EUPEX - Der europäische Pilot für Exascale

Das EUPEX-Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, die erste EU-Plattform für HPC zu entwerfen, zu bauen und zu validieren, wobei die europäischen Ressourcen das gesamte Spektrum der erforderlichen Technologien abdecken: von der Architektur über den Prozessor, die Systemsoftware und die Entwicklungswerkzeuge bis hin zu den Anwendungen. Der EUPEX-Prototyp wird offen, skalierbar und flexibel gestaltet sein und eine modulare, OpenSequana-konforme Plattform sowie ein entsprechendes HPC-Software-Ökosystem für seine modulare Supercomputing-Architektur umfassen. In wissenschaftlicher Hinsicht ist EUPEX ein Instrument zur Vorbereitung der HPC-, KI- und Big-Data-Verarbeitungsgemeinschaften auf kommende europäische Exascale-Systeme und -Technologien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Systemsoftware-Stack und den Anwendungen. Als erstes Projekt seiner Art hat sich EUPEX die ehrgeizige Aufgabe gestellt, europäische Technologien zu sammeln, zu destillieren und zu integrieren, die seine wissenschaftlichen und industriellen Partner für den Bau eines produktionsreifen Prototyps nutzen werden.

EUPEX wird von ATOS koordiniert. Neben JSC sind 16 weitere akademische und industrielle Partner aus ganz Europa an dem Projekt beteiligt. Das Projekt wird von EuroHPC JU und den nationalen Stellen der beteiligten Partner, einschließlich des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), kofinanziert. EUPEX wurde am 1. Januar 2022 gestartet und hat eine Laufzeit von vier Jahren mit einem Gesamtbudget von 40 Millionen Euro. Weitere Informationen über das Projekt finden Sie demnächst unter https://www.eupex.eu.

Das FZJ wird seine langjährige Erfahrung in der Konzeption, der Installation und dem Betrieb von großen HPC-Systemen in das Projekt einbringen. Darüber hinaus wird das FZJ seine bekannte Open-Source-Software in Form von Tools zur Leistungsmessung und -analyse (Scalasca, Score-P, CUBE) und zur Systemüberwachung (LLview) beisteuern. Schließlich wird JSC Anwendungen für künstliche Intelligenz (AI) portieren und anpassen, die maschinelles und tiefes Lernen abdecken. Die vom JSC im Rahmen dieses Projekts entwickelte Software wird öffentlich zugänglich gemacht, um die Plattform innerhalb der HPC-Community und darüber hinaus langfristig zu unterstützen.

Kontakt: Dr.-Ing. Bernd Mohr, b.mohr@fz-juelich.de

aus JSC News No. 286, 7. Februar 2022

Letzte Änderung: 05.07.2022