Vorbereitende Studie für die Helmholtz-Plattform Research Software Engineering begonnen
Wissenschaftliche Software wird immer wichtiger, um den Erfolg der Forschung zu gewährleisten und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Auswirkungen von Code für die Wissenschaft werden jedoch auf nationaler Ebene noch nicht anerkannt. Außerdem unterstützen die bestehenden Evaluierungsmaßnahmen für die Forschung noch nicht die nachhaltige Arbeit an wissenschaftlicher Software. Erschwerend kommt hinzu, dass sich herkömmliche, industrielle Software-Engineering-Methoden nicht eins zu eins auf wissenschaftliche Software übertragen lassen. Daher formiert sich in Europa, Deutschland und der Helmholtz-Gemeinschaft das Research Software Engineering (RSE) als neuer Untersuchungsgegenstand.
Das Konzept der Helmholtz-Plattform für Research Software Engineering (HiRSE) sieht in diesem Zusammenhang die Etablierung zentraler Aktivitäten im RSE und die gezielte, nachhaltige Förderung strategisch wichtiger Software durch Community Software Infrastructure (CSI)-Gruppen als sich gegenseitig unterstützende Aspekte eines Ganzen an.
In einer ersten vorbereitenden Studie wird HiRSE_PS die Kernelemente des HiRSE-Konzepts und deren Zusammenspiel in der Praxis über den Förderzeitraum von zwei Jahren evaluieren. Ein Arbeitspaket beschäftigt sich mit dem Betrieb von CSI-Gruppen, insbesondere für junge Codes, ein zweites mit Beratung und Vernetzung. Federführend sind das Forschungszentrum Jülich (Markus Diesmann) und das Karlsruher Institut für Technologie (Achim Streit), die von HZB und Hereon unterstützt werden. Das JSC wird eine Schlüsselrolle bei der Beratung und Vernetzung spielen und Code-Entwicklern helfen, moderne Techniken der kontinuierlichen Integration, des Testens und der Auslieferung zu nutzen, insbesondere im Kontext des Hochleistungsrechnens.
Ziel der Vorstudie ist die weitere Verfeinerung des Konzepts, das dann mit hohen Erfolgsaussichten und hoher Effizienz auf den gesamten Forschungsbereich Information oder, wenn gewünscht, auf die gesamte Helmholtz-Gemeinschaft ausgerollt werden kann.
Kontakt: Dr. Robert Speck, r.speck@fz-juelich.de
aus JSC News No. 286, 7. Februar 2022