SAGE2: Hierarchische Objektspeicher für Exascale
Nach dem erfolgreichen Abschluss des von der EU finanzierten SAGE-Projekts werden im Rahmen des SAGE2-Projekts die Entwicklungsarbeiten für neuartige HPC-Speicherarchitekturen fortgesetzt. Bekannte Engpässe in den heutigen Speicherarchitekturen werden es schwierig machen, die angestrebte 50- bis 100-fache Leistungssteigerung zu erzielen, die erforderlich ist, um in Richtung Exascale zu gelangen. Speicherarchitekturen müssen hierarchisch werden, um sowohl hohe Leistung als auch große Kapazität zu bieten. Darüber hinaus müssen sie auf Objektspeichern basieren, die die mit POSIX-Dateisystemen verbundenen Skalierungseinschränkungen überwinden.
SAGE stellte sich diesen zentralen Herausforderungen und demonstrierte die Vorteile und die Benutzerfreundlichkeit des Objektspeichers Mero und seine Fähigkeiten bei der Verwaltung mehrerer Speicherstufen. Die im SAGE-Prototypen integrierten Speicherstufen basierten auf Festplatten und NVM-Geräten (Non-Volatile Memory) mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen. Im dreijährigen SAGE2-Projekt sind weitere Anstrengungen zur Unterstützung neuer NVM-Lösungen geplant. Während SAGE die Speicherung und Berechnung als separate Subsysteme betrachtete, wird SAGE2 die Nutzung lokaler Speicherressourcen der Rechenknoten ermöglichen und damit zu einer engeren Integration dieser Subsysteme beitragen. Die wichtigste Neuerung des SAGE2-Projekts ist die Unterstützung des Arm-Ökosystems. Es wird erwartet, dass Arm-basierte Prozessoren eine immer wichtigere Rolle im (europäischen) Supercomputing spielen werden.
Das Projektkonsortium mit Mitgliedern aus vier europäischen Ländern wird weiterhin von Seagate geleitet. Die anderen an SAGE2 beteiligten Industrieunternehmen sind Arm und Atos-Bull. Darüber hinaus sind mehrere Universitäten und Forschungslabors beteiligt, darunter CEA (Frankreich), KTH (Schweden), FZJ (Deutschland) und die University of Edinburgh (Großbritannien). Schließlich ist auch die Firma Kitware involviert, wodurch die Visualisierung als weiteres Thema in das Projekt aufgenommen wird. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.sagestorage.eu.
Ansprechpartner: Prof. Dirk Pleiter, d.pleiter@fz-juelich.de
aus JSC News No. 261, 24. Oktober 2018