Stickoxid-Rechner des Forschungszentrums Jülich
Die Verkehrsemissionen von Stickoxiden sind der Hauptgrund für hohe NO2-Konzentrationen in deutschen Städten. JSC und IEK-8 haben ein neues Web-Tool veröffentlicht, um die NO2-Werte an deutschen Luftqualitätsmessstellen zu bewerten und die erforderliche Verkehrsreduzierung zur Erreichung der Luftqualitätsziele bei Überschreitung der gesetzlichen Grenzwerte abzuschätzen. Das Tool unter https://nox-plotter.fz-juelich.de fragt nach einem Orts- oder Straßennamen und stellt dem Benutzer eine Liste von Luftgütemessstationen innerhalb eines ausgewählten Suchradius zur Verfügung. Nachdem eine Station ausgewählt wurde, kann eine Reihe von Plots erstellt werden, die die Entwicklung der jährlichen mittleren NO2-Konzentrationen an dieser Station in den letzten 10 Jahren, die notwendige Reduzierung der NO2-Konzentration und die geschätzte Emissionsreduzierung zeigen. Auf das Tool haben mehrere tausend Benutzer pro Tag zugegriffen. Kurz nach seiner Freigabe musste es angepasst werden, um einer so hohen Anzahl von Anfragen gerecht zu werden. Die Daten für dieses Tool stammen vom Umweltbundesamt (UBA) und werden mehrmals täglich in der Datenbank Tropospheric Ozone Assessment Report (TOAR) gespeichert, die bei JSC gehostet wird. Das Team Earth System Data Exploration arbeitet an der Weiterentwicklung dieser Datenbank und prüft weitere Anwendungen für den wissenschaftlichen und allgemeinen Gebrauch. Im Rahmen des ERC-Projekts IntelliAQ werden z.B. Deep-Learning-Techniken auf die TOAR-Daten angewendet.
Ansprechpartner: Dr. Martin Schultz, m.schultz@fz-juelich.de
aus JSC News No. 264, 27. März 2019