Neues europäisches Centre of Excellence RAISE
Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) entwickeln sich rasant weiter und werden nach und nach auf zahlreiche Arbeitsschritte angewendet, um komplexe Probleme zu lösen. Die Analyse und Verarbeitung von Big Data erfordert eine hohe Rechenleistung und skalierbare KI-Lösungen. Daher müssen aus aktuellen Anwendungen völlig neue Workflows entwickelt werden, die auf zukünftigen High-Performance-Computing (HPC)-Architekturen im Exascale-Bereich effizient ausgeführt werden können. Um diese Themen anzugehen, wurde ein neues europäisches Exzellenzzentrum "Research on AI- and Simulation-Based Engineering at Exascale" (CoE RAISE) gegründet, das von der EU gefördert wird.
Das Forschungszentrum Jülich koordiniert das CoE RAISE, das am 1. Januar 2021 mit einem Gesamtbudget von rund 5 Mio. € gestartet ist. Das CoE bringt elf Vollpartner und zwei assoziierte Partner mit Expertise in KI und HPC zusammen. RAISE will ein hervorragender Motor für die Weiterentwicklung dieser Technologien in Europa auf industrieller und akademischer Ebene und ein Treiber für neuartige, miteinander verknüpfte KI/HPC-Methoden sein. Diese Technologien werden auf der Grundlage repräsentativer Anwendungsfälle vorangetrieben, die ein breites Spektrum akademischer und industrieller Anwendungen abdecken, zum Beispiel Windenergieernte, Hydrodynamik der Benetzung, Fertigung, Physik, Turbomaschinen und Luft- und Raumfahrt.
RAISE zielt darauf ab, die Lücke in vollständigen Kreisläufen zu schließen, indem Vorwärtssimulationsmodelle und KI-basierte inverse Inferenzmodelle in Verbindung mit statistischen Methoden verwendet werden, um aus aktuellen und historischen Daten zu lernen. In diesem Zusammenhang werden neuartige Hardware-Technologien wie modulare Supercomputing-Architekturen, Quantum Annealing und HPC-Prototypen eingesetzt, um ungeahnte Performance in der Datenverarbeitung zu erforschen. Das europäische Netzwerk von RAISE wird Best Practices, Unterstützung und Schulungen für Industrie, KMUs, Hochschulen und HPC-Zentren auf Tier-2-Ebene entwickeln und anbieten und so neue Nutzergemeinschaften anziehen. Dies wird mit der Entwicklung eines Unternehmens gekoppelt sein, das neue Dienstleistungen für verschiedene Nutzergemeinschaften anbieten soll.
Ansprechpartner: Dr. Andreas Lintermann
Aus JSC News No. 278, 30. Januar 2021