Herausforderungen bei der Vorhersage von COVID-19 während der zweiten Welle
Kurzfristige Vorhersagen der COVID-19-Fallzahlen für einen Zeitraum von 1 bis 4 Wochen können ein wertvolles Instrument sein, um zu entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind, um eine Überbelegung von Krankenhausbetten und Intensivstationen zu verhindern. Aber wie gut ist die Qualität dieser Vorhersagen?
In "A pre-registered short-term forecasting study of COVID-19 in Germany and Poland during the second wave", veröffentlicht in Nature Communication (Bracher et al., DOI: 10.1038/s41467-021-25207-0), analysieren Forschende des JSC zusammen mit Kolleg:innen aus Europa und den USA ihre Vorhersagen, die für Deutschland und Polen im Rahmen des deutsch-polnischen Vorhersagezentrums während der zweiten Welle von COVID-19 (12. Oktober - 19. Dezember 2020) gesammelt wurden. Die Leistung der Einzelvorhersagen wird mit der Qualität von Ensemblevorhersagen verglichen, die die Einzelvorhersagen kombinieren. Die Ensemblevorhersagen schnitten gut ab, übertrafen aber nicht eindeutig die Vorhersagen der Einzelmodelle, obwohl sie robuster zu sein scheinen.
Die Beiträge zur deutsch-polnischen Vorhersage sind nun auch im European Covid-19 Forecast Hub enthalten, der das Ensemble als zuverlässigste Kurzzeitvorhersage hervorhebt.
Kontakt: Dr. Jan Meinke, Jülich Supercomputing Centre
Links:
Bracher et al., Nature Communication, DOI: 10.1038/s41467-021-25207-0
Deutsch-polnisches Vorhersagezentrum: https://kitmetricslab.github.io/forecasthub/forecast
European Covid-19 Forecast Hub: https://covid19forecasthub.eu/