwickler nicht mit Hardwaredetails konfrontiert obwohl diese immer komplexer werden.
Das Projekt hat sich eine Co-Design-Methodik zu eigen gemacht, d.h. Anwendungen, die leistungsfähige Rechen- und Speicherarchitekturen benötigen, werden die Entwicklungsarbeit begleiten und werden verwendet, um den Nutzen und die Benutzerfreundlichkeit der entwickelten Technologie zu demonstrieren. Die Anwendungsgebiete reichen von der numerischen Wettervorhersage über die Modellierung von Klima- und Erdsystemen und Materialwissenschaften bis hin zur rechnergestützten Strömungsdynamik.
Das Projektkonsortium besteht aus zwei führenden industriellen Anbietern von HPC-Lösungen, nämlich Cray und Seagate, mehreren führenden Supercomputerzentren, nämlich CEA, CSCS und JSC, dem European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF) und der Firma Appentra. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.maestro-data.eu.
Ansprechpartner: Prof. Dirk Pleiter, d.pleiter@fz-juelich.de
aus JSC News No. 261, 24. Oktober 2018